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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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zu müssen, verzog er verdrießlich das Gesicht.
    Das Schmelzwasser hinterließ dort tiefe Wasserpfützen. Selbst das beste Mokassinleder sog die Nässe auf. Durchweichte Mokassins wurden immer schwerer und warfen Falten, die sogar die von Hornhaut geschützten Füße eines Händlers wundscheuerten. Jeder Schritt in diesem klebrigen Morast wurde zur beschwerlichen Anstrengung, und wenn man ausrutschte, mußte man sich mit nasser und nach Sonnenuntergang gefrierender Kleidung weiterschleppen. Solch ein Marsch setzte auch der zähesten Natur zu.
    Linke Hand verharrte. Sofort blieben die keuchenden Hunde, auf deren Rücken schwere Lasten schwankten, hinter ihm stehen und genossen die Rast.
    Seine schwielige linke Hand umklammerte den Händlerstab, an dessen ringförmig gekrümmtem Ende Federn im Wind tanzten.
    An diesem Vormittag hatte er den Coldwater River überquert, nun folgte er dem Fluß Richtung Osten.
    Das Rundfelsen-Lager des Erdvolkes mußte vor ihm liegen. Er hob eine Hand zum Schutz gegen die blendende Sonne und blickte prüfend über das Gelände. Wenn ihn seine Erinnerung nicht trog, mußte sich das Lager hinter dem nächsten Granitfelsen befinden.
    Linke Hand schleppte eine Rückentrage aus schwerem Büffelleder, die an einem Stirngurt befestigt war; über seinen Schultern hing ein dickes, warmes Bärenfell, darunter trug er eine mit Knochenperlen bestickte Jacke und lange Leggings. Die meisten Fransen seiner Kleidung hatte er abgeschnitten, um damit Reparaturarbeiten an seiner Trage und an den Geschirren der Hunde auszuführen. Endlose Wanderungen unter der Sonne hatten seinem Gesicht die dunkle Farbe von schwitzendem Wildkirschenholz verliehen.
    Hinter ihm warteten seine Hunde in einer Reihe, ihre rosaroten Zungen zuckten bei jedem hechelnden Atemzug. Die Leute sprachen voller Bewunderung von Linke Hands Lastenhunden. Es begleiteten ihn nur die besten kräftige, große Tiere, die schwere Lasten schleppen konnten. Auf die Rücken der weiß, braun und schwarz gescheckten Hunde waren bauchige Gepäckballen gegurtet. Darin befanden sich die eingetauschten Waren seiner Handelsreisen in das Tal im Südwesten, wo die Winter beträchtlich milder waren.
    Das im Südwesten lebende Salzhändler-Volk handelte mit vielen Waren, die bei seinen Leuten vom Wolfsvolk begehrt waren. Hauptsächlich handelten sie jedoch mit Salz gewaltigen Blöcken, die sie vom Grund des riesigen, salzigen Sees holten, aber auch mit Ephedra für Tee, Bildnissen aus verwobenen Yuccablättern, Trockenfischen und Wasserhühnern, die es im Sommer im Hochland nicht gab. Das Antilopenvolk, das noch weiter im Süden lebte, buk verschiedene Brote aus den süßen, fleischigen Kiefernsamen, die es nur dort gab und die sie im Herbst sammelten. Sie machten auch Chimisabrot, eine Köstlichkeit von leichter, lockerer Substanz. Alle diese Dinge waren beim Wolfsvolk im Hochland des Nordens beliebte Handelswaren.
    Seine Heimreise hatte er bei vollem Mond angetreten. Seitdem waren zwei weitere volle Monde vergangen. Es war eine lange Reise gewesen, und er hatte etliche Aufenthalte einlegen müssen, um Fleisch für seine Hunde zu jagen. Jede Rast löste bei ihm ein gewisses Unbehagen, ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung aus.
    Vielleicht war ich zu lange von zu Hause fort.
    Nicht weit entfernt befand sich ein Lager des Erdvolkes. Die Aussicht auf eine Nacht am Rundfelsen beruhigte ihn etwas. Dort traf er auf Leute, mit denen er sich unterhalten konnte und vielleicht konnte er etwas erfahren, was seine wachsende innere Unruhe erklären würde. Das Erdvolk sprach in einer Sprache ähnlich der seines Volkes, aber sie verschluckten manche Silben, nuschelten fast, so daß ihre Sprache für seine Ohren etwas merkwürdig klang. Wenigstens mußte er bei ihnen nicht auf die allen Händlern geläufige Zeichensprache zurückgreifen. Er konnte ihren Berichten zuhören, über ihre Witze lachen und selbst Neuigkeiten erzählen. Ein angenehmer Abend stand ihm bevor. Im Rundfelsen-Lager würde man ihm Essen anbieten und auch seine Hunde versorgen, vielleicht war sogar ein guter Handel zu machen.
    Er hätte unterwegs noch etliche andere Lager aufsuchen können, aber keines lag direkt auf seinem Heimweg und die Träume trieben ihn unaufhaltsam vorwärts. Außerdem wurde von einem Händler stets erwartet, daß er Geschäfte machte. So konnte es passieren, daß er nach Hause zurückkehrte, ohne etwas Besonderes für seine eigenen Leute im Gepäck zu haben. Ein bißchen Handel

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