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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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unsere Sprache?«
    Er lächelte freudlos. »Ich raubte einst ein Mädchen des Erdvolkes. Sie lehrte mich eure Sprache.« Sein Lächeln wurde breiter. »Und seit wir ins Wind Basin gekommen sind, habe ich reichlich Gelegenheit, in Übung zu bleiben. Du wirst die Sprache des Sonnenvolkes lernen müssen.«
    Rosenbuschs Beine gaben nach, und sie sank zu Boden. Er blickte auf den prallgefüllten Sack, der neben seinen Füßen lag. »Von nun an sammelst du Pflanzen für Salbeigeist.«
    »Die anderen Stämme werden uns zu Hilfe kommen«, flüsterte sie. »Das Erdvolk wird zurückschlagen.«
    Er kauerte sich auf die Fersen nieder, die Speere schaukelten locker auf seinem Schoß. »Das glaube ich kaum. Eure Macht ist vorbei. Wir jagen das Erdvolk, bevor es uns jagt, und töten die Männer und die alten Frauen. Die Toten können die anderen Lager nicht warnen. Die jungen Frauen nehmen wir mit, damit sie für den Schwarzspitzen-Stamm arbeiten.« Er schielte zur Sonne hinauf. »Wir gehen einen neuen Weg… den Weg des Sonnenvolkes.«
    »Ich niemals«, zischte sie.
    Belustigt zog er eine Augenbraue hoch. »Oh? Ich glaube doch. Du bist jetzt meine Frau. Salbeigeist ist kein schlechter Mann. Ich schlage dich nicht, es sei denn, du bist ungehorsam.« Er schwieg einen Augenblick. »Es ist lange her, daß Salbeigeist für eine Frau sorgen mußte. Ich habe dich beim Ausgraben der Pflanzen beobachtet. Du bist alt genug, um Verstand zu haben aber immer noch hübsch. Ich bin dir gefolgt und hörte die Traurigkeit in deiner Stimme. Du hast keinen Mann.
    Vielleicht ist es so das beste für uns beide.«
    Sie nickte wie betäubt. Wo waren die anderen? Hatte dieser Mann tatsächlich Gefährten, oder würde gleich Schilfrohr auftauchen und ihn wegjagen?
    Von der Stelle, an der die anderen nach Wurzeln gruben, klang ein furchtbarer Schrei herüber.
    Salbeigeist legte den Kopf schief und sah sie aus den Augenwinkeln an. »Bald werden die Schwarzspitzen-Krieger hier sein. Bereite diese Pflanzen zu. Mach uns etwas zu essen.«

KAPITEL 25
    Im Rundfelsen-Lager saß Rittersporn unter ihrem Sonnendach. Zwischen den von der Sonne beschienenen Erdhütten lachten und schrien die spielenden Kinder. Knolle saß im Schatten von Rittersporns Hütte und beobachtete ärgerlich die kleineren Kinder zweifellos sehnte sich sein Herz danach, zusammen mit den Erwachsenen draußen Wurzeln zu graben. Sein bloßer Anblick erregte Rittersporns Groll.
    Etwas hatte sich verändert. Fast konnte sie den Unterschied in der Luft spüren. Eine Macht war auf verheerende Weise beleidigt worden. In ihrer tiefsten Seele wußte sie das genau. Mitten im Hochsommer, der vor Leben hätte strotzen müssen, hielt der Geist der Erde seinen staubigen Atem an.
    Stille lag über dem Land.
    Oh, Schwarze Hand, was ist nur schiefgegangen? Sie ließ sich in die warmen Tage der Vergangenheit treiben, sah ihn vor sich, stark, muskulös und gutaussehend, mit lachendem Gesicht.
    »Großmutter?«
    Knolle war aufgestanden und tänzelte wie ein nervöser Puma auf sie zu. Warum war dieser Junge bloß so ungebärdig? Sie sah seinen schwelenden Zorn. Er schien kurz davor, seiner Wut freien Lauf zu lassen obgleich er nach Schwarze Hands Tod auffallend höflich gewesen war. Auf dem Rückweg von der Großen Versammlung zum Rundfelsen-Lager war der Junge ständig singend herumgehüpft. Doch schon bald nach ihrer Rückkehr war er nur noch übellaunig gewesen.
    Muß ihn so bald wie möglich in ein anderes Lager verheiraten. Der Junge ist wie ein Geschwür ein ständiges Ärgernis.
    »Was ist, Knolle?«
    Er sah sie herausfordernd an. »Ich glaube, irgend etwas stimmt nicht. Die alte rote Hündin schnüffelte in den Wind, knurrte und verschwand mit gesträubtem Fell im Dickicht. Dort wurde sie sofort… still.
    Merkwürdig still.«
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. »Warum belästigst du mich mit einer Belanglosigkeit?«
    Bei ihrem zänkischen Ton verzog er mürrisch das Gesicht. »Hast du sie nicht bellen hören?«
    »Hunde bellen nun einmal, Junge. Jetzt geh. Kümmere dich um die Feuer. Wir brauchen Feuerholz.
    Geh Holz sammeln. Mach dich wenigstens einmal nützlich.«
    Sein Körper wurde ganz steif vor Abwehr, seine Mundwinkel zuckten verächtlich. Rittersporn nahm eine drohende Haltung an.
    »Feuerholz sammeln?« Er schnaubte zornig. »Ich mußte im Lager bleiben, damit ich dir mit den Kindern helfe. Was bin ich denn? Irgendein Lastvieh? Kranker Bauch wußte schon, warum er fortging.«
    Die

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