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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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unter der schweren Last ächzenden Beinmuskeln kümmerte ihn. Er, Kleiner Tänzer, brachte sein erstes Fleisch nach Hause. Bei dieser erfreulichen Aussicht schien ihm nicht einmal mehr die bevorstehende Konfrontation mit Weißes Kalb ganz so schrecklich.
    Er wappnete sich für die letzten Schritte zu Weißes Kalbs Höhle und richtete sich kerzengerade auf.
    Seine quälend schmerzenden Gelenke ignorierend, machte er sich tapfer auf den Weg.
    Er hörte nicht einmal seinen Vater herankommen. »Schafft du es noch?«
    »Ich glaube, mein Rücken ist bereits gebrochen. Jetzt warte ich nur noch darauf, daß meine Knochen knacken und reißen.«
    »Du wirst dich daran gewöhnen.«
    »Oh… sicher. Aber bis dahin bin ich zwei Handlängen kleiner geworden!«
    Er schluckte mit Mühe. Seine Kehle war vollkommen ausgedörrt. Er zwang sich, nach vorne in die Richtung auf Weißes Kalbs gemütliche Höhle zu blicken. Es konnte nicht mehr weit sein, nur noch ein kleines Stück. Schritt für Schritt trieb er sich vorwärts. Jede Bewegung bereitete ihm Schmerzen. Keuchend und japsend stieg er mit kurzen raschen Schritten die letzte Steigung hoch.
    »Nur noch ein winziges Stück«, tröstete ihn die Stimme des Vaters.
    Auf dem niedergetretenen Gras vor der Höhle angekommen, wollte er gerade einen Freudenschrei ausstoßen und seine Last zu Boden werfen - da trat plötzlich das Mädchen heraus.
    Ein Mädchen? Ungläubig blinzelnd blieb er stehen und hob ohne nachzudenken den Kopf. Schlagartig verlor er das Gleichgewicht.
    Unerbittlich zog ihn seine Last nach hinten. Mit den Armen wild in der Luft herumfuchtelnd, kreischte er auf und taumelte rückwärts.
    Das schwere Fleisch warf ihn rücklings zu Boden und brach ihm fast das Genick.
    Vor seinen Augen tanzten Lichter, die Welt drehte sich. Hilflos strampelte er mit den Beinen und versuchte aufzustehen.
    Das perlende Lachen des Mädchens trieb ihm die Schamröte ins Gesicht.
    »Wie fühlst du dich?« fragte Wolfsträumer, und seine Stimme versetzte den Dunst in wellenartige Bewegungen.
    »Als ob ich mich verflüchtige. Die Macht entflieht. Blutbär läßt sie brachliegen. Jedesmal, wenn er mich verhöhnt, fühle ich mich geringer. Des Nachts, wenn er schläft, spiele ich mit seinem Leben. Ich weiß, ich könnte ihn ersticken wie einen brennenden Zweig mit einer Handvoll Erde.«
    »Die Dinge haben sich geändert. Blutbär ist dafür verantwortlich.«
    »Das Mädchen?«
    Wolfsträumers Stimme wurde sanfter. »Ich bin beunruhigt. Wir könnten den Jungen an die Liebe verlieren. Ich kenne die Macht der Liebe. Ich weiß, wie die Liebe eine Macht untergraben kann. Das kann zu einer Katastrophe fuhren. Auch ich lief der Liebe wegen fast ins Verderben.«
    »Ich mag geschwächt sein, aber noch kann ich die durch Reizende Wapiti entstandene Gefahr beseitigen. Sie ist ein Nichts.«
    »Du bist zornig; du möchtest stets zuschlagen. Ich möchte ihm lieber… ihm Zeit gewähren, die mir nie bewilligt wurde.
    Vielleicht ist sie ein Weg, auf dem wir zu ihm vordringen.
    Vielleicht können wir mit ihrer Hilfe den Schaden wiedergutmachen, den Salbeiwurzel angerichtet hat.
    Der Beobachter wird es wissen.«
    »Zögere nicht zu lange, Wolfsträumer. Die Art und Weise, wie Menschen Zeit erleben, wendet sich gegen uns. Ich spüre, wir nähern uns dem Ende… so oder so. Und zwar schon sehr bald.«

KAPITEL 13
    Das Leben geht seltsame Wege, dachte Blutbär bei sich, während er, wachsam die Umgebung im Auge behaltend, den Waldpfad entlangtrottete. Da lief er hinter einem launenhaften Mädchen her in der Hoffnung, ihr ein Kind zu machen, und stolperte geradewegs über Spuren des Kleinen-Büffel-Volkes mitten in seinem Herrschaftsgebiet. Die Wut über den Überfall im vergangenen Jahr schwelte noch immer in ihm.
    Sie waren am frühen Morgen - die Sonne färbte gerade den östlichen Horizont grau - gekommen. In der auf ihr unvermutetes Erscheinen folgenden Verwirrung war Blutbär mit den Speeren in der Hand aus seinem Zelt gestürmt. Sein erster Gedanke war gewesen, die Kleinen-Büffel-Krieger wollten das Wolfsbündel zurückholen. Sollte ihnen das glücken, hätte er jegliche Autorität bei dem Rothand-Volk eingebüßt. Das Bündel einmal verloren zu haben, war schon schlimm genug, aber zweimal? Nicht auszudenken.
    Beim Hinausstürmen hatte er den Geisterträumer gesehen, den er an jenem Tag beobachtete, als er das Wolfsbündel stahl. Singend und mahnend hatte er seine Krieger gegen das Rothand-Volk

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