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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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rückte neben ihn und wollte den Arm um ihn zu legen, doch er entzog sich. »Bleiche Schlange?«
    Er sah sie mit glänzenden Augen an. »Tu das nicht, Sternmuschel. Du versuchst zu trösten, und das macht es noch schlimmer.«
    »Was?«
    »Du.«
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf, näherte sich ihm aber nicht. »Ich war nicht eine seiner Frauen!«
    Darauf lächelte Bleiche Schlange und breitete die Hände aus. »Eigentlich glaube ich es mittlerweile schon. Nein, es ist etwas anderes. Eine Falle, eine Falle von ihm. Und du mußt sie sein, Sternmuschel.«
    »Ich weiß von keiner Falle. Ich habe dir die Wahrheit gesagt, Bleiche Schlange. Ich werde dir nicht schaden.«
    Er war ängstlich. »Ich denke, du glaubst, was du sagst, und beinahe kann ich es selbst glauben. Nein, so einfach ist es nicht, Sternmuschel.«
    Plötzlich versuchte sie, seinem Blick auszuweichen. »Was ist nicht einfach?«
    Er schwieg eine Weile. »Seit dem Tod meiner Frau habe ich kein Interesse mehr an Frauen gehabt. Bis ich dich traf.«
    »Bleiche Schlange, bitte.«
    »Oh, keine Angst, Sternmuschel. Selbst wenn du dich mir zu Füßen werfen würdest, schreckte ich davor zurück.«
    Warum traf sie das so? Sie konnte ihn inzwischen gut leiden, gewiß, aber nie hatte sie sich ihn als Liebhaber vorgestellt. »Du würdest davor zurückschrecken ?«
    »Ich will dich zu sehr. Es ist… unnatürlich.«
    »Die Maske«, flüsterte sie heiser. »Es muß ein Trick der Maske sein. Bisher ist jeder gestorben oder schrecklich verletzt worden, dem ich nahe gekommen bin. Nur Silberwasser und ich sind unbeschadet geblieben, und Silberwasser… Deshalb mußte ich Grüßt die Sonne verlassen.«
    »Ich wollte, ich hätte dir dieses Kleid nicht geschenkt. Es rührt etwas in mir an, was ich lange für tot gehalten habe, verstehst du?«
    Sie betrachtete ihre Hände. »Wenn du möchtest, ziehe ich etwas anderes an, einen Sack aus Lindenholzfaser vielleicht.«
    Er schüttelte den Kopf. »Seit wir darüber sprechen können, ist es nicht mehr so schlimm. Du darfst dir nur nichts daraus machen, wenn ich dich anstarre und rot werde, ja?«
    »Ja. Mir tut es nur gut. Ich fühle mich zur Zeit nicht besonders anziehend. Ich fühle mich nur… müde.
    So müde, daß ich zu schwach bin, mich zu zwingen, mich zu bewegen oder auch nur zu denken.«
    »Du bist die bezauberndste Frau, die ich seit Jahren gesehen habe, Sternmuschel. Das ist es ja, was mich so verrückt macht. Ganz gewiß wußte Langer Mann, daß ich dich begehren würde - und irgendwie hat er die Falle mit einem solchen Köder versehen, damit ich allein durch das Begehren vernichtet werde.«
    »Bist du davon überzeugt, daß er so etwas getan hätte?« fragte sie.
    »Das bin ich. Wenn er meine Frau zugrunde richtete, sie gegen mich aufbrachte - und ich habe dir darüber die ungeschminkte Wahrheit gesagt -, würde er auch einen Weg finden, um ein letztes Mal zuzuschlagen.«
    »Er hat dich nie erwähnt.«
    »Ich komme einfach nicht dahinter. Er muß doch gewußt haben, daß ich mißtrauisch sein würde.«
    »Womöglich rechnete er gerade damit. Daß du argwöhnisch genug wärest, mich durch alle Gefahren zu begleiten.« Sternmuschel rieb sich die Augen. »Bleiche Schlange, laß uns die Maske zum Brüllenden Wasser bringen. Wir werfen sie über die Kante, holen tief Luft, und dann finden wir für alles eine Lösung. Wer weiß ? Vielleicht merkst du bis dahin, was für eine Last ich sein kann, und verlierst jedes Interesse an mir.«
    Mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen musterte er sie. »Sag mir, glaubst du wirklich, es wird so leicht sein?«
    Sie schüttelte den Kopf und starrte wütend auf das unförmige Bündel. »Die Maske wird uns nicht erlauben, einfach hinzugehen und sie in die Vergessenheit zu schleudern, meinst du das?«
    »Ich bezweifle es.« Er runzelte die Stirn und schloß die Augen. »Ich habe die Macht lange nicht mehr gebraucht und bin ein wenig ungeübt, aber wenn ich nach der Seele der Maske suche, kann ich sie spüren, spüre, wie sie wartet, wartet auf den richtigen Augenblick.«
    »Was könnte sie versuchen?«
    Er schwieg eine Weile, dann sagte er: »Alles, was ihr helfen würde zu überleben.«
    Sternmuschel schaute nach Silberwasser, die ruhig unter ihren Decken lag. »Was auch immer sie im Sinn haben mag, Bleiche Schlange, meine Tochter werde ich ihr nicht überlassen. Verstehst du ?«
    »Niemals. Sie ist ein gutes Mädchen, Sternmuschel.«
    »Ich… ich möchte, daß du mir etwas

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