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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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brünstiges Monster durch den Salbei toben hörte? Und so ein Aufwand wegen einer Packratte?«
    Er wurde zornig und richtete sich kerzengerade auf. Hitze stieg ihm ins Gesicht. Er war kurz davor, vor Wut wild um sich zu schlagen - aber die Vorsicht hielt ihn zurück. Aus den alten Geschichten wußte er, daß stolze junge Männer wie er durch ihren Jähzorn schnell Ärger bekommen konnten. Der Große Weise im Himmel verwandelte sie in Frösche, Schlangen, Würmer und dergleichen Getier.
    Und da war dieser Ausdruck in ihren Augen - ein Blick, der Geistermacht verhieß -, als ob sie ihm in die Seele sehen könne, als ob sie sehr, sehr viel mehr wüßte als er. Und er kannte sie. Da war er sich absolut sicher.
    »Grüne Weide? Bist du… ich meine, bist du wirklich … von dieser Welt, meine ich?« Seine Kehle war wie ausgetrocknet. Was hatte eine alte Frau hier oben zu suchen?
    Sie grinste hämisch und zeigte dabei ihre verbrauchten gelben Zähne. »So wirklich wie du. Und wenn ich Rückschlüsse aus deinem vorherigen Verhalten ziehe, auch ein ganzes Stück gescheiter.«
    Sein Gesicht lief hochrot an, und er schlug beschämt die Augen nieder.
    »Wohin wolltest du, als ich dich da unten gesehen habe? Ist hier irgendwo ein Lager des Volkes?«
    Er schluckte und zeigte mit den Speeren nach Südwesten. »Vier Tagesmärsche entfernt. Am Moon River entlang. Drei von uns, Schwarze Krähe, Drei Zehen und ich, wir sind zur Jagd hier.
    Ich habe mich im Norden umgesehen.«
    »Hast nicht viel Glück gehabt, ha?« Kopfschüttelnd räusperte sie sich und spuckte auf die Steine. »Ich habe Spuren von Büffeln gesehen. Und ein kleines Grüppchen, unruhig und schreckhaft. Das war da oben auf dem langen, scharfen Grat.« Sie deutete über ihre Schulter.
    »Gar nicht so weit weg. Höchstens einen halben Tagesmarsch.« Er verstummte. »Du kommst von dort? Das bedeutet, du warst bei den Anit'ah.«
    »Sie haben mich in Ruhe gelassen. Wo ist dein Jagdlager?«
    Er zeigte hinter sich nach Osten.
    »Hmmm. Und das Volk lagert im Süden.« Sie rieb sich das Kinn. »Ich sag dir was. Geh und hole deine Freunde. Wir treffen uns heute nacht bei den Monster Bone Springs.«
    »Bei den Monster Bone… Warum dort? Das ist ein Ort der Mächte!
    Dorthin kamen die Heldenzwillinge, töteten die Monster und aßen sie auf. Du glaubst, du…« Ihm fehlten die Worte, und er wich einen Schritt zurück.
    »Ha!« Sie schnaubte verächtlich. Ihre Lippen kräuselten sich belustigt. »Solche Geschichten kursieren also, ha? Heldenzwillinge?
    Menschen haben die Monster getötet. So, wie wir heute die Büffel erlegen.« Sie schwieg einen Augenblick und blickte traurig auf den steinigen Boden. »Oh, ich weiß auch nicht, warum mich das stört. Wandel… alles verändert sich, dreht sich, verwandelt sich in etwas anderes.«
    Hungriger Bulle wartete unruhig. »Uns hat man gesagt, wir sollten da nicht hingehen, weil dort Geister wie der Schwindler unsere Seele rauben.«
    Sie blickte ihm fest in die Augen. »Tatsächlich? Vermutlich hat dir derselbe Verrückte gesagt, du sollst alten Frauen unter die Röcke gucken. Wer erzählt euch bloß solchen Unsinn?«
    Angesichts ihres offenen Hohns zuckte er zusammen. »Schwerer Biber, er hat Träume…«
    »Ich erinnere mich an ihn. Er war ein mürrisches Kind. Was ist passiert? Ist er nicht nur von schlechter Laune berührt worden, sondern auch von einer Macht?«
    »Er ist ein mächtiger …«
    »Mag sein. Oder er hat allen vorgegaukelt, er besäße eine Macht, bis alle ihm geglaubt haben. Ich kann es abwarten, bis ich mich selbst von der Wahrheit überzeuge. Normalerweise erkennt man schon bei einem Kind eine in ihm wohnende Macht. Man sieht sie in seinen Augen, in der Art, wie es sich bewegt. Was ist mit Hornmark?«
    »Tot.«
    Durchdringend sah sie ihn an, die Lippen zusammengekniffen.
    »Seit wann?«
    »Dürfte jetzt drei Jahre her sein. Niemand weiß, woran er starb.
    Er brach sich ein Bein, aber es wuchs wieder zusammen … allerdings hat es ihm ständig Schmerzen bereitet. Eines Tages ist es angeschwollen, von innen heraus vergiftet, wie es manchmal vorkommt. Schwerer Biber sagte, das käme von den bösen Geistern, die Hornmark gerufen hat. Und dafür bestraft uns der Große Büffel im Himmel - er hält den Regenmann von uns fern. Hornmark besaß nicht genug Macht, um ihm …«
    »Mist und Fliegen, Junge! Hornmark war ein Träumer im alten Stil.
    Schwerer Biber? Er ist ein Kind, das mit Zweigen Büffel jagt.«
    »Nein! Ich meine,

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