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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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gestemmt, duckte er sich zwischen die dichten, hohen Büsche.
    Zuerst hatte er die Frau erspäht. Ihre Schönheit und der sinnliche Schwung ihrer Hüften waren ihm sofort aufgefallen. Unweigerlich stellte er sich vor, wie es wäre, wenn sie sich unter ihm bewegte. Er beschloß, sie zu behalten. Anschließend hatte er seine Aufmerksamkeit dem Mann zugewandt. Das war kein Krieger, sondern ein einfacher Mann, der Gepäck auf seinem Rücken trug und gedankenverloren marschierte, die Augen unentwegt in die Wolken gerichtet, einen Arm schützend an seine Brust gedrückt. Der Hund war nichts weiter als ein langhaariger, schwarzweißer magerer Köter.
    Das Vieh war nicht einmal als anständiges Lasttier zu gebrauchen.
    Als sie in die Senke hinaustraten, fing er einige schwache Fetzen ihrer Unterhaltung auf.
    Schneckenhaus rührte sich nicht. Er verharrte, den Arm zurückgezogen, den Speer fest an den Atlatl angelegt. Beim Näherkommen verstummten sie, und die Frau blickte seltsam geistesabwesend.
    Schneckenhaus bereitete sich angespannt darauf vor, aus seinem Versteck zu stürmen und den Speer zu werfen, doch irgend etwas ergriff von seiner Seele Besitz, irgendeine Macht lähmte seine Glieder.
    Ein Prickeln wie von tausend Ameisenfüßen ließ ihm das hochgebundene Haar zu Berge stehen, kribbelte durch seine Adern und versuchte, sein Herz zu umschlingen. Entsetzt starrte er der Frau ins Gesicht. Sie schien zu schlafen oder tot zu sein aber sie ging unbeirrt weiter.
    Zu Tode erschrocken ließ er sie vorbei, erst nach einer Weile konnte er sich wieder bewegen und folgte ihnen in sicherem Abstand. Angst kroch ihm eisig über das Rückgrat. Was war das für ein Zauber?
    Voller Ehrfurcht beobachtete er, wie die Vögel über ihnen kreisten und sich auf ihre Schultern setzten.
    Dann schlössen sich Antilopen dem Paar an, dann Kojoten und ein Adler. Ein Dachs brach durch das Dickicht, eilte ächzend mit zitterndem Pelz auf Armeslänge an Schneckenhaus vorbei und folgte dem Mann und der Frau.
    Schneckenhaus starrte ihnen hinterher und sperrte den Mund auf… entsetzt rannte er los, voller Angst, die Macht könnte seine Seele ergreifen und ihn in die Trance einbeziehen. Er stürmte nach Süden zum Hauptlager des Stammes. Windläufer mußte sofort von diesem Vorfall erfahren, alle Angehörigen des Schwarzspitzen-Stammes mußten von dieser neuen Macht wissen, um sich davor schützen zu können.
    Konnte Heißes Fett gegen eine solche Macht ankämpfen?
    Schneckenhaus preschte durch den Sand und verfluchte den beschwerlichen Weg. Nachdem die erste panische Angst verflogen war, fiel er in einen raschen Trab, den er die ganze Nacht durchhalten konnte.
    Weiße Esche träumte. Die Bilder des Traumes ließen ihre Seele erstarren, Angst lauerte über ihr wie verderbenbringender Rauch.
    Sie sah Tapferer Manns Gesicht. Er beugte sich über sie und versuchte, sie niederzuzwingen. Sein höhnisches Grinsen verschmolz mit der abscheulichen Fratze von Drei Bullen, der seinen stinkenden Atem in ihr Gesicht blies.
    Wieder und wieder gellten die Todesschreie der Angehörigen des Weißlehm-Stammes an ihr Ohr.
    Speere durchbohrten mit dumpfem Aufprall unendlich viele Körper, das ekelerregende Geräusch von Schädel zertrümmernden Kriegskeulen ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    Tapferer Mann stand nackt da, sonnte sich im Jubel von Hunderten von Stimmen, die ihm zu Ehren sangen. Das flackernde Feuerlicht sprenkelte sein muskulöses Fleisch mit bösartig tanzenden Schatten.
    Triumphierend blickte er auf Weiße Esche, kostete ihr unendliches Leid bis zur Neige aus.
    Ihre Seele schrumpfte beim Anblick seines prall geschwollenen Penis, der, wie von eigenem bösartigem Leben erfüllt, vor ihr pochte.
    Im Hintergrund erblickte sie Singende Steine, der glühende Kohlen in seinen knotigen Händen hielt, sein verzücktes Gesicht erstrahlte im rötlichen Licht. Plötzlich erstarrte er, sprach in einer Vielzahl von Stimmen und starb mit einem geflüsterten »Mörder…« auf den Lippen.
    Auf ihrer Flucht durch den Wald traf sie auf Linke Hand, er kauerte vor ihr, ein gebrochener Mann.
    Ihre Seele wand sich, als er sich umdrehte und mit müden Schritten gen Osten schlurfte.
    Salbeigeist sah ihr in die Augen. Sie sagte die Worte, die all seiner Hoffnung und Liebe ein Ende setzten: »Sie ist tot.«
    Stets pulsierte die düstere Macht des Wolfsbündels im Hintergrund. Ein Wald explodierte in einem Flammenmeer, Krieger kreischten auf in Todesangst. Ein junger

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