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Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Titel: Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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wußte schon nicht mehr, wie viele Männer bereits über sie hergefallen waren.
    Anfangs hatte Heuschrecke sich gewehrt, aber ihre verzweifelten Anstrengungen sorgten nur für noch mehr Belustigung. Die Rohlederriemen um Hand- und Fußgelenke, mit denen ihre gespreizten Gliedmaßen festgebunden waren, schnitten tiefe Wunden in ihr Fleisch. Ihr Körper brannte vor Qual, ihre Kehle war wund vom Schreien.
    Die ganze Zeit über versuchte sie, nicht an Primel zu denken - es hätte ihr das Herz gebrochen. Wie käme er ohne sie zurecht? Sie selbst hatte zu ertragen gelernt, geliebte Menschen zu verlieren. Aber Primel würde nie über ihren Tod hinwegkommen. Sein freundlicher, warmherziger Geist würde welken. Der Gedanke an seine Qual schmerzte sie schrecklicher als all die entsetzlichen Foltern, denen sie im Laufe dieser Nacht ausgesetzt war.
    Adler bewegte sich schneller. Keuchend schlug sein heißer Atem an ihren Hals. »Ja, bin gleich soweit.
    Diese anderen Narren … waren wohl nicht imstande, aber Adler pflanzt ein Kind in deinen Bauch.«
    Die funkelnden Augen der wartenden Krieger leuchteten im Feuerschein gierig auf. Sie fühlte, wie sich Adler in sie ergoß. Schlaff sank er auf ihr zusammen. Wildkatze, der nächste in der Reihe, lächelte erwartungsvoll. Er war höchstens siebzehn Sommer alt und hatte einen kräftigen, stark tätowierten Körper. Rote Schlangen, deren platte Köpfe neben seinen Brustwarzen ruhten, wanden sich durch ein blaues Liniengewirr von seinem Nabel bis zur Brust.
    »Ich komme wieder, Heuschrecke«, flüsterte Adler und preßte seinen Mund an ihre Wange. »Bald.
    Bevor die Gehenkte Frau den Mittelpunkt des Himmels überquert hat.«
    Lachend stand er auf und band seinen Lendenschurz um. »Los, fang an, Wildkatze aber sie ist so gefüllt mit meinem Samen, daß für deinen kein Platz mehr ist«, sagte er und unterstrich seine Worte mit eindeutigen Gebärden.
    Wildkatze legte sich auf sie. Erneut begannen die Dolchstöße der Schmerzen. Mit aller Kraft versuchte sie, sich von ihrem Körper loszulösen und sich auf die Schönheit der Nacht zu konzentrieren.
    Graue, undurchdringliche Wolkenfetzen zogen am südlichen Horizont über den indigoblauen Himmel.
    Die gezackten Ränder der Wolken erstrahlten im Sternenlicht wie von einem zart schimmernden Feuer erhellt.
    Heuschrecke runzelte die Stirn. Sie glaubte das leise Rascheln dürrer Pflanzen wahrzunehmen.
    Schemenhafte Schatten schlichen durch das Dunkel der Nacht auf das Lager zu. Ein Funke der Hoffnung begann in Heuschreckes Seele aufzuglimmen.
    Wildkatze keuchte und stöhnte, seine Finger gruben sich in die Blasen auf ihren Brüsten. Mit Mühe unterdrückte Heuschrecke einen Aufschrei.
    »Das ist ein Überfall!« ertönte eine geisterhafte Stimme aus der Dunkelheit.
    Schon erklangen die Kriegsrufe der Wachen. Die Krieger krochen unter ihren Decken hervor und stießen ebenfalls schrille Schreie aus. Adler und die anderen, lüstern wartenden Krieger erstarrten, als im Süden und Osten an verschiedenen Stellen gleichzeitig knisternde Flammen im aufgehäuften Gestrüpp zum Leben erwachten. Ein Funkenregen stob zum Himmel hinauf.
    »Kommt!« brüllte Adler. »Rasch, nehmt eure Waffen und folgt mir.«
    Ohne zu zögern, stürzten sich die drei anderen Krieger auf ihre Bogen und Köcher, aber Wildkatze ließ sich in seinen Bemühungen nicht stören.
    Adler beugte sich über den Jungen. »Hast du mich nicht verstanden, kleiner Dummkopf?«
    »Verschwinde!« fuhr Wildkatze ihn an. »Ich … ich bin gleich soweit … noch einen Moment. Laß mir nur noch …«
    Adler starrte ihn wütend an, dann wandte er sich achselzuckend zu den drei Kriegern um und führte sie im Laufschritt den Hang hinunter zum nächsten Brandherd. Die Feuerzungen schössen immer höher hinauf. Prasselnd und gierig fraßen sie sich durch das Gestrüpp in das Lager, verschlangen Decken und Beutel und rasten brüllend weiter. Schreie erfüllten die Luft. Alle Krieger liefen zu den lodernden Flammen und ließen Heuschrecke mit ihrem Peiniger allein.
    Wildkatze schien den Tumult nicht zu bemerken. Aus glasigen Augen starrte er grinsend auf Heuschrecke hinunter. »Nur noch ein bißchen. Ich brauche nur … noch ein bißchen -«
    Von hinten griffen kräftige Hände in Wildkatzes Haare. Ein erstickter Schrei kam über seine Lippen, und Ströme heißen Blutes spritzten aus seiner durchschnittenen Kehle auf Heuschrecke hinab.
    Dachsschwanz riß Wildkatze von Heuschrecke herunter und schleuderte

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