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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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zwei Mann im Kampf verloren. Die übrigen zehn-und-acht liefen lachend und scherzend durchs Lager, stolperten über Leichen, rissen ihnen Kraftsäckchen vom Hals, fledderten sie auf der Suche nach Tand und Schmuck, um ihn heimzubringen zu Frau und Kindern. Gegen den flackernden Hintergrund von feuerbeschienenen Palmen, Eichen und Kiefern wirkten sie geisterhaft, wie über den Sand schwebende gespenstische Aasfresser.
    Kupferkopf brach den Speerschaft ab und schleuderte ihn fort. Sein Herz fing an zu hämmern. Er schob die Arme unter Knie und Schultern des Mädchens und presste den schlanken Körper an die nackte Brust. Aus der Wunde sickerte Blut, das ihm warm über den muskulösen Leib und die Beine rann und seinen Lendenschurz benetzte. Sein langes ergrauendes Haar fiel über ihr Gesicht, als er sie hochhob und aufstand.
    Von seinen Kriegern kam missbilligendes Gemurmel. Die Tradition ihres Clans des Stehenden Horns verlangte, dass im Kampf getötete Feinde den Aasfressern überlassen werden sollten. Wenn ihre Familien die Toten nicht binnen zwei Tagen fänden, würden ihre Seelen verdientermaßen dazu verdammt, in alle Ewigkeit über der Erde zu wandeln.
    Maulbeere, ein kleiner, hagerer Jüngling, trat vor und hob die Fackel so hoch, dass sie Kupferkopf blendete und er die Augen zusammenkneifen musste. Der junge Mann hatte sein schwarzes Haar zu einem Knoten geflochten und mit einer Lamantinknochen-Nadel festgesteckt. Blut hatte seine Beine bespritzt. »Geist-Ältester«, sagte er streng, »wir müssen die Toten liegen lassen.« Er warf einen besorgten Blick über die Schulter zurück. »Die Männer erwarten das.«
    Kupferkopf starrte seine Krieger an, die von einem Fuß auf den anderen traten.
    Maulbeere verzog ärgerlich sein Gesicht und biss die Zähne zusammen. Kühn trat er näher. »Ältester, unsere Männer wollen nicht, dass dieser Abschaum im Jenseits unter unseren Verwandten weiterlebt.«
    Knappe, geflüsterte Bemerkungen wurden ausgetauscht.
    »Hast du unter den Toten nach Tauchvogel gesucht?« fragte Kupferkopf. In seiner sanften Stimme schwang eine Drohung mit. »Oder hast du ihn entkommen lassen?«
    Maulbeere versuchte aufzubegehren, besann sich aber schnell. Er leckte sich über die Lippen. »Ich …
    nein. Noch nicht.«
    »Er ist etwa so alt wie ich, viermal zehn und fünf oder fünf mal zehn Sommer. Ich komme gleich zurück - und dann will ich wissen, wo er ist. Und es wäre gut, wenn du dann eine Antwort für mich hättest.«
    Kupferkopf ging langsam fort; er genoss das innige Gefühl ihres Körpers an seiner Brust und ihrer seidigen langen, schwarzen Haare, die an seiner Seite hinunterfielen. Als er sie zuerst gesehen hatte, war er gestolpert und wäre fast gefallen. Erst nach Augenblicken heftiger Erregung war ihm klar geworden, dass es Purpurwinde sein musste, die Tochter von Muschelweiß, und nicht Muschelweiß selbst; aber sie sah ihrer Mutter so ähnlich mit ihren hohen Wangenknochen, der Stupsnase und den wild blickenden braunen Augen, dass er fassungslos gewesen war, unfähig, den Blick von ihr zu wenden.
    Kühler Wind fuhr ihm übers Gesicht. Schwester Mond schien so hell in dieser Nacht, dass jeder Grashalm einen Schatten warf. Er ging am Nordrand einer Lichtung entlang und erkannte die aufragende Gestalt eines Blaureihers, der auf einem Bein auf der Wiese stand, und etwas weiter weg einen schneeweißen Silberreiher.
    Auf der Westseite der Lichtung war eine uralte Eiche schon vor langer Zeit umgefallen und versperrte den Weg. Große krumme Äste hielten den Stamm in der Luft. Er würde auf den Knien unten durchrutschen und Purpurwinde dann hinüberziehen müssen.
    Kupferkopf legte sie auf ein weiches Kissen aus altem Laub und robbte unter dem Stamm durch. Der kräftige Geruch von nasser Borke und Packrattenkot stach ihm in die Nase. Auf der anderen Seite wandte er sich um und griff durch die Äste nach ihrem Handgelenk. Ihre Finger hatten sich versteift und zogen an seinen Armen wie Krallen. Er zerrte an ihr. Sie bewegte sich etwas und blieb dann hängen. Er riss immer stärker und hörte den Stoff reißen, als ihr kurzes Gewand von einem Aststumpf freikam. Sie glitt auf dem Bauch hindurch, das Gesicht in der Erde. Der Anblick tat ihm weh. Aus der Rückenwunde tröpfelte dunkles Blut.
    Kupferkopf setzte sich neben sie und wischte ihr die Erde von den glatten Wangen und der Stirn, zog aber die Hand zurück, als er bemerkte, dass ein Auge sich geöffnet hatte. Er wollte nicht noch einmal

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