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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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getragen und auf eine hastig herbeigeholte Decke gelegt wurde. Nachdem er mit Wasser und Essen versorgt war, scharten sich die Leute wieder dicht um ihn, bis Schwerer Biber ihnen befahl, sich zurückzuziehen.
    Das Wort »Träumer« hallte wie ein Echo in seinem Kopf nach.
    »Du bist in Sicherheit. Erzähl, was vorgefallen ist.«
    Festes Holz blickte auf. Ein seltsames Licht flackerte in seinen Augen. »Wir nahmen eine Anit'ah-Frau gefangen. Sie ist entflohen und tötete Zwei Blaue Monde und Winzige Ameise. Wir verfolgten ihre Spur und kamen zu einem Felsüberhang. Die Anit'ah leben häufig in solchen Überhängen oder Höhlen. Eine alte Frau saß davor. Sie sagte, wir sollten verschwinden oder wir würden sterben. Linke Hand hat sie mit einem Speer durchbohrt. Ich ging hin, um nach der alten Frau zu sehen. Sie war nicht tot. Es war…«
    »Ja, ja, nun sag schon.«
    »Es war die alte Hexe … Weißes Kalb.«
    Ein Laut des Schreckens erhob sich unter den Umstehenden.
    Schwerer Biber verzog das Gesicht und machte eine geringschätzige Handbewegung. »Macht euch keine Sorgen. Ich habe sie schon vor langer Zeit zum Sterben verflucht. Sie besaß viel Macht. Nur Krieger, die ich persönlich gesegnet habe, konnten sie töten.« Er lächelte träge und drehte sich um.
    »Ihr seht, mein Volk, nicht einmal eine mächtige Hexe kann Schwerer Bibers Träumen standhalten.«
    »Dann solltest du dich beim Träumen lieber mehr anstrengen«, stieß Festes Holz hervor.
    »Sie ist nicht gestorben?« Schwerer Biber wandte sich um und funkelte den jungen Krieger an. Er legte seine ganze Bosheit und Gehässigkeit in diesen Blick.
    Festes Holz maß ihn mit einem finsteren Blick. »Sie ist tot… glaube ich jedenfalls.«
    »Du glaubst}«
    Festes Holz schluckte. Sein mit Schweißperlen bedeckter Adamsapfel hüpfte. »Ich bin nicht lange genug geblieben, um das festzustellen.
    Plötzlich tauchte die Anit'ah-Frau auf und tötete Linke Hand, Schneller Wasserfall und die beiden anderen. Triumphierend sagte die alte Frau zu mir, wir hätten den Tod über unser Volk gebracht.
    Sie sagte: ,Narr! Mit meinem Tod habt ihr zum letzten Mal auf die Macht gespuckt.'«
    Schwerer Biber kicherte amüsiert. »Du willst uns also weismachen, eine einzige Frau habe alle diese tapferen Krieger getötet?« Er lachte und beobachtete, wie seine Geringschätzigkeit auf die versammelten Menschen wirkte. Ihre gesamte Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf ihn. »Narr ist die richtige Bezeichnung!« Er schüttelte den Kopf. »Festes Holz, jetzt erzähl uns mal die Wahrheit. Ihr seid auf einen Trupp Anit'ah-Krieger gestoßen und habt gekämpft, nicht wahr? Du hast Angst bekommen und bist davongelaufen, nicht wahr?«
    Brennender Haß loderte in Festes Holz' Augen. »Du nennst mich einen Feigling? Dann hör zu, Schwerer Biber. Ihr alle da, hört gut zu!«
    »Es reicht.« Schwerer Biber unterdrückte ein Gähnen. »Ich glaube, wir alle kennen die Wahrheit.«
    »Du hörst mich an, Schwerer Biber! Hör zu!« Festes Holz zwang sich unter Qualen, aufzustehen. Die Wunde brach wieder auf, und frisches Blut lief an seinem Bein hinab.
    Das war nun wirklich zuviel. Schwerer Biber winkte zwei alte Männer herbei. »Kümmert euch um ihn.
    Er muß ausruhen. Er hat Fieber.«
    »Weißes Kalb sagte zu mir: ,Du bist der letzte. Lauf los. Lauf, wie du noch nie in deinem Leben gelaufen bist, Junge. Sag Schwerer Biber, die Anit'ah hätten eine neue Anführerin. Ihr Name ist Tangara. Und sag Schwerer Biber auch, ein Träumer… und das Wolfsbündel kämen zu ihm. Sag ihm und dem ganzen Volk, sie alle müssen mit dem Feuer tanzen!« Schwerer Biber trat zwei Schritte vor, dann blieb er abrupt stehen und brach in Gelächter aus. »Was soll das? Eine Frau? Eine Frau!
    Du erwartest allen Ernstes von mir… und von allen diesen Leuten, daß wir glauben, eine Frau würde meine Krieger aus den Bergen verjagen?«
    Festes Holz streckte seine zitternden Hände aus, seine Augen flehten. »Du weigerst dich, mich ausreden zu lassen und beschuldigst mich der Feigheit. Aber es geht weiter. Ich lief von Weißes Kalb weg und dachte, sie wäre eben närrisch. Doch unterwegs stieß ich auf Der der Kraft hat. Er hatte die Anit'ah zwischen den Felsen in eine Falle gelockt. Ich wollte wissen, ob etwas an dem Geschwätz von Weißes Kalb dran ist. Ich tötete einen der Anit'ah und wollte gerade mit den anderen Kriegern gegen ihre Verteidigungsstellung anstürmen, da erschien dieselbe Frau mitten unter unseren Kriegern.

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