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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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soll, jedenfalls kann der Samen eines Mannes genauso gut auf nackten Fels fallen wie in mich.«
    »Tangara, bitte. Sprich nicht so. Du bist die schönste Frau des Rothand-Volkes. Du kannst jeden Mann haben, den du willst…?
    »Pst! Was ist los mit dir? Gerade eben wurde das Lager überfallen, und du willst dich mit mir über einen Mann für mich und Kinder unterhalten? Verschwinde! Aber schnell! Geh zu dem Bergpfad hinauf, westlich von hier quer zum Tal. Von dort aus mußt du nur noch flußabwärts gehen.«
    »Was ist mit dir?«
    Tangara zwinkerte ihrer Freundin zu. »Ich schleiche zurück. Jemand muß feststellen, was passiert ist.
    Meine Jagdwaffen sind auch noch dort. Außerdem ist Der das Hörn packt mit den anderen Männern draußen. Sie müssen wissen, wohin du gegangen bist. Ich muß den Leuten sagen, sie sollen zu Klappernde Hufe und Reizende Wapiti gehen. Wer außer mir sollte das tun? Wer sollte es Der das Hörn packt sagen?«
    Grille blieb keine andere Wahl, ergeben nickte sie. »Gut. Ich bringe das Baby zu Reizende Wapiti.
    Aber …« Sie streckte die Hand aus und berührte Tangaras Arm.
    »Aber was?«
    »Sei vorsichtig.«
    »Du kennst mich. Nicht einmal Rauch bewegt sich so lautlos durch den Wald wie Tangara.«
    Grille schüttelte den Kopf. »Ich weiß, du bist eine gute Jägerin und streifst lieber draußen herum, als in einem Zelt zu sitzen.
    Aber Tangara, sei vorsichtig. Ich habe so ein schreckliches Gefühl, das ist alles.«
    Tangara lächelte ihr aufmunternd zu. »Versuch so schnell wie möglich zu Reizende Wapiti zu kommen. Sie wird sich um dich kümmern.«
    Entschlossen stand sie auf und machte sich auf den Rückweg zum Lager. Besorgt fragte sie sich, wer wohl getötet worden war.
    In Gedanken versunken, pirschte sie sich voran. Warum war sie so anders als die anderen jungen Frauen? Kein Wunder, daß kein Mann, mit dem sie geschlafen hatte, ein Kind mit ihr gezeugt hatte.
    Sie rannte viel zuviel herum, um den Samen in sich zu behalten.
    Sie blickte an ihrem gertenschlanken Körper hinunter. Keine Unze Fett polsterte ihr muskulöses Fleisch. Nein, sie besaß nicht die Kraft eines Mannes, aber eine ganz besondere Geschicklichkeit und Schnelligkeit, und das verschaffte ihr einen leichten Vorteil.
    Kein Mann des Rothand-Volkes konnte einen Speer so treffsicher ins Ziel werfen wie sie. Sie hatte den richtigen Blick dafür, und ihre Begabung für die Jagd schien angeboren zu sein - eine magische Macht, die ihr ganz allein gehörte.
    Plötzlich waren sie da. Vier Männer sprangen von den Bäumen herunter und versuchten, sie zu packen. Wie konnten sie in so kurzer Zeit schon so weit gekommen sein? Und warum hatten sie sie entdeckt? Sie hatte versucht, sich so lautlos zu bewegen wie der Rauch und wie ein Jäger auf die geringste Bewegung geachtet. Und wie hatte sie vor Grille geprahlt! Instinktiv wirbelte sie herum, aber der einzige Fluchtweg führte in die Richtung, in der sich Grille befand. Rasch duckte sie sich unter einem Arm und stürmte zur Seite - zu spät. Kräftige Arme packten sie um die Taille. Der brutale Griff riß sie von den Beinen.
    Sie kämpfte und hatte sich schon fast befreit, als ein anderer Krieger sie wieder zu fassen bekam. Sich windend blickte sie in das unbekannte Gesicht eines Feindes. Der Mann grinste sie an, ein gieriges Licht loderte in seinen Augen.
    Die die Spaß macht beugte sich über den Mahlstein und genoß das Gefühl des schweren Mörsers in ihrer Hand. Bei jedem Schlag spannten sich die Muskeln ihrer Unterarme und wölbten sich eindrucksvoll. Das Klack-klack, klack-klack des Mörsers auf Stein klang hohl und rhythmisch durch die Höhle. Sie mahlte die süßen Kiefernsamen des letzten Jahres zu einer feinen Paste.
    Mit geschickten Händen schaufelte sie den Brei in einen aus Gras geflochtenen Korb. Anschließend griff sie nach den letzten, noch unverarbeiteten Samen. Mit einem Stakkato von Schlägen hieb sie sie mit der Hackseite des Mörsers flach, dann begann wieder der Rhythmus des Mahlens.
    »Schwer zu glauben, wie sich die Dinge geändert haben«, meinte Schwarze Krähe und kratzte seinen dicken Bauch. Er schielte hinunter auf die vor ihm aufgestapelten, sorgfältig zugeschnittenen Rohlederstreifen, die er später zu langen Seilen für eine Wapitifalle zusammenflechten wollte.
    Die die Spaß macht nickte, verzog kurz das Gesicht und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. »Beim besten Willen hätte ich nie gedacht, daß einmal die Anit'ah kommen würden und dich

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