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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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voller Angst, zum erstenmal ihre Weiblichkeit mit dem ersten Mann, der des Weges kam, ausprobieren zu müssen. »Ich möchte heute auf die Jagd gehen. Vielleicht sollte ich das Wolfsbündel bei euch lassen, es könnte Feuchter Regen helfen. Natürlich mußt du mir versprechen, während meiner Abwesenheit gut darauf aufzupassen.«
    Ein Hoffnungsschimmer blitzte in Klappernde Hufes Augen auf, ihre Lippen teilten sich leicht.
    Blutbär verzog keine Miene. Blödes Weib; sie glaubte also auch, daß in diesem alten Beutel Zauberkräfte steckten. Vielleicht konnte er in der Zukunft aus ihrem törichten Glauben noch einige Vorteile für sich herausschlagen, falls die Tochter ihm soviel Vergnügen bereitete, wie er sich von ihr versprach.
    »Wir wissen deine Großzügigkeit aufrichtig zu schätzen. Natürlich werden wir sehr gut auf das heilige Bündel aufpassen und es in Ehren halten.«
    Er lächelte, in Gedanken schon auf dem Weg zu Weißes Kalb. »Gut, ich hole es sofort.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und eilte zu seinem Zelt.
    Regungslos wartete Der das Hörn packt versteckt zwischen den Bäumen. Wie ein guter Jäger versuchte er, seine Gestalt so gut wie möglich hinter einem Stamm zu verbergen. Er verschmolz förmlich mit dem Baum. Tangara näherte sich vorsichtig. Sie wollte ihre Fähigkeiten an seinen messen. Schlangenartig glitt sie zwischen den herunterhängenden Ästen hindurch. Mit Bedacht setzte sie jeden Fuß so, daß keine trockenen Zweige verräterisch unter ihrem Gewicht knackten. Behutsam verlagerte sie ihr Gleichgewicht. Nicht einmal die am Boden liegenden dürren Nadeln gaben ein Geräusch von sich.
    Der das Hörn packt bewegte sich. Langsam reckte er den Hals, um den Weg überblicken zu können.
    Schlagartig zuckte er zusammen und erstarrte.
    Tangara wagte kaum zu atmen. Auch sie hörte Schritte auf dem Weg.
    Wachsam beobachtete sie, wie Der das Hörn packt sich duckte und lautlos zu Boden glitt. Seine Gestalt war in dem die Föhre umwogenden Gras kaum zu erkennen. Vor wem versteckte sich ihr Freund?
    Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung wahr. Sie verharrte reglos und erkannte Blutbär, der sorglos vorbeistapfte. Der das Hörn packt verkrampfte sich. Sie spürte seine Abneigung gegen Blutbär fast körperlich. Lange Zeit rührte sich nichts. Endlich entspannte sich Der das Hörn packt.
    Tangara pirschte sich wieder an. Vorsichtig schlich sie sich auf Reichweite heran und schlug dem Jungen unvermittelt mit der Faust in die Rippen.
    »Hab ich dich!« Und schon rannte sie weg. Erschrocken quiekte Der das Hörn packt und wirbelte herum.
    Sie stürmte im Zickzack zwischen den Bäumen hindurch. Auf einmal blieb sie stehen, um zu sehen, ob er sie auch verfolgte.
    Förmlich explodierend brach er zwischen den peitschenden Föhrenästen durch. Schlitternd kam er zum Stehen. Sein Gesicht glühte hochrot vor unbeherrschtem Zorn.
    »Du! Tu das nie wieder!« Wild gestikulierend stampfte er mit dem Fuß. Er zitterte vor Wut. Aber sie merkte, daß er heute nicht weiter hinter ihr herlaufen würde.
    Neugierig sah sie ihn an. »Wem lauerst du hier auf?«
    »Das geht dich nichts an, Mädchen«
    »Ah! Reizende Wapiti!«
    Ein Leuchten glitt über sein Gesicht, seine Miene hellte sich auf.
    Tangara grinste. »Du und Blutbär, ihr sitzt beide in derselben Patsche. Sie ist nicht da. Sie ist zu der Hexe gegangen.«
    Entgeistert starrte sie Der das Hörn packt an. »Aber dort leben Leute vom Kleinen-Büffel-Volk.«
    »Ah-ha, aber kein Blutbär. Und du bist auch nicht dort!«
    Er brüllte auf und sprang wie ein gereizter Büffel auf sie zu.
    Leichtfüßig tanzte sie beiseite, duckte sich mühelos unter seinen zupackenden Armen durch und stürmte davon wie der Wind. Ihr Herz hämmerte vor Begeisterung. Jetzt hatte sie die ersehnte Jagd!
    Drei Zehen zog an seinem langen Zopf, der ihm über die linke Schulter hing. Doch das Kribbeln in seinen Gedärmen blieb, gleichgültig, wie fest er sich auch an den Haaren zerrte, um sich davon abzulenken. Er stand auf einem Kalksteinvorsprung, der weit über den Grat hinausragte. Von hier aus konnte er über die grüne Wand aus Föhren blicken, die ihm bisher undurchdringlich erschienen war.
    Die kühle Luft roch nach Nadelbäumen und feuchter Erde. Hoch oben schraubte sich ein Adler in einer gespenstisch anmutenden Thermik in die Luft. Im Westen röhrte zornig ein Hirsch im dunklen Wald.
    Im Norden erhoben sich Gipfel mit weichen Wolkenmützen. Weißer Schneedunst wurde unter den

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