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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Aufblitzen in ihren Augen wahr.
    Für einen kurzen Augenblick spürte er die tröstende Wärme ihrer Hand. Er lächelte müde.
    »Mir fehlt nichts. Wirklich nicht.« Aber seine Seele trieb hilflos dahin, sich windend, heimatlos.
    »Dir ist kalt«, sagte sie und schmiegte sich enger an ihn.
    Übelkeit regte sich in seiner Magengrube. War dieses Gefühl Bestandteil der Macht? Gehörte es zur Macht, daß er ständig aus dem Gleichgewicht geriet und wie betäubt taumelte? Sicher, er wußte nicht mit letzter Bestimmtheit, ob Blutbär tatsächlich sein Väter war. Zwei Rauchwolken wußte es, aber ob er es ihm sagen würde? Falls nicht, bliebe alles im Dunkeln, verborgen unter einer weiteren Schicht von Kreisen innerhalb des Kreises, die genau dann auf ihn einstürzen würden, wenn er es am wenigsten erwartete.
    Verzweifelt zog er Reizende Wapiti an sich, legte seine Wange an die ihre und genoß die Wirklichkeit ihres Daseins. Sie existierte. Der lockende Duft ihres Haares stieg ihm verführerisch in die Nase. Etwas Unbekanntes regte sich in ihm, etwas, das er bisher nur mit Träumen in Verbindung gebracht hatte.
    Er schob sie ein wenig von sich, so daß er in ihre besorgten Augen blicken konnte.
    »Ich kenne mich selbst nicht mehr.«
    Sie nickte leicht. »Kann ich dir helfen?«
    Irgend etwas an der Liebe und der Vereinigung unter den Decken schwächt die in dir wirkende Macht.
    Dieses Gefühl löscht den Durst nach Träumen. Eine Leidenschaft tritt an die Stelle einer anderen.
    Er sah in ihre liebevollen Augen. »Hast du schon …«
    Sie lächelte neugierig. »Sprich weiter.«
    »Du bist eine Frau.«
    »Möchtest du dich mit mir vereinigen?« Wieder schaute sie hinaus in die Ferne; ihre Wangen röteten sich leicht. »Wenn dein Vater meine Mutter heiratet…« Sie schluckte. »Wäre das… ich meine, ist das Blutschande?«
    Er maß sie mit einem sachlichen Blick. »Hungriger Bulle ist nicht mein Vater. Meine Mutter war Klares Wasser. Du behauptest, mein Vater sei… sei Blutbär.«
    Sie kaute einen Augenblick auf ihrer Unterlippe, dann brach sie in befreites Gelächter aus. »Natürlich!
    Und er gehört nicht einmal meinem Clan an! Wir sind frei, Kleiner Tänzer. Seit Tagen mache ich mir darüber Sorgen. Aber wir sind frei!«
    »Dann dürfen wir?«
    »Bei meinem Volk ist es so, daß ein Junge zum Mann wird, sobald er sein erstes Großwild erlegt hat.
    Du hast einen Büffel getötet.«
    Er nickte und wünschte, sein Herz würde nicht gar so sehr hämmern.
    »Du hast dich noch nie mit einer Frau gepaart?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Weißes Kalb wollte nicht, daß ich mich in deiner Nähe aufhalte. Sie glaubte, ich würde die Macht schwächen.«
    »Ich weiß.«
    »Willst du deshalb mit mir schlafen?«
    Er grinste verlegen. »Vielleicht, ein bißchen. Aber ich träume nachts von dir - davon, wie es ist.«
    »Und in deinen Träumen vereinigen wir uns?«
    Er nickte.
    »Und du pflanzt deinen Samen in meinen Leib?«
    Wieder nickte er.
    Sie lächelte sorglos. »Bei unseren Vettern, dem Weißen-Kranich-Volk, sagt man, ein solcher Traum verwebt die Seelen miteinander. Wenn sich die betreffenden Menschen nicht im Leben vereinen, wird ihre Seele krank vor Sehnsucht, und sie müssen sterben.«
    »Jedesmal, wenn ich dich ansehe, wird mir ganz warm ums Herz.«
    Kichernd zog sie ihn auf die Füße. »Komm. Wir gehen da hinunter zu den Bäumen. Ich glaube, ich bin bereit, endlich eine richtige Frau zu werden. Und natürlich möchte ich nicht, daß deine Seele krank wird.«
    Sie ließ seine Hand nicht los und führte ihn sanft vom Felsen hinunter in das schützende Dunkel der Bäume.
    Tangara freute sich, ihn unbemerkt überholt zu haben. Sie sprang auf den Pfad hinunter und versperrte Der das Hörn packt den Weg. »Ganz schön beladen. Gehst du auf die Jagd?«
    Er stürmte auf sie los und hob in einer mutlosen Geste die Arme.
    »Du weißt, eines Tages wirst du auf diese Weise jemanden so furchtbar erschrecken, daß er seinen Speer nach dir wirft.«
    »Möchtest du wetten?« Grinsend verschränkte sie die Arme. »Du triffst mich nicht mit deinem Speer, selbst wenn du es wolltest.
    Ich bin zwar nicht so stark wie du, dafür aber um so schneller.«
    Mißmutig verzog er den Mund und schüttelte den Kopf. »Möglich. Du hast recht, ich gehe auf eine Jagd.«
    Ihre Augen wurden schmal.
    »Und jetzt laß mich vorbei. Es geht dich gar nichts an, was ich vorhabe.«
    Sie nickte, ein leichte Besorgnis regte sich in ihr. »Es geht um Reizende Wapiti,

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