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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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entsetzlich.«
    »Aber sie ist noch ein Mädchen!«
    »Du warst für alle anderen blind, weil du bisher nur Augen für Reizende Wapitis Körper gehabt hast.«
    »Was soll das? Bist du etwa eifersüchtig, weil ich Reizende Wapiti will?«
    Tangara warf ihm einen kühlen Blick zu. »Ich glaube kaum, daß ich mich mit dir paaren würde. Zum einen würden die Älteren über Blutschande munkeln. Wir sind Verwandte zweiten Grades.
    Außerdem wäre ich nicht die richtige Frau für dich. Es hat Spaß gemacht, einander Streiche zu spielen, aber du brauchst eine Frau, die immer zu Hause sitzt. Du kennst mich. Du weißt, wie gerne ich in den Wald gehe. Kannst du dir mich als deine Frau vorstellen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Besorgt blickte sie hinauf zu den sich bedrohlich zusammenballenden Wolken. »Da braut sich ein schlimmer Sturm zusammen, wir sollten Schutz suchen. Ich kenne einen Platz hier ganz in der Nähe.
    Wir zünden ein Feuer an und machen es uns gemütlich. Ich habe genügend Trockenfleisch für uns beide dabei. Wir werden eine Menge Zeit zum Reden haben.«
    Sie sprang auf die Füße und ging neben ihm her durch den Wald.
    Hatte sie recht? Hätte ihn Reizende Wapiti gehaßt, wenn er den Kleine-Büffel-Jungen getötet hätte?
    War er wirklich ein so großer Narr gewesen?
    »Ich hoffe, Reizende Wapitis Mann hat soviel Verstand und sieht sich rechtzeitig nach einem Unterschlupf um«, murmelte Tangara.
    Schnee. Aus dem undurchsichtigen Grau des Himmels taumelten Windgespenstern gleich Massen von Schneeflocken herab. Halb so groß wie die Hand einer Frau herabwirbelnd, häuften sie sich auf das Land, ließen über den Salbeisträuchern kleine Hügel wachsen und bildeten auf den Felsen dicke Mützen, die mit steigender Schneehöhe zu gewaltig anmutenden Pilzen wurden. Hungriger Bulle und seine Mitbewohner kauerten sich in der Höhle zusammen und lauschten auf die gegen die Türhäute prasselnden Flocken.
    »Eine Menge Schnee«, brach Drei Zehen das bedrückte Schweigen.
    »Und er kommt sehr spät.« Er begann wie eine Wiesenlerche zu pfeifen, als könne er damit das Ende des Sturmes herbeizaubern und das monotone Warten beenden.
    »Ich erinnere euch nur ungern daran, aber unser Holzvorrat ist nicht gerade üppig.« Schwarze Krähe kratzte sich hinter dem Ohr.
    Er ging zum Eingang und zog die Türbehänge auseinander, gerade so weit, daß ein Streifen graues Licht in die Höhle fiel. Er reckte den Hals und blickte prüfend in die wirbelnden Schneeflocken.
    Rasch ließ er die Türhäute wieder zufallen.
    »Ich bin nicht dran«, brummte Hungriger Bulle.
    »Faulpelz!« tadelte Klappernde Hufe. »Die die Spaß macht? Wiesenlerche?
    Wir zähen Frauen können ja draußen herumstolpern, Nässe und Kälte werden uns nichts anhaben, unsere zarten Männer dagegen werden einen Schnupfen bekommen und zittern und frösteln.«
    »Männer sind körperlich wirklich sehr zart besaitet«, pflichtete ihr Die die Spaß macht bei. Mit einem diabolischen Funkeln in den Augen betrachtete sie ihren Mann.
    »Auch sind wir schon das letzte Mal hinausgegangen und sind es also gewohnt.« Wiesenlerche schürzte die Lippen und beugte sich über ihre Näharbeit. Im hinteren Bereich der Höhle stritten sich die Kinder in einem wilden, lauten Spiel. Sie krochen durch die Betten und hielten einander an den Beinen fest.
    Wiesenlerche schüttelte den Kopf. »Ich hätte mich auch gewundert, wenn das das einzige Mal gewesen wäre, wo ich für meinen schwachen Mann einspringen mußte. Er muß sich schonen, sonst könnte er sich ja überanstrengen. Es wäre ein großes Wunder, wenn er sich dazu aufraffen würde. Eher trägt mich ein weißer Büffel auf seinem Rücken zu einem Besuch zum Sternennetz hinauf.« Sie legte ihre Ahle und die durchgefädelte Sehne beiseite und griff seufzend nach ihrem Schaffellumhang.
    »Schon gut!« Förmlich explodierend sprang Drei Zehen auf die Füße.
    »Wir holen Holz! Vielleicht diese große umgestürzte Föhre drüben in der Schlucht. Sie liegt sowieso mitten im Weg.«
    »Tolle Idee!« Hungriger Bulle verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Du hackst sie entzwei und sagst uns Bescheid, sobald du fertig bist. Wir transportieren sie dann ab.«
    »Wie wäre es mit einem etwas weniger ehrgeizigen Ziel? Vielleicht ein paar Bündel Kleinholz?«
    schlug Schwarze Krähe vor und blickte Drei Zehen mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Drei Zehen warf sich schwungvoll ein Schaffell um die Schultern und zog eine Fuchspelzkapuze über den

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