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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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müssen.«
    »Keineswegs, Sir. Wir werden die Umgebung sehr genau im Auge behalten.«
    Einen Augenblick später betrat Bruder Patrick die Brücke. Wie selbstverständlich nahm er seinen Platz neben Lieutenant Wu ein.
    Der Erste Offizier, der sich die Orter-Daten ebenfalls auf seiner Konsole anzeigen ließ, gab einen ersten, vorläufigen Bericht. »Wir haben es mit einer gelben Sonne vom Sol-Typ zu tun, die von den Astronomen des Observatoriums von Petersburg, New Hope IV, den Namen Sinclair-Davis bekommen hat. Die Entfernung von der Erde beträgt 103,6 Lichtjahre. Triple Sun 2244 – das Heimatsystem der Xabong – ist ganze sechs Lichtjahre entfernt«, sagte Soldo.
    »Planeten?«, fragte Leslie.
    »Insgesamt zehn. Nummer fünf hat eine Sauerstoffatmosphäre, gleicht aber einem großen Schneeball mit einer Vereisung der gesamten Oberfläche. Die anderen Planeten sind recht ungemütlich. Aber sie sind sehr ergiebige Rohstofflager.«
    »Das kann ich nur bestätigen«, meldete Bruder Patrick. »Schon die Spektralanalyse ließe das Herz jedes Prospektors höher schlagen.«
    »Kridan-Schiffe?«, hakte Leslie nach.
    »Bislang negativ«, meldete Lieutenant Wu. »Aber im weiteren Umkreis dieses Systems müssen Kridan-Einheiten sein, denn ich konnte ein schwaches Bergstromfunksignal orten, dessen Ausgangspunkt etwa zwei Lichtjahre entfernt ist.«
    »Reicht die Qualität zur Entschlüsselung?«, fragte Soldo.
    »Ich gebe es gerade durch den Rechner, fürchte aber, dass wir zu wenig über den verwendeten Code wissen. Möglicherweise ergibt die Rechnerprüfung auf immanente Logik zumindest Bruchstücke des Textes, aber darauf würde ich mich nicht verlassen.«
    Soldo wandte sich an Leslie. »Ich schlage vor, auf Schleichflug zu bleiben und alle überflüssigen Systeme zeitweilig zu deaktivieren.«
    »Solange es nur die Heizung in der Kabine des Captains ist – einverstanden«, gab Leslie zurück.
    »Ehrlich gesagt, wundert es mich, dass wir bis jetzt noch keine Kridan-Schiffe innerhalb des Systems geortet haben«, bekannte Bruder Patrick.
    Leslie hob die Augenbrauen. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Abgesehen davon, dass es nur einen einzigen und dazu sehr kalten Planeten mit Sauerstoffatmosphäre gibt, handelt es sich um einen idealen Standort für die Raumfahrtindustrie. Es sind sämtliche Rohstoffe in ausreichender Menge vorhanden.«
    »Und dass man zur Montage von Raumschiffen nicht unbedingt einen Planeten braucht, beweisen ja unsere eigenen Spacedocks«, ergänzte Björn Soldo.
    Bald meldete die Ortung das erste Kridan-Schiff. Es befand sich auf der Bahn von Sinclair-Davis III, einem Planeten von Erdgröße, der allerdings eine Atmosphäre aufwies, die nur wenige Prozent Sauerstoff enthielt und ansonsten vor allem von Schwefelwasserstoff geprägt war.
    »Schleichflug fortsetzen«, befahl Leslie.
    »Sir, ich schlage eine Kurskorrektur um dreißig Grad vor«, sagte Soldo. »Dann würden wir – bezogen auf das Kridan-Schiff – auf einem Ausweichkurs fliegen.«
    »Wir müssten für eine derartige Korrektur die Ionentriebwerke aktivieren, was das Risiko birgt, dass wir entdeckt werden«, widersprach Leslie. »Nein, I.O., wir gehen auf Nummer sicher.«
    »Wir könnten die Kurskorrektur im Ortungsschatten eines Asteroiden vornehmen«, schlug Soldo vor, den die Idee einer Kurskorrektur einfach nicht loszulassen schien.
    Leslie überlegte einen Augenblick. Dann wandte er sich an Rajiv. »Ruder! Markieren Sie mögliche Punkte, an denen wir vermutlich für das Kridan-Schiff nicht zu orten sind!«
    »Schon geschehen, Sir.«
    In einem Teilfenster des Panoramaschirms erschien eine schematische Übersicht, die sowohl das Sinclair-Davis-System als auch die gegenwärtige Position der STERNENFAUST sowie die Lage jener Punkte zeigte, an denen der Leichte Kreuzer ungefährdet eine Kurskorrektur vornehmen konnte.
    Leslie wandte sich an Soldo. »Wir halten uns Ihren Vorschlag als zusätzliche Option offen.«
    »Captain, ich orte eine sehr schwer zu isolierende Strahlungsemission, die ganz sicher künstlichen Ursprungs ist«, meldete Bruder Patrick.
    »Ist es eine Kridan-Signatur?«
    »Ich habe keine Ahnung. Dazu wissen wir einfach zu wenig über die Kridan-Technik.«
    »Bleiben Sie der Sache auf der Spur.«
    »Ja, Captain. Ich …« Der Christophorer zögerte und drehte sich herum.
    Commander Leslie sah ihn etwas verwundert an. »Gibt es noch etwas, Bruder Patrick?«
    »Ich hätte für Planet Nummer 5 einen Namensvorschlag zu machen.«
    Leslie

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