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Vorstandssitzung im Paradies

Vorstandssitzung im Paradies

Titel: Vorstandssitzung im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Verhütungsspiralen machten wir Nadeln, und bald konnten wir nach den Anweisungen des Stewards aus dem Stoff der Rettungswesten eine große zusammenhängende Plane nähen. Die Wattefüllung aus dem Inneren der Rettungswesten bewahrten die Frauen auf. Später merkten wir, dass sie sich daraus Monatsbinden anfertigten. Pfiffig.
    Als die Plane fertig war, machten wir im Dschungel eine kleine Lichtung frei. Der Steward baute darauf eine kreisförmige Steinmauer von etwa sechzig Zentimeter Höhe, der Durchmesser des Kreises betrug anderthalb Meter.
    Wir legten frischen Fisch und Fleisch in den Kreis. Dann spannte der Steward den orangefarbenen Stoff darüber und zog ihn fest. Auf den Stoff spritzte er Wasser. Es war ein spannender Vorgang, der Steward wirkte feierlich wie ein Pastor, der bei der Taufzeremonie den Täuflingen Wasser auf den Kopf spritzt.
    Die Sonne glühte, und der Steward lächelte. Nach zwei Stunden bat er uns, das Ergebnis zu prüfen. Wenn man den Stoff ein wenig anhob und die Hand darunter steckte, konnte man feststellen, dass das System funktionierte. Die Luft unter dem Tuch war herrlich kühl.
    Jeder Einzelne von uns wollte sich überzeugen. Die Freude war groß, und der Vater der Idee wurde von allen Seiten beglückwünscht. Von nun an brauchten wir keine angegammelten Nahrungsmittel mehr zu verzehren.
    Tarzan-Korhonen sagte zu Frau Sigurd: »Einläufe mit der Fußpumpe sind jetzt passe.«

14
    Die Sehnsucht nach Europa machte uns weiterhin zu schaffen. Wir hatten bisher keine Spur von Rettern gesehen, aber trotzdem hegten wir noch Hoffnung.
    Doch als wir überraschend Berührung mit der so genannten zivilisierten Welt bekamen, wünschten wir uns keine weitere mehr.
    Das Ereignis war kurz und erschütternd. Es geschah um die Mittagszeit. Wir lagen unter den Schutzdächern im Sand. Wir hatten gerade gegessen und hielten während der heißesten Stunden des Tages Siesta. Das Meer schäumte, die Bäume des Dschungels rauschten beruhigend, und ein Teil der Leute schlief, einige unterhielten sich träge.
    Ich lag unter dem Schutzdach zusammen mit Ingrid, die sich angewöhnt hatte, bei mir zu übernachten. Sie lebte nicht fest mit mir, aber trotzdem hatte sie ihre wenigen Sachen unter meinem Schutzdach deponiert und verbrachte die meisten Nächte bei mir. Wo sie sonst schlief, wusste ich nicht und wollte es auch nicht wissen.
    Am ganzen Strand herrschte schläfrige Stimmung. Die Feuer rauchten bei dem ruhigen Wetter vor sich hin, und nicht einmal Ungeziefer peinigte uns. Zwei kleine Geckos, lustige Vertreter der Gattung Echsen, liefen über den Stoff des Schutzdaches, so wie es zu Hause die Fliegen an der Decke tun, mit dem Rücken nach unten. Ich war gerade am Einschlafen, als Ingrid auf einmal aufmerksam wurde.
    »Horch mal«, sagte sie. »Da ist ein Motorengeräusch.« Ich spitzte die Ohren und hatte ebenfalls bald den Eindruck, dass irgendwo in der Ferne ein Verbrennungsmotor lief.
    Wir rannten ans Ufer, wo schon das ganze Lager aufmerksam auf das fremde Geräusch horchte.
    Das Geräusch wurde rasch lauter, und wir hatten den Eindruck, dass es von einem Helikopter stammte.
    Bald bestätigte sich die Vermutung, denn weit hinten tauchte über dem Sandstrand ein Helikopter auf. Wir schrien, außer uns vor Freude, und rannten wild umher, schwenkten die Arme oder Kleidungsstücke. Der Helikopter näherte sich im Tiefflug, er war groß und grau und flog ziemlich schnell. Das dröhnende Geräusch kam näher und näher. Bald war der Helikopter direkt über uns.
    Aber er landete keineswegs am Strand, sondern tat etwas ganz anderes.
    Das Knattern eines Maschinengewehrs zerriss plötzlich die Luft. Der Kugelhagel ging mitten zwischen uns im Sand nieder. Das ganze Lager rannte entsetzt in den Dschungel. Irgendjemand tauchte vor Schreck ins Meer.
    Die Militärmaschine kreiste eine Weile über dem leeren Strand und schoss hin und wieder ihre Salven in den Dschungel und ins Meer. Vom Ufer waren klagende Schreie zu hören.
    Nach einiger Zeit stieg der Helikopter auf, nahm Richtung aufs Meer und verschwand hinter der Bucht. Er hatte genug geschossen.
    Als wir ans Ufer gingen, sahen wir das traurige Ergebnis des Beschusses, denn dort lagen zwei Menschen, Forstmeister Raninen und eine schwedische Krankenschwester. Die Frau jammerte leise. Raninen war tot. Er hatte im Meer einen Treffer abbekommen, und seine Leiche schaukelte, von den schäumenden Wellen hin und her geworfen, im Wasser.
    Die Krankenschwester starb noch am

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