Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
Vom Netzwerk:
freut sich schon auf wie soll ich sagen einen Beweis deiner Kräfte. Hmm? Wird dieses Mal bestimmt eine hochinteressante Erneuerung.«
    »Und warum bist du hier?«
    »Du bist mein Bruder. Was würde unser Volk sagen, wenn ich bei deinem Wolfstraum-Unsinn tatenlos zusehe?«
    »Es berührt mich tief, wie ernst du die Verantwortung für deine Verwandten nimmst.«
    Rabenjäger lachte. »Ach, laß die Sprüche, Bruder. Ich muß mich darum kümmern, was du treibst. Ich muß wenigstens behaupten können, ich hätte mich bemüht, verstehst du? Ein Bruder muß Mitgefühl für den anderen aufbringen und versuchen, die Sippe auf den rechten Pfad zurückzuführen. Schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren. Vieh genieße einen gewissen Status. Das Volk wird mich preisen, »wenn ich berichte, wieviel Mühe ich mir gegeben habe, um ihn wieder zur Vernunft zu bringen.«
    »Komm mir nicht in die Quere, Rabenjäger. Ich sehe mehr als du.«
    Rabenjäger lachte leise. »Vermutlich träumst du mich sonst ins Jenseits.«
    Inzwischen konnte er trotz der Dunkelheit die Gesichtszüge von Der im Licht läuft erkennen. Sein Bruder streckte die Hand aus und warf noch einige Weidenzweige in das Feuer. In der aufleuchtenden Glut sah er die Augen von Der im Licht läuft. So etwas wie Furcht durchzuckte ihn. In diesen Augen glühte eine starke Kraft.
    »Ich bedrohe dich nicht, Rabenjäger. Aber wenn du mich herausforderst, muß ich dich brechen, dich aus der Gemeinschaft ausstoßen. Wenn du mich dazu zwingst, bestimmen fortan Leid und Tod deine Zukunft.«
    Rabenjäger lief eine Gänsehaut über den Rücken. Der im Licht läuft sprach so ernst. Er schien zu glauben, was er sagte. Einen Augenblick lang berührte ihn eine warnende Vorahnung, aber er verdrängte sie sogleich. Er mußte die Initiative ergreifen und die Kontrolle über das Gespräch zurückbekommen. Blitzartig kam ihm ein Gedanke.
    »Eifersüchtig wegen Tanzende Füchsin?«
    Sein Bruder zuckte zusammen und sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an.
    Getroffen! Im Halbdunkel sah Rabenjäger, wie sich Der im Licht läuft nervös mit der Zunge über die Lippen fuhr. Leise lachend wiederholte er: »Eifersüchtig?«
    »Nein. Sie ist nicht wichtig.«
    »Aber du weißt doch, wie sehr sie dich liebt.« Rabenjäger genoß es, den Spieß umgedreht zu haben.
    »Beim Aufwachen gilt ihr erster Gedanke dir, lieber Bruder. Nach allem, was sie deinetwegen durchgemacht hat, kannst du sie…
    «
    »Nein!« Er ballte die Fäuste und schloß die Augen.
    »Nein? Und das nach ihren unzähligen Opfern?«
    »Ich … Es ist unmöglich, Rabenjäger. Dieses Leben ist mir für immer verschlossen.« Traurig schüttelte er den Kopf.
    »Anscheinend glaubst du wirklich an diesen Träumer-Unsinn.«
    Ein leichtes Lächeln erschien auf dem schmalen Gesicht des Bruders. »Ja, vermutlich.«
    »Und an dieser Selbsttäuschung kann ich nichts ändern? Es gibt keine Möglichkeit, dich auf meine Seite zu bringen? Wir könnten sehr gut…«
    »Dein Weg ist der Weg der Dunkelheit, Bruder.«
    »Was redest du da? Das Volk sieht das anders. Es versteht darunter ein Leben wie in dieser Höhle, in der du dich vergraben hast.« Mit einer weitschweifigen Geste wies er durch die Höhle. Erst jetzt nahm er die seltsamen Zeichnungen und Bildnisse wahr. Aus den Ecken grinsten ihn die bleichen Schädel an. »Du gibst dich mit Leib und Seele diesem Wahn hin. An deiner Stelle würde ich mir ernstlich Sorgen um meinen Verstand machen. Wie kann ein normaler Mensch nur an solche Albernheiten glauben.«
    »Willst du dich mir in den Weg stellen, Rabenjäger?«
    Er legte den Kopf schief. Diese Stimme klang so sicher so entschieden. »Ich muß, dummer Bruder.
    Dein Wahn gefährdet das Überleben unseres Volkes.«
    »Weißt du, daß du ein halber Anderer bist?«
    Rabenjäger richtete sich kerzengerade auf. »Ich bin kein Halbblut!«
    »Zur Hälfte fließt das Blut eines Anderen durch deine Adern.« Der im Licht läuft nickte nachdrücklich. »Unsere Mutter wurde am Salzwasser vergewaltigt. Sie starb bei unserer Geburt.«
    Rabenjäger hatte sich wieder in der Gewalt. »Natürlich wieder eine deiner Phantasien, hmm? Heb sie dir auf, Der im Licht läuft. Heb sie dir auf für Singender Wolf und diesen einfältigen Der der schreit.
    Ihnen kannst du von den nur in deiner Einbildung existierenden Phantomen erzählen. Sie glauben deinen irrsinnigen Behauptungen.«
    »Frag Krähenrufer. Frag Büffelrücken. Frag Vier Zähne. Sie wissen Bescheid.«
    In

Weitere Kostenlose Bücher