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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Vater?«
    Die Stimme von Blaues Echo stieg aus den Tiefen von Tauchvogels Seele herauf. Ein undeutliches Bild vom Gesicht seines Sohnes erschien ihm - es war zornig, mit hartem Mund und glasigen Augen.
    »Der Suchtrupp war ihre Idee, und sie -«
    »Und was hätte deine Mutter sonst tun sollen?« hatte Tauchvogel gefragt, während er ein neues Scheit aufs Feuer warf. Funken waren in den Nachthimmel hineingetanzt. Bäume, die ihr Lager überwölbten, hatten gespannt zugehört. Sein ältester Sohn, Eulenfalter, und seine Tochter Purpurwinde saßen dem Feuer gegenüber und starrten unverwandt in ihre Kürbistassen mit Tee. Die anderen Mitglieder des Trupps suchten taktvoll ihre Decken auf. Tauchvogel wartete, bis sie gegangen waren. »Soll deine Mutter bei jedem Gerücht von Überfällen dem Dorf die Flucht befehlen? Oder soll sie nicht lieber vorsichtig sein und erst einmal feststellen, was davon wahr ist? Das, mein Sohn, ist unsere Absicht.«
    Die Lippen von Blaues Echo kräuselten sich unmutig. »Drei meiner Freunde sind auf der letzten Patrouille gefallen, Vater! Drei!«
    »Der Tod ist Teil des Kriegerlebens. Deine Mutter wird sicherstellen, dass die Mörder dafür bezahlen.«
    »Ja, ja.« Blaues Echo sprang auf die Beine. Gegen die Nebelfetzen erschien er sehr groß für seine zehn und fünf Sommer; er war den Tränen nahe. »Und diesmal… diesmal werden noch mehr meiner Freunde sterben. Vielleicht auch meine Schwester, mein Bruder oder mein Vater? Und warum?
    Warum, Vater? Mutter kämpft gegen Kupferkopf, wo es nur geht. Warum können wir unser Lager nicht einfach weiter südlich aufschlagen, außerhalb seiner Reichweite? Er ist hinter ihr her, nicht hinter uns.«
    Tauchvogel hatte sich seinen schmerzenden Nacken gerieben. Kupferkopf und Muschelweiß waren einmal ein Liebespaar gewesen, was der Junge vielleicht wusste, worüber Tauchvogel aber nicht sprechen wollte. Nur Muschelweiß hatte das Recht, ihren Söhnen von ihrer Vergangenheit zu erzählen.
    »Ich höre wohl nicht richtig«, sagte Tauchvogel und bannte seinen Sohn mit seinem Blick. »Mein Sohn fragt, warum sein Clan nicht einfach weiter südlich ziehen will, das Lager nicht einfach irgendwo anders aufschlägt! Warum Kupferkopf nicht gleich in unser Lager einladen, damit er uns wie räudige Hunde mit Fußtritten herumjagt? Die Demütigung wäre dieselbe.«
    Der Clan zog in jeder Jahresrunde dreimal um. Von der Wintersonnenwende bis zur Tagundnachtgleiche im Frühling lebten sie weit im Süden, sammelten Pflanzen und erlegten Tiere um die großen seichten Seen herum. Dann packten sie alles zusammen und zogen nach Norden zu den Flüssen, wo sie fischten und Vogeleier, Knollen und Wurzeln sammelten. Nach dem Feiertag der Sonnenmutter wanderten sie zu ihrem letzten Lager am Rand des Ozeans. Dieses Lager liebten alle am meisten, denn hier konnten sie in den Süßwasserflüssen fischen, Nüsse und Beeren sammeln und an der Küste nach verschiedenen Muscheln und Langusten tauchen.
    Tauchvogel seufzte müde. »Echo«, sagte er, »der Windeck-Clan hat seit Generationen dasselbe Herbstlager. Zehn und zwei deiner Großmütter sind hier bestattet. Das geben wir nicht einfach auf, weil Kupferkopf das wünscht.«
    »Aber warum hasst er Mutter so? Weißt du's, Vater? Es ist ja fast so, als hätte sie ihm etwas Furchtbares -«
    »Ich will das nicht hören«, sagte Tauchvogel warnend mit leiser, heiserer Stimme. Er packte seine Tasse mit fester Hand. »Du bist ihr Sohn. Du hast dir nichts auszudenken, was war, bevor du zur Welt kamst. Was sie getan hat und warum, geht dich nichts an. Du -«
    »Du weißt es nicht, oder?« sagte Blaues Echo höhnend. Der Feuerschein erhellte sein junges Gesicht, als er näher herankam. »Sie hat dir nie etwas erzählt, nicht wahr? Und dabei bist du ihr Mann!«
    Tauchvogel erhob sich und sah seinem Sohn in die Augen. »Ich weiß nur das, was sie mir gesagt hat, und das genügt mir. Ich vertraue deiner Mutter.«
    »Aber du hast doch sicher auch die Geschichten gehört, Vater? Die Leute erzählen -«
    »Geschichten? Du hörst dir also Geschichten an? Macht es dir Spaß, anzuhören, was die Leute deiner Mutter alles andichten? Jedes andere ihrer Kinder hätte den getötet, der so etwas erzählt.«
    »Vater!« Die Stimme des Jungen klang schmerzlich. Er streckte flehend seine Arme aus. »Sagst du mir die Wahrheit? Man erzählt, dass Mutter und Kupferkopf einmal ein Liebespaar waren. Dass sie in seinem Dorf wohnte. Sie hätte sogar ein Kind

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