Vorstadtkrokodile 2: Die coolste Bande ist zurück (German Edition)
Schulter, stopfte die Sachen wieder zurück in die Fächer und hoffte, dass Dieter ihre Unordnung nicht bemerkt hatte. Endlich hatte Kristina den Föhn gefunden.
»Ähm, hier, zum trocken … föhnen!«, sagte sie zu Dieter, stöpselte den Föhn ein und fuchtelte wild damit durch die Gegend.
Panisch drehte Dieter den Wasserhahn zu. Kristina schaltete den Föhn auf die höchste Stufe und hielt ihn Dieter direkt in den Schritt.
Dieter wich erschrocken zurück. Mit einem beherzten Griff nahm er ihr den Föhn aus der Hand. »Ähm, das mach ich dann wohl doch lieber selber.«
Unten wartete Hannes immer noch verzweifelt darauf, Kai endlich an die Strippe zu bekommen. Aber wenigstens hatte Jenny jetzt endlich aufgehört, ihm schlaue Ratschläge erteilen zu wollen, und bequemte sich endlich, Kai an den Hörer zu rufen: »Kahaiii! Telefon! Dringend!«
Als der Computer endlich hochgefahren war, öffnete Hannes das Programm, das auf dem USB-Stick gespeichert war. Der Hintergrund des Monitors verdunkelte sich, und eine große Überschrift erschien:
BRANDBERG FABRIK. ZENTRALE MASCHINENSTEUERUNG
Darunter drehte sich ein 3-D-Modell der Fabrik – deutlich ausgefeilter als das grobe Gittermodell von Kai.
»Hallo, hier ist Kai?«, tönte es in diesem Moment aus dem Hörer. Doch Hannes starrte viel zu gespannt auf den Monitor, um sofort zu antworten. In dem 3-D-Modell waren jetzt die einzelnen Maschinen zu erkennen. Und über jeder Maschine begannen rote Buchstaben zu blinken: DEAKTIVIERT.
In diesem Moment hörte Hannes, wie oben im Badezimmer der Föhn ausgeschaltet wurde. »Die haben alles deaktiviert …«, flüsterte er völlig aufgeregt ins Telefon.
»Wovon redest du?«, fragte Kai verwirrt.
Hannes nahm gedämpfte Stimmen und Schritte auf der Treppe wahr. »Ich muss Schluss machen!«, wisperte er Kai zu. »Bin in fünf Minuten bei euch!« Er legte das Telefon auf, zog eilig den Stick aus dem Schlitz, klappte den Laptop zu und schob ihn zurück in Kristinas Tasche. Dann platzierte Hannes den Schlüssel an seiner ursprünglichen Position auf dem Couchtisch und schnappte sich eine Zeitschrift.
Kristina und Dieter kamen zurück in die Küche. Dieter mit einem zwar etwas helleren, dafür umso größeren Fleck auf der Hose.
»Dann fahren wir halt noch mal schnell bei mir vorbei und ich zieh mich um. Sind nur zwanzig Minuten Umweg«, sagte Dieter betont locker. Er schnappte sich den Schlüsselbund mit dem Stick vom Tisch und steckte ihn in die Hosentasche.
»Okay. Tschüss, Spatz!« Kristina gab ihrem Sohn einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
Dieter nickte ihm zum Abschied zu. »Wir sehen uns.«
Hannes grinste Dieter übertrieben freundlich an und nickte ebenfalls. Als Dieter ihm den Rücken zugedreht hatte und aus der Küche marschierte, murmelte er leise: »Schneller als du denkst!«
Die Tür fiel ins Schloss. Hannes schnappte sich das Telefon und rannte los. Er wählte Jorgos Nummer und flitzte durch die Hintertür hinaus in den Garten.
Jorgo war mitten im Training, als sein Handy klingelte. Er legte die Hanteln beiseite und sah sich suchend um. Dann entdeckte er das Handy unter seinem Handtuch. Völlig verschwitzt und außer Atem ging er ran.
»Jorgo, Notfall! Ruf ALLE an!«, hörte er Hannes’ panische Stimme. »Treffen bei Kai in zehn Minuten!«
»Geht … klar … Ha…«, japste Jorgo, völlig außer Atem. Dann legte er auf und wählte eine Nummer aus dem Kurzwahlspeicher. Während es wählte, ging er zum Spiegel. Er spannte so viele Muskeln wie möglich an und betrachtete kritisch das Ergebnis. Dann zog er den Bauch ein und hielt die Luft an.
Auch Peter stand gerade vor dem Spiegel. Verzweifelt mühte er sich damit ab, seine Haare zu stylen. Mit einer großen Menge Gel versuchte er, seine rötlich-blonden Stoppelhaare lässig nach oben zu schieben und dabei eine coole Miene aufzusetzen. Doch beides wollte ihm nicht so recht gelingen. Als sein Handy klingelte, sah sich Peter mit ertappter Miene nach einem Handtuch um. Schließlich entdeckte er den Morgenmantel seiner Mutter in Griffweite und rieb seine mit Gel verschmierten Finger daran ab. Dann grapschte er nach dem Handy und nahm ab.
»Peter! Treffen bei Kai in zehn Minuten!«, ertönte Jorgos Stimme, die seltsam gepresst klang. Er hielt noch immer die Luft an. Dann konnte Peter am anderen Ende des Hörers ein merkwürdiges Schnüffeln vernehmen. »Äh, sag du doch Frank Bescheid, ich dusch noch schnell!«, fuhr Jorgo fort.
»O… O…
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