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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Teil der Beute abgeben.«
    »Eines Tages wirst du bei deiner Herumschleicherei im Wald von einem Kleinen-Büffel-Krieger gefangen, und er wird dich fressen.«
    »Mach dich nicht lächerlich! Ich kann mich an ein Reh heranschleichen, das habe ich dir eben gesagt.
    So ein dummer Kleiner-Büffel-Krieger und mich einfangen? Mich? Du hast doch auch gehört, was man sich über sie erzählt. Sie stolpern hilflos um die Bäume herum und können keine Fährten lesen. Niemand kann die Fährten so gut lesen wie ich.«
    »Außer Widderhorn und Der nie schwitzt und Hohe Föhre und …«
    »Aber niemand kennt so viele Fährten wie ich. Und wenn ich eine richtige Frau bin, kenne ich alle. Du wirst schon sehen.«
    Reizende Wapiti antwortete nicht. Ihr Gesicht legte sich in finstere Falten. »Warum bist du nur so?
    Warum versuchst du immer, anders zu sein als alle anderen?«
    Verblüfft über diese Frage zuckte Tangara die Achseln. »Ich weiß es nicht. Mir kommt es vor, als ob die Bäume mir zuflüstern.
    Bestimmt geht es dir so ähnlich, wenn du mit deiner Familie Beeren sammeln gehst und lieber nach Hause möchtest, zurück in dein Zelt, weil du dich dort sicherer fühlst. Kennst du dieses Gefühl? Bei mir ist es nur umgekehrt. Ich möchte lieber draußen im Wald sein und auf den Felsen herumklettern.«
    »Du benimmst dich wie ein Junge«
    »Möglich, aber ich kenne keinen Jungen, der so schnell laufen kann wie ich. Und ich bin sogar mit Der das Hörn packt und mit Warmer Wind um die Wette gelaufen. Sie sind ausgerutscht und haben Äste abgebrochen und sind dauernd gestolpert. Außerdem bin ich besser im Steinwurf.«
    »Beim Ringen kannst du sie nicht schlagen.«
    Tangara grinste. »Nein, aber wenn ich sie vorher stolpern lasse, kriegen sie mich erst gar nicht!«
    Salbeiwurzel trank den Rest der inzwischen kalten Brühe. Die auf der Flüssigkeit schwimmenden harten Fettklumpen kümmerten sie nicht.
    Sie hatte Kleiner Tänzer und Zwei Rauchwolken zum Essen zu Wildkirsche geschickt, weil sie nicht kochen wollte. Sie sehnte sich nach Ruhe. Zwei Rauchwolken würde sie mit seinem geschäftigen Herumlaufen nur beim Nachdenken stören.
    Plötzlich sah sie etwas Schwarzes, Unheilvolles aus Schwerer Bibers Zelt aufsteigen. Keuchend schlug Salbeiwurzel die Hand vor den Mund. Sie schüttelte den Kopf, blinzelte, fühlte, wie eisige Kälte sich ihrer Seele bemächtigte. Ängstlich schielte sie hinauf zu den Sternen, aber sie entdeckte kein Anzeichen des schwarzen Ungeheuerlichen. Der Geist des Raben? Hatte Schwerer Biber sie dem Großen Raben im Himmel als Gegenleistung für seine Geisterhilfe versprochen?
    Sie schloß ganz fest die Augen. Ein Taumel erfaßte sie, als habe sie jeglichen Gleichgewichtssinn verloren. Bilder leuchteten auf und schienen zu Glas zu erstarren, sie konnte ihren Augen nicht mehr trauen. Alle Geräusche schienen vollkommen getrennt voneinander.
    Stimmen wisperten in der Luft. Nichts mehr schien wirklich zu sein, bis auf die Kälte in ihrer Seele und die Angst.
    »Ich bin nicht mehr ich selbst.« Die erbarmungslose Kälte nagte an ihr, fraß sich mit jedem Herzschlag tiefer in ihre Seele. Sie konnte seine Macht nicht in Frage stellen, zu viele merkwürdige Dinge geschahen. Bei Sonnenuntergang hatte sie gesehen, wie die Baumstämme zu den dumpfen Schlägen von Schwerer Bibers Trommel schwankten und tanzten.
    Sie schauderte, ihr Magen krampfte sich zusammen. Nein, bitte, nicht noch einmal. Jedesmal, wenn sie etwas gegessen oder getrunken hatte, hatte ihr nervöser Magen alles wieder von sich gegeben.
    Salbeiwurzel saß im rückwärtigen Teil des Zeltes. Gedankenverloren strich sie mit den Fingern über die zerstörte Bettdecke, auf der Hungriger Bulle sie so zärtlich geliebt hatte. Hier, in diesem Zelt, hatte sie ihre Söhne geboren. Hier hatte sie sie genährt, an sich gedrückt und geliebt. Zwei waren in diesem Zelt gestorben, ihre kleinen Körper waren hier gereinigt und vorbereitet worden, damit ihre Seelen zum Sternennetz aufsteigen konnten.
    Hier hatte sie über Hungriger Bulles Geschichten gelacht, mit ihm geschimpft, wenn nötig, und ihm mit einem zärtlichen Blick in seine freundlichen braunen Augen ihre Liebe gezeigt.
    Das Zelt sah schmutzig und schäbig aus. Von der Trockenheit spröde gemacht, waren die Ränder der schweren Fellüberdachung eingerissen. Auch die Pfosten hatten bei jedem Marsch von einem Lagerplatz zum anderen gelitten. Das einstmals imposante Wigwam, das zehn Hunde hatten tragen müssen,

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