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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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zukommen. Alles geschieht, wie die Natur es vorgesehen hat. Du brauchst dich vor der Zukunft nicht zu fürchten. Man muß das Leben nehmen, wie es kommt, Tag für Tag. Jetzt hast du Angst, weil du nicht weißt, was auf dich zukommt. Wenn du deinem ersten Enkelsohn den schmutzigen Hintern säuberst, wirst du darüber staunen, wie einfach alles war.«
    »Darum geht es nicht.« Ihr Herz raste.
    »Oh?« Die warme Stimme ihrer Mutter hob sich fragend. »Mich hat das jedenfalls damals beunruhigt.«
    »Es geht um… na ja, um Blutbär.« Die Pfeile, die Grünes Hörn mit Holzkohle auf ihre Schenkel gemalt hatte, juckten: eine Warnung vor drohender Gefahr?
    Ihre Mutter seufzte. »Ich verstehe. Beobachtet er das Zelt?«
    »Ja, ununterbrochen, seit die anderen gegangen sind. Er weiß, ich bin soweit.
    Aber… Mutter, nicht er. Ich will nicht… ich meine…«
    Ihre Mutter rückte in der Dunkelheit näher an sie heran. Ein warmer Arm legt sich um Reizende Wapitis Schultern. »Ich glaube, ich verstehe.« Ein langes Schweigen folgte. »Und die anderen Männer? Oder treibt nur er sich hier herum?«
    »Nur er. Ich habe gehofft, Der das Hörn packt würde auf mich warten.
    Er hat Dinge zu mir gesagt - also, eigentlich sogar versprochen. Ich glaube nicht, daß er sich über mich lustig gemacht hat. Er hat mich auf eine ganz bestimmte Weise angesehen. Ich wünschte, er wäre es.
    Bei den anderen Männern kann ich nein sagen.«
    »Das stimmt.«
    »Aber Blutbär ist der Hüter des Wolfsbündels. Niemand weist ihn ab. Ich kann nicht… ich will nicht, daß er mich berührt. Ich will das nicht, was er macht. Er tut den Frauen weh. Ich habe gehört, was er mit Sanfter Frühlingsregen bei ihrem ersten Mal gemacht hat. Sie hat geblutet. Das ist nicht recht. Ich möchte nicht verletzt werden.«
    »Schsch! Ich weiß. An deiner Stelle würde mir diese Vorstellung auch nicht gefallen. Ich habe damals Glück gehabt. Als ich das Zelt verließ, konnte ich zwischen wundervollen Männern wählen.«
    »Aber ich …«
    »Sei still, Mädchen. Ich denke nach.«
    Reizende Wapiti blickte wieder unter der Tür hindurch zum Lager.
    In den Zelten brannten die Abendfeuer. Die kegelförmig zulaufenden Spitzen der mit Häuten überdachten Wigwams leuchteten im Schein der innen brennenden Feuer gelbbraun.
    Trotz dieses alltäglichen Anblicks zogen eisige Finger eine Spur grauenvoller Angst durch ihr Innerstes. Warum wollte Blutbär ausgerechnet sie haben?
    »Weißes Kalb.«
    »Was?«
    Ihre Mutter nickte langsam. »Das ist die Lösung. Ich schicke dich zu Weißes Kalb. In der Zwischenzeit vergißt dich Blutbär vielleicht. Vielleicht findest du bald einen anderen Mann, eh?«
    »Was soll ich bei Weißes Kalb? Ich will nicht…«
    »Wo sonst wärst du sicher? Hmm? Bei Schnelläufers Gruppe? Blutbär wäre sofort dort… außerdem hält sich deine ganze Familie hier im Lager auf, du hättest also keine Entschuldigung für einen Besuch bei einer anderen Sippe. Wir müssen uns für einen Ort entscheiden, wo die Leute erwarten, daß du hingehst. Nichts eignet sich dafür besser als Weißes Kalbs Höhle.«
    »Warum sollte jemand erwarten, daß ich zu ihr gehe?«
    »Weil ich sehr beschäftigt bin. Ich werde …«
    »Aber dort sind diese Leute vom Kleinen-Büffel-Volk! Dieser Jäger! Er könnte …«
    »Mach dich nicht verrückt. Nicht einmal einem Jäger des Kleinen-Büffel-Volkes würde es einfallen, dich in Weißes Kalbs Lager zu belästigen. Das weißt du genau. Außerdem ist da noch dieser Berdache Zwei Rauchwolken, er wird dich beschützen. Selbst nach so langer Zeit haben die Leute den Mord an Gestutzte Feder nicht vergessen.
    Für Blutbär ist der Berdache eine ständige Mahnung an jene Tage der Verbannung. Wenn es einen Ort auf der Welt gibt, den Blutbär nicht aufsuchen wird, dann Weißes Kalbs Höhle.«
    »Aber was für einen Grund sollte ich haben, dort hinzugehen? Ich meine, wird Blutbär nicht genau wissen, daß ich mich vor ihm verstecke? Mache ich damit nicht alles nur noch schlimmer?
    Irgendwann muß ich doch zurückkommen.«
    »Beweise ich dir nicht schon seit Jahren, daß du dich auf mich verlassen und mir vertrauen kannst?«
    »Nun… ja.«
    »Na siehst du. Ich schicke dich hin, um Medizin für deine Schwiegermutter zu holen. Feuchter Regen ist krank.«
    »Sie ist krank? Aber ich sah sie erst…«
    »Ach, Mädchen, leider hast du nicht meinen Verstand. Zum Glück ist Feuchter Regen klug. Seit ein paar Tagen spielt sie krank. Dein Stiefvater haßt

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