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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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von einem Gesicht ins andere.
    »Ich gehe mit meiner Tochter«, meldete sich Salbeigeist, der hinter Weiße Esche und Stilles Wasser auf den Fersen hockte, zu Wort. »Ich war so lange mit dieser Macht in Berührung. Ich will dabeisein und sehen, wohin sie uns führt.«
    »Ich gehe auch mit«, erklärte Blauer Wind. »Ich bringe dem Stamm der Gebrochenen Steine gerne den Beweis für den Mut der Schwarzspitzen-Krieger.«
    Schneckenhaus spreizte die Finger. »Wenn ich den Gebrochenen Steinen die Botschaft überbracht habe, kann ich mich der Gruppe anschließen vorausgesetzt, jemand bringt meine Waffen mit. Mir scheint das ganz vernünftig. Komme ich nicht zurück, weiß Weiße Esche sofort, daß etwas schiefgegangen ist, und ihr bleibt genügend Zeit zur Flucht. Außerdem erlebe ich so das Ende der Geschichte… und kann verhindern, daß sich Blauer Wind im letzten Moment wie ein Feigling davonschleicht.« Er grinste den Freund an. Blauer Wind erwiderte das Grinsen und ließ Sand von einer Hand in die andere rieseln.
    Ein nervöses Kichern befiel die Reihe der Krieger.
    Windläufer schluckte den Kloß im Hals hinunter. »Ich gehe auch mit.«
    Espe drückte seine Hand und sagte mit klarer Stimme: »Auch ich kann einen Speer werfen. Ich bin der fünfte Krieger.«
    Schwarzer Mond grunzte erst, dann wandte er sich an Weiße Esche. »Weiße Esche? Was ist mit dem Schwarzspitzen-Stamm? Ich möchte meine Leute gerne an einen Ort bringen, wo sie den Kriegern der Gebrochenen Steine nicht gleich ausgeliefert sind.«
    Sie nickte. »Tu, was du für richtig hältst, Anführer.«
    Seufzend stand Schneckenhaus auf und sah Weiße Esche nachdenklich an. »Ich vertraue auf deine Macht. Sollte ich nicht zurückkommen, singe besonders laut für mich. Der Große Donnervogel muß wissen, wo er meine Seele findet.«
    Weiße Esche richtete ihre braunen Augen auf den Krieger, und ein Prickeln überlief Windläufers Haut. »Dein Mut wird unvergessen bleiben, Schneckenhaus. Vom Großen Einen und von deinem Volk.«
    Schneckenhaus lächelte sie kurz an und stapfte davon.
    Schwarzer Mond stand auf und warf den Kopf in den Nacken. »Ich wünsche dir und deiner Macht Glück, Weiße Esche. Die tapfersten Schwarzspitzen-Krieger begleiten dich.«
    Anschließend schritt er durch den Kreis des Rates und rief: »Brecht das Lager ab! Wir ziehen weiter nach Süden!«
    Stumm starrte Windläufer auf die zertrampelte Erde, die anderen standen eifrig palavernd beieinander.
    Eine heiße Bö zerrte an der Zeltwand und wirbelte Staubwolken durch das Lager.
    Er hob den Kopf und sah Espe durchdringend an. »Warum?« fragte er leise.
    »Weil ich dabeisein möchte.« Sie warf einen Seitenblick auf Weiße Esche, die mit abwesendem Blick unbeweglich sitzengeblieben war. »Könnte doch sein, du brauchst mich.« Sie lächelte. »Und sollte es schiefgehen, verliere ich nicht noch einmal den Mann, den ich liebe. Vielleicht holt der Große Donnervogel uns zusammen ins Lager der Toten.«
    Er nahm Espes Hand und zog sie auf die Beine. Bevor er sich zum Gehen wandte, sah er Weiße Esche noch einmal an. Sie saß starr wie ein Stein da. Ihr Gesicht war aschfahl, als blicke sie in entsetzliche Zukunft. Windläufers Seele erschauerte.
    Neugierig betrachtete Rosenbusch Kranker Bauch, der gerade die Decken auf sein Bündel geschnürt hatte und es an die Wand von Salbeigeists Zelt lehnte. Das allgemeine Durcheinander während des Abbruchs des Lagers machte auch Rosenbusch nervös. Sie preßte die Hände an ihre Schläfen, als könne sie so Ordnung in ihre Gedanken bringen. »Früher hätte ich zu dir gesagt, laß die Dummheiten und sammle Feuerholz.«
    Stilles Wasser zwinkerte ihr zu. »Sag es trotzdem. Könnte sein, ich fühle mich dann besser.«
    Ihre Augen wurden sanft. »Ich glaube, diese Zeit ist endgültig vorbei, Kranker Bauch. Du bist…
    anders.«
    »Das hast du schon immer zu mir gesagt«, erwiderte er amüsiert.
    Ihre Mundwinkel zuckten ärgerlich. Sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ballte sie zu Fäusten. »Warum versuche ich nur, vernünftig mit dir zu reden? Du machst die Dinge immer komplizierter, als sie sind.«
    »Tatsächlich?« Er wich einigen Frauen aus, die mit zum Platzen gefüllten Vorratsbeuteln an ihm vorbeieilten.
    »Und du antwortest ständig mit einer Gegenfrage! Damit kannst du einen verrückt machen. Ich frage mich ehrlich, wie eine Macht dazu kommt, ausgerechnet jemanden wie dich auszuwählen. Du mußt doch die Geister unentwegt in Wut

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