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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Tänzers Abwesenheit in Gang gebracht.
    Die Erinnerung an den letzten Tag mit ihm blieb ihr unvergeßlich.
    »Du mußt fortgehen. Du mußt mit Weißes Kalb reden.«
    »Ich mag sie nicht. Sie bedrängt mich immer.«
    »Bitte«, flehte sie ihn an. »Sonst reißen uns die Träume auseinander.
    Zwei Rauchwolken weiß Bescheid. Geh, frag ihn. Ich liebe dich, Kleiner Tänzer. Wenn schon nicht deinetwegen oder wegen der anderen, tu es für mich. Bitte.«
    Und er war gegangen. Die ganze Zeit über hatte er gewußt, daß er gehen wollte, sich aber geweigert, der Wahrheit ins Auge zu blicken.
    »Aber warum bleibt er so lange weg?« Die Frage, die sie sich selbst nicht zu stellen wagte, rutschte ihr ungewollt heraus.
    Knirschende Schritte näherten sich, eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter. »Es ist noch nicht so lange her, Tochter« sagte ihre Mutter beruhigend.
    »Fast drei Monde.«
    »Das Wetter war schlecht. Vielleicht hat ihn Weißes Kalb noch gebraucht. Möglicherweise ist sie verletzt oder krank. Man kann nie wissen.«
    Reizende Wapiti nickte langsam. Die gräßliche Erinnerung an den seltsam aufgedunsenen Körper ihres Vaters stand ihr wieder vor Augen. Zuerst hatte sie nicht glauben können, daß dieses schrecklich verunstaltete Gesicht mit den zurückgezogenen, die Zähne entblößenden Lippen das ihres Vaters war.
    Sie erkannte ihn damals nur an seiner Kleidung. Der Kiefer hing schräg unter leeren Augenhöhlen, aus denen sie einmal seine sanften braunen Augen so liebevoll angesehen hatten. Würde auch Kleiner Tänzer in einem solch grauenhaften Zustand gefunden werden?
    Kleiner Tänzer trat vor die Tür und sah blinzelnd in das graue Morgenlicht.
    Hinter ihm schob Weißes Kalb das Türfell beiseite, drückte die Hände in ihr Kreuz und streckte sich.
    »Sieht nach gutem Wanderwetter aus. Paß auf die Schneeüberhänge auf, wenn du über die Wasserscheide gehst. In dieser Jahreszeit ist der Untergrund manchmal recht tückisch. Man weiß nie, was gefroren ist. Die lockeren Schneebretter sind schnell losgetreten.«
    »Ich kann ganz gut auf mich aufpassen.«
    Weißes Kalbs zahnlose Kiefer arbeiteten. Mit funkelnden Augen sah sie zu ihm auf. »Und bestelle Reizende Wapiti meine besten Grüße.
    Ich weiß nicht, was du ihr erzählst. Wahrscheinlich, daß du dich mit einer Frau herumgetrieben hast, die alt genug ist, um deine Großmutter zu sein.«
    »Ur-Großmutter«, verbesserte Kleiner Tänzer.
    »Habe ich alle deine Fragen beantwortet?«
    »Ich glaube schon. Alle, bis auf die, die den einen Traum betreffen.«
    »Den mit dem Wolf im brennenden Wald?«
    Er nickte und wich ihrem Blick aus.
    Sie schmatzte mit den Lippen. »Ja, stimmt. Genieße die Zeit mit Reizende Wapiti, solange sie dir vergönnt ist.«
    Er legte den Kopf schief und starrte auf sie hinunter. »Der Wolfsmann sagte, ich hätte Zeit.
    Außerdem« - er lächelte versonnen »kann mich keine Macht zu etwas treiben, was ich nicht sein will. Genauer gesagt, was ich völlig ablehne zu sein.«
    »Willst du darauf wetten?« fragte sie trocken.
    Er nickte sachlich. »Ich habe es meiner Mutter versprochen.
    Jedesmal, wenn du von Macht sprichst, höre ich ihre Worte.«
    »Deine Mutter war Klares Wasser.«
    »Meine Mutter war Salbeiwurzel - ach übrigens, denk mal darüber nach, wie die Macht mit Klares Wasser umgesprungen ist.«
    Weißes Kalb grinste ihn an. »Das Problem mit der Macht ist, mein Junge, daß wir Sterblichen stets nur ein winziges Stück der Spirale überblicken.«
    Er gab ihr einen liebevollen Klaps auf den Rücken. »Und ich möchte noch nicht einmal soviel davon zu sehen bekommen.«
    »Mach, daß du zu deiner Frau kommst. Ihr Bett ist schon lange leer. Wenn sie so leidenschaftlich ist wie ich in ihrem Alter, zerrt sie dich unter die Decken, bevor du noch deine Rückentrage abgenommen hast.«
    Amüsiert den Kopf schüttelnd, umarmte er sie zum Abschied.
    »Dank für die Gespräche… ich habe viel gelernt.«
    »Und ich danke dir für das Feuerholz. Komm wieder, wenn du Lust dazu hast. Schick auch Hungriger Bulle und die anderen her. Ich mag die ganze Bande und habe gerne Gesellschaft.«
    Winkend machte er sich auf den Weg.
    Während sich seine vom Schlaf noch steifen Muskeln erwärmten, versuchte er Ordnung in seine wirren Gedanken zu bringen.
    Wenigstens ein Gerüst hatte er sich geschaffen, ein Mittel gefunden zum Verständnis der Träume und der Wege der Macht - und, so hoffte er, eine Lösung, den ihm von ihr gestellten Fallen zu

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