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Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Titel: Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Haarkamm und zerrte ihn erbarmungslos nach hinten.
    Dachsschwanz erkannte Malves funkelnde Augen. Sie kämpften, traten um sich, rollten bis zur Kante des Altarsockels. Dort packte Dachsschwanz Malve bei den Schultern, stieß ihn mit aller Kraft über die kleine Stufe und stürzte kopfüber hinter ihm her. Er rammte Malve ein Knie in das Gesicht und zertrümmerte ihm das Nasenbein. Entsetztes Geheul drang aus der Kehle des Mannes. Dachsschwanz ballte die Fäuste und hämmerte sie wieder und wieder auf Malves Schädel, bis der Krieger aufhörte, um sich zu schlagen. Er ließ den Mann los und wollte seine Faust in Malves verwundbare Kehle stoßen … aber seinen Armen fehlte die Kraft.
    Ein schmerzerfülltes Schluchzen lenkte seine Aufmerksamkeit ab.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes wand sich Rotluchs in einer Blutlache. Golden leuchtendes Licht funkelte vom Kupferschaft der Lanze, die Rotluchs' Magen durchbohrt hatte und ihn an die Erde nagelte. Zwei Krieger standen lachend über ihn gebeugt und hielten ihre Lanzen stoßbereit auf ihn gerichtet.
    Oh, heilige Sonne, nein. »Rotluchs!« brüllte Dachsschwanz, ließ von Malve ab und rannte quer durch die Halle.
    Als er über eine gräßlich zugerichtete Leiche sprang, drehten sich die beiden Krieger um und zielten mit ihren Lanzen auf seine Brust. Ohne auf die Waffen zu achten, warf er sich auf sie. Er heulte vor Wut auf wie ein verwundeter Wolf. »Laßt meinen Bruder in Ruhe! Haut ab! Verschwindet, oder ich bringe euch um!«
    Die scharfe Spitze einer Lanze bohrte sich in seinen rechten Unterarm. Ein wildes Durcheinander aus Armen und Beinen wirbelte um ihn herum. Nur schemenhaft nahm er wahr, wie einer der Männer die Keule hob. Der erste Schlag traf die Lendenwirbel, seine Beine wurden gefühllos. Bevor er wußte, wie ihm geschah, brach er zusammen und stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden. Der Krieger schlug gnadenlos auf ihn ein. Dachsschwanz krümmte sich und war bemüht, mit den Armen seinen Kopf zu schützen. Er versuchte, sich auf die Seite zu drehen und von ihnen wegzukriechen, da traf ihn ein furchtbarer Schlag auf den Schädel.
    »Nein!« hörte er Jenos schreien. »Tötet ihn nicht. Wir brauchen ihn lebend!«
    Bevor er das Bewußtsein verlor, hörte er Jenos erneut schreien und den anschwellenden Lärm entsetzter Stimmen vom Dorf herauf.
    Undeutlich vernahm er noch die sich nähernden Kriegsrufe seiner Krieger.

KAPITEL 3
    Langsam, mit sinnlichen Bewegungen, ließ Nachtschatten ihre Hände über Binses muskulösen Rücken streichen, ergötzte sich an den kräftigen Sehnen, berührte sanft jede wohlbekannte Narbe. Seine Hand glitt langsam über ihre nackte Hüfte, lockend massierte er ihr Fleisch. Sie verschränkte ihre Finger hinter seinem Nacken, zog seinen Kopf zu sich herunter und blickte in die warmen Tiefen seiner dunklen Augen. Er lächelte.
    Unwillkürlich sehnte sie sich danach, in den Schleier seiner ihr Gesicht umhüllenden Haare zu schluchzen.
    »Binse, ich habe Angst.«
    Das brauchst du nicht. Ich bin da. Spürst du mich?
    Mit einem Finger strich er über die glatte Linie ihres Kiefers, preßte seinen Mund auf ihren und küßte sie mit der ihr so vertrauten Leidenschaft.
    Das trockene Maigras, mit dem Nachtschatten ihr Bett gepolstert hatte, knisterte leise, als sie ihre Arme mit aller Kraft um seinen Rücken schlang und seinen hochgewachsenen Körper an sich preßte.
    Angst lauerte hinter ihrem Verlangen wie ein Ungeheuer, das nur darauf wartet, sich auf sie zu stürzen. Ein stummer Schrei hallte durch die Hütte aus Buschwerk, die sie auf einer Klippe über dem Vater der Wasser errichtet hatte. Goldene Lichtstreifen fielen durch das Gitterwerk aus Zweigen, tanzten über ihre Decken und ließen die langen, sich wie ein Lichthof um ihr schönes Gesicht ausbreitenden schwarzen Haare aufschimmern. Nachtschatten öffnete die Beine und spürte Binse …
    Irgendwoher aus weiter Ferne schallten schrille Schreie an ihr Ohr und drangen in ihr Bewußtsein.
    Schmerzerfüllt zuckte Nachtschatten zusammen, und der Traum zerbrach. Sie fühlte, wie ihre Seele durch die Schichten des Schlafes an die Oberfläche gerissen wurde und spürte die Wärme und Helligkeit des grün-golden auf ihre geschlossenen Lider scheinenden Sonnenlichts. Nein! Mit aller Kraft kämpfte sie darum, in den Traum zurückzukehren - zurück in Binses Arme.
    Doch das Licht wurde heller, und Binse glitt in die quälenden Schatten ihrer Seele.
    Nachtschattens Herz hämmerte

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