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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Kopf. »Mal sehen. Kommt ihr zwei Jäger mit auf die Jagd? Oder seid ihr schon verrückt genug, um bei diesem Haufen Waldhühnern herumzusitzen?«
    »Ah, was bringen wir nicht alles für Opfer für den Familienfrieden!« Hungriger Bulle schlug Schwarze Krähe auf die Schulter und trat gebückt in den Sturm hinaus.
    Zwei Rauchwolken lachte in sich hinein. Er saß an die Rückwand der Höhle gelehnt und nähte aus einem Stück seines unvergleichlich gegerbten Leders ein Paar neue Mokassins.
    Klappernde Hufe trat nach einem hochaufgetürmten Deckenbündel.
    »He! Mädchen! Wach auf!«
    Die Pelze bewegten sich und Reizende Wapitis verschlafenes Gesicht lugte unter der Fellmasse hervor. »Ha?«
    »Wir haben gerade die Männer nach draußen geschickt, um Holz zu holen. Wenn sie damit zurückkommen, möchten wir aus den Wurzeln, die wir noch vor dem Sturm geholt haben, eine Mahlzeit zubereiten. Du weißt, was du zu tun hast. Mach eine tiefe Grube für das Feuer und koche sie gut.«
    Gähnend rieb sich Reizende Wapiti die Augen. »Schneit es immer noch?«
    »Wie seit Jahren nicht mehr.«
    »Kleiner Tänzer ist nicht gekommen?«
    »Also«, antwortete ihre Mutter begütigend, »du möchtest doch wohl nicht, daß er bei diesem Wetter unterwegs ist. Denk an all die Gefahren. Man kann den Untergrund kaum richtig einschätzen. Ein einziger Fehltritt… Und dann das Eis und der verharschte Schnee, der… Nun, du möchtest ihn doch bestimmt in Sicherheit wissen, meine Tochter.« Klappernde Hufe wich dem Blick ihrer Tochter aus und beschäftigte sich angelegentlich mit dem Saum ihres Kleides.
    »Solange der Sturm dauert, bleibt er sicher bei Weißes Kalb«, warf Die die Spaß macht ein. »Sie würde ihn nie bei einem solchen Unwetter gehenlassen. So ist Weißes Kalb nun einmal. Sie weiß Bescheid. Eine Frau wird nicht so alt, ohne zumindest ein paar Dinge zu wissen.«
    »Sie kennt sich mit dem Wetter sehr gut aus«, pflichtete ihr Zwei Rauchwolken bei. Er legte die Mokassins beiseite und kramte in seiner Gräsersammlung herum, als wäre ihm gerade eine Idee gekommen. Er hob einen Halm nach dem anderen hoch und blickte im schwachen Licht jeden einzelnen prüfend an. Sein wettergegerbtes Gesicht wirkte äußerst erstaunt.
    Reizende Wapiti schüttelte ihr zerwühltes Haar und entnahm ihrer Rückentrage einen aus einem Rehschulterblatt gefertigten langzahnigen Kamm. Zuerst entwirrte sie die verfilzten Knoten, dann kämmte sie das Haar zu einer langen, seidig schimmernden Fülle und flocht es zu Zöpfen. Nachdem sie die Bettdecken zusammengerollt und verstaut hatte, ging sie hinaus in das Unwetter. Sie folgte dem Pfad bis zu den Weiden, um sich zu erleichtern.
    Sorgenvoll sah ihr Klappernde Hufe nach. Sie preßte eine geballte Faust gegen die Stirn. »Beim Ersten Mann, ich hoffe, er kommt zurück. Sie ist zu jung, um das durchzustehen, was ich durchmachen mußte.« Ihr Gesicht sah unendlich müde aus. »Ich hatte sie - und Feuchter Regen. Aber sie ist noch so jung.«
    Wiesenlerche legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Es kommt, wie's kommt.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht. Nach allem, was Kleiner Tänzer schon überstanden hat, glaube ich nicht, daß ihn die Geister gerade jetzt verlassen.«
    »Wildkirsche hat immer gesagt, er werde einmal große Dinge vollbringen«, erinnerte sich Die die Spaß macht. »Ich vertraue auf Wildkirsche.«
    »Ich kenne ihn am längsten.« Zwei Rauchwolken seufzte. »Und ich glaube auch nicht, daß ihn die Macht im Stich läßt. Ich weiß zwar nicht, was sie mit Kleiner Tänzer vorhat, aber seine Träume sind schon zu weit gediehen.« Lächelnd zwinkerte er Klappernde Hufe zu. »Und du kennst dich aus mit Berdachen. Du weißt, wir fühlen die Dinge.«
    Die Kinder kicherten und quietschten bei ihrem Spiel unter den Decken. »He, ihr kleinen Frettchen, gebt Ruhe. Hier leben Menschen, keine Otternbande.« Die die Spaß macht schlug mit einer Art Dreschflegel auf den Deckenberg.
    »Die Macht?« Klappernde Hufe schüttelte den Kopf. »Schon der bloße Gedanke daran beunruhigt mich. Warum nur?«
    »Weil du zu lange mit uns zusammen bist…« sagte Wiesenlerche halb im Spaß. »Und wir waren vorher zu lange mit Schwerer Biber zusammen!«
    »Wir müssen abwarten.« Zwei Rauchwolken legte seine Grashalme zurück in den Lederbehälter. »Die Macht wählt ihre eigene Zeit und ihren eigenen Ort. Sie handelt, sobald sie die Zeit für gekommen hält.«
    »Wie beruhigend«, brummte Klappernde

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