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Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers

Titel: Vorzeitsaga 02 - Das Volk des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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untergraben.
    Ist das dein Ziel? Mich zu töten?«
    Wolfsträumers geisterhafte Stimme erklang aus den Spiralen. »Mein Ziel ist der Junge.«
    »Ich neige eher dazu, Blutbär aufzuhalten, ihm sein Erhalten heimzuzahlen.«
    »Hab Geduld. Der Junge wird älter.«
    »Auch Schwerer Bibers Weg ist falsch. Er verändert die Spiralen.
    Zu viele Menschen glauben ihm. Am Ende können wir keine Gedanken, keine Überzeugung mehr besiegen«, warnte das Wolfsbündel.
    »Es gibt nur einen Weg. Denk an einen Dreifuß; wir sind nur zwei, ohne einen weiteren Fuß stürzen wir zu Boden.«

KAPITEL 11
    Hinter der kleinen Gruppe von Menschen versank die Welt in einem grauen Dunstschleier. Grau überall - auch in ihren Herzen.
    Wohin können Menschen gehen, wenn sich die Welt dem Wahnsinn gebeugt hat?
    Der feuchte Boden unter ihren Füßen quietschte, Kies knirschte unter jedem müden Schritt. Schweigen lastete schwer auf den Wandernden; ihr Aufstieg wurde nur von einem leichten Seufzen aus den Wäldchen in den Canyons begleitet, vom Schaben gegerbter Häute auf Steinen oder an Sträuchern, dem gedämpften Ächzen der Ledergurte und dem Keuchen ihres Atems. Frostige Feuchtigkeit durchzog die Luft, biß ihnen in die Nasen und legte sich klamm auf ihre bloße Haut.
    Drei Zehen blickte den sich steil aufwärts windenden Pfad hinauf.
    Es beunruhigte ihn, daß die dicht um sie wogenden Wolken jede Sicht nahmen. Vom Wind gebeugte Föhren klammerten sich an rotbraune Felsen, die knorrigen Wurzeln in Mutter Erdes bloß liegendes Gerippe gekrallt. Wie hoch waren sie bereits hinaufgestiegen?
    Von hier aus hätte er die ganze Ebene übersehen müssen, den Moon River im Süden und den nach Norden fließenden Mud River, doch das düstere Grau der Wolken verbarg die Welt.
    Für ihn und Schwarze Krähe gab es keine Möglichkeit, zu ihrem Volk zurückzukehren. Für immer und ewig würden sie Ausgestoßene sein.
    Nichts war ihnen geblieben, jegliche Zuflucht in einem Lager des Volkes war ihnen verwehrt. In einer unregelmäßigen Formation kletterten sie weiter hinauf, silhouettenhafte Gestalten im Nebel Menschen ohne Heimat, ohne eine Gemeinschaft, zu der sie gehörten, Wanderer in den Wolken.
    Hinter ihm rang Die die Spaß macht keuchend nach Luft und sprach leise auf ihren Sohn ein.
    Was ist, wenn ich Weißes Kalbs Lager nicht finde? Wenn wir in eine Gruppe Anit'ah-Krieger hineinlaufen? Wenn Hungriger Bulle tot ist? Was bleibt uns dann noch?
    Drei Zehen stapfte weiter den unebenen Pfad hinauf. Die Spuren in der kiesigen Erde wiesen einen Wildwechsel, der auf den Grat führte. Er erkannte die Fährten von Dickhornschafen, Rehen und Wapitis. Feuchtkalte Luft streifte seine heißen Wangen. Die dampfenden Wolkenbänder drückten herunter und hüllten die Welt in ihren unwirklichen Schleier ein Segen und zugleich ein Fluch.
    Einerseits verbarg sie die graue Feuchtigkeit vor den Augen der Anit'ah, andererseits erschwerte es der Dunst, die Orientierungspunkte zu finden, die ihm Weißes Kalb vor vier Jahren in allen Einzelheiten erläutert hatte.
    Vier Jahre? Die heilige Zahl, die Zahl des Ersten Mannes, der Himmelsrichtungen und des Großen Weisen im Himmel. Soviel hatte sich in diesen vier Jahren verändert. Wer hätte das ahnen können?
    Vor Drei Zehen bewegte sich ein Schatten auf dem Saumpfad und brachte ihn zurück in die Gegenwart. Instinktiv umfaßte er seinen Atlatl fester, der Speerschaft lag beruhigend in seinen Händen. Er schielte hinüber zu den undeutlichen Umrissen der Nadelbäume, blieb stehen und duckte sich leicht.
    Ein leiser Windhauch spielte mit den grauen Nebelschwaden. Aus dem flüchtigen Schatten formte sich Schwarze Krähes schlaksige Gestalt.
    »Siehst du was?« fragte Drei Zehen leise. Er brach die unheimliche Stille nur widerwillig.
    Schwarze Krähe zuckte mit den Achseln, verzog seine Kartoffelnase und schnüffelte in die kühle Luft.
    »Nein - es sei denn, es interessiert dich, wie es im Innern einer Wolke aussieht.«
    »Ungefähr so wie hier, ha?« Er machte eine weitausholende Geste.
    »Ungefähr.« Schwarze Krähe schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie wir sie hier finden sollen. Hier können wir wochenlang herumirren.«
    »Falls wir in der Zwischenzeit nicht in ein Lager der Anit'ah stolpern.«
    »Das ist die andere Seite, ja. Nach Schwerer Bibers Überfall auf ihre Lager im letzten Jahr werden sie uns kaum lächelnd begrüßen und mit einem freundlichen Winken verabschieden.«
    Drei Zehen nickte. Hinter sich hörte er

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