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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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in vollem Saft.
    Hier und da zwischen den Dünen sah sie weitere Angehörige ihres Stammes die in Hülle und Fülle wachsenden Pflanzen ausgraben. Es versprach wirklich, eine reiche Ernte zu werden.
    Ihr Sack war randvoll. Sie machte sich auf den Weg, um ihn zurück zu ihrem behelfsmäßigen Lager zu bringen, das sich nicht weit entfernt im Osten befand.
    Während sie zwischen den kniehohen Salbeisträuchern hindurchging, dachte Rosenbusch über die Ereignisse der letzten Zeit nach. Die Leute ihres Stammes sprachen nur noch das Nötigste miteinander. Der Funke sprühenden Lebens hatte den Stamm verlassen, war ausgelöscht worden von Schwarze Hands Mörder. Seit der Tragödie bei der Großen Versammlung hatte sie sich damit abgefunden, für den Rest ihres Lebens allein zu bleiben. Welcher Mann wollte eine Frau haben, deren Name in einem Atemzug mit einem Mord genannt wurde?
    Alle Angehörigen des Stammes litten unter dieser grauenvollen Tat. Selbst in Rittersporns Augen war das herausfordernde Funkeln erloschen. Nur Knolle schien von dem entsetzlichen Vorfall völlig unbeeindruckt.
    Etwas hat sich verändert.
    Der steinige Boden ging in weichen, sandigen Untergrund über, der ihre Schritte dämpfte. Nun war es nicht mehr weit zum Erntelager, das sie etwa einen Tagesmarsch vom Rundfelsen-Lager entfernt in einer geschützten Senke aufgeschlagen hatten, in der eine kleine Quelle sprudelte.
    Das Rinnsal tröpfelte zwischen dem hohen Gras bis zum Coldwater River im Norden. Sie ging neben dem Bächlein her zum Lager und nahm erleichtert ihre Last ab. Durstig schritt sie zur Quelle und kniete nieder. In einem von Schilf gesäumten kleinen Becken im leuchtend grünen Moos sammelte sich das Wasser.
    Sie trank von dem kühlen Quellwasser und setzte sich in das weiche Gras. Erneut versank sie in trübsinnige Gedanken. Nie wieder würde sie die schmerzliche Leere in ihrem Innern ausfüllen können.
    Schwarze Hand war zumindest ein feuriger Liebhaber und ein wohlwollender Ehemann gewesen kein Ersatz für Warmes Feuer, aber wenigstens lag sie nicht allein unter den Decken.
    »Das wird mir fehlen«, flüsterte sie. »Ich habe niemanden, mit dem ich reden kann.« Sie seufzte tief.
    »Rede doch mit mir«, sagte plötzlich eine unbekannte Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um. Keuchend taumelte Rosenbusch auf die Beine vor ihr stand ein fremder Krieger.
    Er trug merkwürdige Kleider, wie sie sie noch nie gesehen hatte. Ein langes, mit Fransen besetztes Jagdhemd hing ihm bis zur Mitte der Ober-Schenkel, seine Füße steckten in besohlten Mokassins. In einer Hand hielt er lange, tödliche Speere.
    Fünf schwarze Kreise waren auf seine Stirn tätowiert.
    »Scheinst eine brauchbare Frau zu sein«, sagte er mit einem fremdartigen Akzent. Er musterte sie prüfend von oben bis unten. »Hast einen kräftigen Körper.«
    Ihr Herz hämmerte, als wolle es zerspringen. Mit offenem Mund starrte sie ihn an, schließlich fragte sie leise: »Wer bist du?«
    Sein Mund verzog sich zu einem grimmigen Lächeln. »Ich bin Salbeigeist. Geh zurück in das Lager.«
    Er zeigte mit seinen Speeren auf die im Halbkreis stehenden Zelte. »Aber lauf nicht weg. Ich bin schneller als du.«
    Sie schüttelte den Kopf und preßte die geballten Fäuste gegen ihre Brust.
    »Deine Stammesangehörigen werden gerade überwältigt. Eure Männer sind tot.« Der Schrei des Entsetzens blieb ihr in der Kehle stecken. »Ein Fluchtversuch ist sinnlos. Die Macht des Erdvolkes ist bereits entflohen.«
    Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Vollkommen durcheinander stolperte sie auf die Zelte zu.
    Ängstlich schielte sie zu ihm hinüber. »Die anderen sind alle tot?«
    Mit einem seiner langen Speere hob er die Türbehänge jedes Zeltes hoch und spähte vorsichtig hinein.
    Nachdem er sämtliche Zelte kontrolliert hatte, sah er ihr offen ins Gesicht und erklärte: »Wir nehmen nur die kräftigen jungen Frauen und Kinder mit. Von nun an gehören deine Leute zum Schwarzspitzen-Stamm. Alle, nur du nicht. Dich behalte ich. Du bist jetzt eine Weißlehm-Frau, denn ich gehöre dem Weißlehm-Stamm an.«
    Sie versuchte wegzulaufen, aber er hielt sie mit harter Hand fest. Unter seinem derben Griff schrie sie auf und wehrte sich nicht mehr. Er drehte sie zu sich herum. Nun konnte sie ihn aus nächster Nähe betrachten. Etliche graue Haare durchzogen seine langen Zöpfe, tiefe Linien hatten sich in sein Gesicht gegraben und sie sah die Traurigkeit in seinen braunen Augen.
    »Wieso sprichst du

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