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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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der Vorbereitung. Er konnte die Krieger nicht sofort aus den Bergen zurückrufen. Das würde die Anit'ah nur ermutigen. Aber wenn er Boten hinausschickte, die den Kriegern mitteilten, das Volk tanze eine Große Lobpreisung, vielleicht würde das ihren Kampfgeist stärken und das Ende der Anit'ah beschleunigen.
    Feuertänzer und Zwei Rauchwolken gingen den Weg zwischen den Felsen hinter Weißes Kalbs Höhle hinauf. Plötzlich vernahmen sie hinter sich einen merkwürdigen Laut. Der riesige schwarze Wolf winselte leise. An den Flanken des Tieres traten die Muskeln deutlich hervor. Warnend richtete es seinen durchdringenden Blick auf Feuertänzer. Warum? Was wußte das Tier?
    Der Horizont im Westen leuchtete in strahlendem Licht. Der Sonnenuntergang setzte die Wolken in Brand. Oben auf dem Bergkamm angekommen, blieben sie stehen.
    War es Einbildung oder kristallisierte sich tatsächlich die Gestalt eines Mannes aus der sich gewaltig auftürmenden Gewitterwolke? Zwei Rauchwolken überlief eine Gänsehaut; das Gefühl der Macht erfüllte die Luft.
    Er blickte hinauf zu dem strahlend leuchtenden Himmel in das schimmernde Gesicht, das sich aus den Wolkenbergen gebildet hatte.
    In stetig wachsender Angst eilten sie weiter. Feuertänzer sprach kaum ein Wort.
    Als sie Weißes Kalbs Höhle verlassen vorgefunden und Blutflecken auf der Erde entdeckt hatten, packte sie eine unheilvolle Vorahnung. Hier oben auf dem Grat wurde daraus Gewißheit.
    Zwei Rauchwolken und Feuertänzer blickten entsetzt auf das Bild, das sich ihnen bot. Sie lag auf dem Rücken, angestrahlt von den zinnoberroten Farbschattierungen der flammenden Wolken. Die Kojoten und Raben waren schon am Werk gewesen. Wo die Raben den Darm entleert hatten, beschmutzten weiße Kotflecken ihre Kleidung.
    Von Gesicht und Händen war das Fleisch weggefressen. Aus den Gedärmen ihres aufgehackten und zerfleischten Körpers ragte der tödliche Speerschaft zum Himmel hinauf.
    »Nein!« Der Schrei brach aus Feuertänzers Kehle.
    Ein gähnender Abgrund öffnete sich in Zwei Rauchwolkens Seele. Er hinkte weiter - den Schmerz in seinem verkrüppelten Bein nahm er nicht mehr wahr. Am Rande des Steinkreises blieb er stehen.
    Jemand hatte Weißes Kalbs Kopf mit dem Gesicht nach Westen auf den mittleren Steinhügel gebettet, damit sie die untergehende Sonne betrachten konnte. Graue Haarsträhnen umflatterten den angenagten Schädel.
    Sie mußte seit einigen Tagen tot sein. Ihre gebleckten Kiefer glitzerten im blutroten Licht. Die leeren Augenhöhlen starrten blicklos in den Sonnenuntergang.
    Zwei Rauchwolken schwankte. Er roch den Gestank von Verwesung und Rabenkot. Ihm war, als würde seine Seele in tausend Stücke gerissen und vom Wind davongetragen.
    Feuertänzer trat neben ihn. Die ungeheure Trauer auf seinem Gesicht versetzte Zwei Rauchwolken einen weiteren Schlag. Der schwarze Wolf winselte, ein schriller, ungewohnter Ton lag in seiner klagenden Stimme.
    »Ich dachte, das Volk tötet seine eigenen Leute nicht.« Zwei Rauchwolken mußte in seiner Erschütterung einfach irgend etwas sagen.
    »Es hat seinen Weg verloren«, flüsterte Feuertänzer. »Und andere müssen dafür bezahlen.«
    »Dafür wird das Volk bezahlen müssen«, knirschte Zwei Rauchwolken.
    »Am Ende werden sie alle bezahlen. Du träumst sie alle weg, unter den Boden, damit sie für immer und ewig in der Dunkelheit eingeschlossen sind.«
    Schwer legte sich Feuertänzers Hand auf Zwei Rauchwolkens Schulter. Die sanfte Stimme glättete die Wogen seines aufgewühlten Gemüts.
    »Tötest du Kinder, wenn sie Dummheiten machen? Vernichtest du sie, wenn sie keine Eltern haben?«
    Zwei Rauchwolken schloß die Augen. Er versuchte, die Vergangenheit zu verdrängen und den Geruch des Todes zu ignorieren. »Sind wir das denn? Eltern, meine ich?«
    »Möglich. Vielleicht wäre Lehrer das bessere Wort dafür.«
    Blinzelnd versuchte Zwei Rauchwolken, seinen in Tränen verschwimmenden Blick zu klären.
    Ehrfürchtig sah er Feuertänzer an. Der Mann stand angesichts des Verlustes völlig erstarrt da.
    Ein unglaublicher Kummer lag auf seinem von Leid gezeichneten Gesicht. Ein Teil von Feuertänzer schien mit Weißes Kalb gestorben zu sein.
    »Ich kam hierher, um mit ihr zu reden. Ich dachte, sie könnte mir weiterhelfen. Ich…« Er schüttelte den Kopf. »Der Weg zum Großen Einen ist so schwer - es ist so hart, zu versagen. Einmal lag ich sterbend im Schnee, und ich wurde frei. Ein anderes Mal lag ich wegen eines Schlangenbisses

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