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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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in seiner Hand zusprang; Tauchvogel fiel nach hinten, und die verletzte Niere schickte einen weiß glühenden Schmerz wie einen Blitz durch seinen Körper, so dass er einen Schrei ausstieß. Sofort stampften Füße über den Sand, die Wachen umringten ihn brüllend und fluchend, die langen Speere drohend auf ihn gerichtet.
    Kupferkopf lag auf Tauchvogel, Nase an Nase, und keuchte. Mit einer schnellen Bewegung hatte er Tauchvogel die Ahle entrissen und hielt sie über dessen Augen. Der Knochen schimmerte im Zwielicht gräulich weiß.
    »So hat sie es gemacht«, flüsterte Kupferkopf. »Sie stieß die Ahle meinem kleinen Sohn in die Brust und traf sein Herz.« Er sah Tauchvogel starr in die Augen. »Der Junge starb nicht sofort, Tauchvogel.
    Du kennst ja Stichwunden. Es dauerte eine Weile, bis das Blut ausgeflossen war. Ich hielt ihn. Wiegte ihn in meinen Armen. Ich sang zur Sonnenmutter und bat um sein Leben.« Sein Blick schweifte zur Ahle. »Aber ich hatte die Sonnenmutter verlassen, sie für die meiste Zeit meines Lebens aus mir verbannt, und so weigerte sie sich, mich anzuhören.«
    »Wieso ist die Ahle damals zerbrochen?« fragte Maulbeere, der hinter Kupferkopf stand. Der Gesichtsausdruck des jungen Kriegers zeigte, dass er Angst hatte, aber auch fasziniert war. Er war so kleinwüchsig und mager, dass er eher wie ein Junge mit einem grimmigen Gesicht wirkte.
    »Ich habe sie zerbrochen«, murmelte Kupferkopf, »als ich sie aus meinem sterbenden Sohn herauszog.«
    Maulbeere schaute die anderen Wachen an, die bestürzt zusahen, und rief: »Ihr hättet sie töten müssen.«
    Kupferkopf starrte Tauchvogel noch einen Moment lang mit leerem Blick an, und dieser sah in den Augen seines Gegenübers Wahnsinn flackern. Dann stand Kupferkopf auf und überließ Tauchvogel seinen Schmerzen und seiner Schwäche. Er blieb reglos stehen, den Kopf leicht geneigt, als hörte er auf Stimmen, die sonst niemand vernahm. Dann kräuselte ein schwaches Lächeln seine Lippen.
    »Muschelweiß ist noch nicht zu Hause«, sagte er sanft. »Vielleicht sollte ich ein Begrüßungsgeschenk für sie vorbereiten.«
    »Ein Geschenk?« fragte Maulbeere verwirrt und trat vor. Er stellte den langen Speer senkrecht auf den Boden. Die Goldzeisig-Befiederung am Schaft glänzte im Licht des Sonnenuntergangs.
    »Ja. Bei Tagesanbruch bricht ein Kriegstrupp nach Süden auf, zum Windeck-Dorf. Dreißig Krieger sollten genügen. Keine Gefangenen diesmal. Verstehst du? Ich wünsche, dass niemand -«
    »Nein!« brüllte Tauchvogel. »Nein, Kupferkopf! Um der Sonnenmutter willen, mach das nicht!
    Bitte!« flehte er. »Das sind doch Unschuldige. Sie haben dir nie etwas getan.«
    Kupferkopf sah ausdruckslos auf ihn herab. »Habe ich dir nicht gesagt, dass der Mensch seinem Wesen gemäß anderen Schmerzen zufügen muss? Ganz gleich, ob sie schuldig sind oder nicht.« Er wandte sich zu Maulbeere und wartete auf die Antwort des jungen Kriegers.
    Maulbeere presste seine dünnen Lippen zusammen. »Ja, Ältester. Ich habe verstanden.«
    Kupferkopf ging schweigend durch das im Halbdunkel liegende Dorf, die Ahle locker in der rechten Hand, und lauschte den weichen Schritten der Kinder, die um ihn herum auf dem Weg zu ihren Hütten waren. Seit dem Kampf mit Tauchvogel schmerzten ihn die Schultern; er ließ sie kreisen, und das tat ihm weh. Flötenklänge, hoch und lieblich, tönten durchs Dorf. Nur wenige Dörfler wagten es, ihn offen anzuschauen, als er vorbeiging. Die meisten saßen über ihr Abendessen gebeugt und redeten leise miteinander; der Feuerschein flackerte über ihre besorgten Gesichter. Ein verführerischer, würziger Geruch von Schildkröten, die im eigenen Saft schmorten, lag in der Luft. Kupferkopf konnte sie sehen, wie sie auf dem Rücken in der Glut am Rand der Feuer brieten. Eine geisterhafte Stille hatte sich über das Dorf gesenkt. Konnten seine Dörfler das auch spüren - diese niederdrückende Gewissheit, dass das Ende der Welt bevorstand?
    Nur noch ein paar Tage, das ist alles. Dann werde ich von alle dem erlöst sein. Wir werden erlöst sein.
    Die Sonnenmutter höchstpersönlich hatte ihm versprochen, ihm einen Blitzjünger zu schicken, der die Vier Leuchtenden Adler abschießen und den Zorn des Sturmbläsers entfachen würde. Doch warum hatte sie ihm nicht erzählt, dass der Jünger verheiratet war - mit der einzigen Frau, die er jemals geliebt hatte?
    Er betrat seine Hütte und ließ sich an der Nordwand auf sein Lager nieder. Kalter Wind fuhr

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