Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
Vom Netzwerk:
Silhouette deutlicher. Mit Entsetzen erkannte er Kleiner Tänzer.
    »Warum brennst du nicht? Was bist du?« »Ich bin der Träumer des Volkes.« Eine Flammenwand fegte herbei und schien die Gestalt zu verschlingen.
    Mit einem Arm seine Augen vor der blendenden Glut schützend, schielte Schwerer Biber zu der Stelle hinüber. Doch anstatt Kleiner Tänzer zu schwarzen Knochen verkohlt zu sehen, stand dieser unversehrt vor ihm. Seine glatte Haut reflektierte das grelle Licht der brennenden Welt.
    »Was… wer bist du?«
    »Ich bin du, Schwerer Biber … und nicht du. Ich bin Traum und Wirklichkeit. Ich führte dich hierher … du folgtest mir. Ich bin, der ist… und nicht ist. Ich bin der Traum, den du geleugnet hast!«
    Flammen leckten über Schwerer Bibers Haut, Brandblasen quollen auf und zerplatzten mit einem schmatzenden Geräusch. Entsetzt beobachtete er, wie Kleiner Tänzer mit dem Feuer tanzte.
    Als Kleiner Tänzer die Hand nach ihm ausstreckte und sein fettes Fleisch versengte, sprang Schwerer Biber in Panik auf die Füße und stürmte, den Geruch seines verbrannten Fleisches in der Nase, Hals über Kopf mitten in das Feuer. Er atmete tief ein, um zu schreien.
    Doch die Hitze der Glut drang zischend in seine schmorenden Lungen. Er stolperte, schlug auf und rollte mit brennenden Haaren und verkohlter Haut in das Feuer. Sein zischend in Flammen aufgehender Körper spürte keine Schmerzen mehr.
    Ein letzter, vom Wolfsbündel gesandter Windstoß riß seine zermalmte Seele in tausend Stücke und zerstreute sie in alle Himmelsrichtungen.
    »Die Spirale glüht, verändert sich«, rief Wolfsträumer aus dem goldenen Nebel.
    »Wir haben unseren Träumer,« sang das Wolfsbündel. Seine Stimme hallte als Echo von den Sternen wider.
    »Und wir sind Eins.« Feuertänzer wirbelte im Großen Tanz.
    Allein oder in kleinen Gruppen schleppten sie sich die Wege herunter. Einige hinkten, andere trugen die Krieger, die zu schwere Verbrennungen hatten, um gehen zu können. Im Lager verband Zwei Rauchwolken die Verletzten. Er schickte Frauen und Kinder zum Sammeln heilender Pflanzen hinaus, aus denen er Breiumschläge zubereitete. Die Krieger saßen wie betäubt da. Rußgeschwärzt, mit versengten Haaren, starrten sie mit leeren Augen zu den noch immer schwelenden Bergen hinüber.
    Tangara beobachtete sie mitleidlos. Sie bewachte das Zelt des Träumers.
    Zwei Rauchwolken kam herangehumpelt und setzte sich neben sie. »Ich habe mit vielen Leuten gesprochen. Sie sagen, bei Ausbruch des Feuers seien die Anit'ah verschwunden wie ein Regentropfen von einem heißen Stein.«
    Sie nickte. Ein grimmiges Lächeln umspielte ihre Lippen. »Wir sind das Rothand-Volk. Die Berge gehören uns.«
    »Ja, die Berge gehören uns.«
    »Was ist mit Schwerer Biber geschehen?«
    Zwei Rauchwolken blickte auf seine schwieligen Hände. »Sie haben ihn gefunden. Dort drüben, wo das Feuer den Wacholder vernichtet hat. Ich begreife immer noch nicht, warum nicht das ganze Lager niedergebrannt ist.«
    »Viele merkwürdige Dinge sind in jener Nacht geschehen.«
    »Aber warum ist er mitten in das Feuer hineingerannt? Warum?«
    Sie sah ihn aus harten Augen an. »Er hat einmal das Wolfsbündel beleidigt, das stimmt doch?«
    Zwei Rauchwolken wandte die Augen ab und nickte.
    »Es scheint mir angebracht, sehr behutsam mit ihm umzugehen.«
    »Wie geht es Feuertänzer?«
    »Er ist vor einer Weile aufgewacht.«
    »Und du kannst mir etwas zu essen bringen«, drang eine schwache Stimme aus dem Zelt. Feuertänzer trat heraus und blickte zu den Bergen hinüber. Er sah abgezehrt aus, aber seine Augen glänzten, als wäre er nicht von dieser Welt.
    Zwei Rauchwolken seufzte. »Ich dachte, Hunger sei nur Illusion.«
    »So ist es. Es ist nur so, daß ich diese Illusion noch eine Zeitlang aufrechterhalten muß. Du und ich, mein Freund, müssen diesen Leuten einen neuen Weg zeigen. Von dir müssen sie das Geheimnis des Grases erfahren. Ich muß für sie träumen. Und du mußt die Brücke zwischen uns sein.«
    Zwei Rauchwolken nickte, mit dieser Aufgabe war er vertraut. »Und wo willst du das alles tun?«
    »Ich dachte an das Warm Wind Basin. Dort leben keine Menschen. Und dein Gras wächst überall.
    Wenigstens hat Drei Rasseln das gesagt, als er das letzte Mal vorbeikam.«
    »Das nimmt für eine Weile den Druck von den Büffeln.«
    »Wie die Menschen«, sagte Tangara und zeigte auf die erschöpften Krieger, »benötigen auch die Büffel Zeit, um sich zu erholen.«
    Zwei Rauchwolken

Weitere Kostenlose Bücher