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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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gruben sich in Teichläufers Schultern, um ihn zurückzuziehen. »Was ist -«
    »Pst!« zischte Schote. Muschelweiß hatte einen Speer eingelegt, das Atlatl angehoben und pirschte sich in die Schatten am Rand der Bäume. Lautlos zog Schote seinen Hirschbeindolch aus dem Gürtel und schlich näher. Teichläufer blieb ihm auf den Fersen.
    »Da ist ein Feuer«, flüsterte Schote, »zwischen den Bäumen, ich sehe es flackern.« »Ein Feuer?«
    »Ja. Hoffentlich gehört es einem unschuldigen Reisenden und keinem feindlichen Krieger.«
    Schote kniff die Augen zu, als Muschelweiß sich aus dem Unterholz erhob und in ruhigem Ton etwas äußerte Dann lachte sie. Er sah sie in den Feuerschein hineingehen.
    »Alles in Ordnung«, sagte er zu Teichläufer und steckte seinen Dolch wieder zurück. »Das Feuer gehört einem Freund.«
    »Woher weißt du das?« Teichläufer hatte seine weißen Brauen tief hinabgezogen.
    »Deine Frau hat noch keinen getötet, daher.« »Oh, ich verstehe.«
    »Komm mit, wir wollen denjenigen begrüßen, den uns die Sonnenmutter heute Abend geschickt hat.«
    Schote ging voraus. Als sie sich der kleinen Lichtung näherten, sah Schote Muschelweiß am Feuer sitzen, dem alten abgerissenen Hundszahn gegenüber. Große Maus, wie war er alt geworden!
    Bernsteinfarbener Feuerschein tanzte über seine schmale Hakennase, und sein graues Haar und hob jeden dünnen Muskel in diesem hageren Körper hervor. Er trug nur einen Lendenschurz und saß vor den Flammen auf einer Decke. Er briet einen Rotbarsch, den er auf einen langen Stecken gespießt hatte. Das Fett des Fisches tropfte zischend und dampfend auf die Glut.
    »Los, kommt her!« rief Hundszahn und winkte sie heran. »Setzt euch und wärmt euch.«
    Teichläufer hob den Kopf. »Hundszahn?« fragte er. »Ist das der alte Hundszahn? Das klingt wie seine Stimme.« »Ja, er -«, fing Schote an.
    »Ja natürlich. Ich bin's, mein kleiner Blitzjünger«, unterbrach ihn Hundszahn. »Komm her zu mir. Ich hab eine Menge mit dir zu besprechen. Wie ich sehe, ist deine Brust noch nicht aufgebrochen worden.
    Und wie geht's dir sonst?«
    Schote drehte sich um; die durchscheinenden Augen seines Schwiegersohns wurden so groß und rund wie die einer Eule. Schote ging zurück, nahm Teichläufers Arm und geleitete ihn zum Feuer. Der junge Mann kam widerstrebend mit und setzte die Füße unsicher auf. Vielleicht konnte er im Dunkeln nicht so gut sehen? Das war gut möglich; er sah schon am hellen Tage nicht gut.
    Schote setzte sich neben Muschelweiß auf den kalten Sand und sagte: »Bei den Waldgeistern!
    Hundszahn, du siehst so alt aus, wie ich mich fühle. Ich dachte, du seiest schon längst tot.«
    »Im Gegenteil, ich bin noch sehr munter.« Hundszahn wendete den Fisch auf seinem Stecken und briet nun die andere Seite. Weiteres Fett tropfte herab, und Feuerzungen schössen knisternd hoch; Schatten tanzten über die vom Rauch gefärbten Eichenstämme. »Setz dich hin, Teichläufer. Wenn du weiter mit offenem Mund so stehen bleibst, fängst du so viele Moskitos, dass du gleich keinen Hunger mehr hast.
    Und dann ärgert sich Schote über dich, weil du nichts von dem Gänsebraten isst, den er mitgeschleppt hat.«
    Schote beugte sich vor. »Woher weißt du von dem Gänsebraten?«
    Hundszahn grinste. »Meinst du, es wäre ein Zufall, dass ich mein Lager hier habe? Nein, nein. Ich warte schon seit zwei Tagen auf euch. Ihr kommt spät. Was hat euch aufgehalten?«
    Schote streckte die verkrampften Beine aus und seufzte. »Die Verhandlung wegen der Heirat hat länger gedauert, als wir dachten. Mondschnecke ist sehr gerissen. Sie hat alles aus mir herausgepresst, was sie konnte.« Er zögerte und sah Teichläufer an. Der Junge sah aus, als wäre Großvater Bär aus dem Busch gestampft und hätte sich mit gefletschten Zähnen auf die Hinterbeine gestellt. Teichläufer ließ beide Säcke neben das Feuer fallen und sank ermattet auf den Sand.
    »Also, Hundszahn«, sagte Schote und wandte sich wieder dem alten Seelentänzer zu, »du hast auf uns gewartet. Woher hast du gewusst, dass wir hier entlangkommen würden? Wären wir nicht so in Eile gewesen, hätten wir uns an die Pfade im Wald gehalten, wo es sicherer ist.«
    »Ja, aber ich habe gewusst, dass ihr in Eile seid.« Hundszahn nahm den Stecken aus dem Feuer und streifte den Fisch in eine Holzschale, wo er noch brutzelnd weiterdampfte.
    »Woher hast du gewusst, dass wir in Eile sind?« fragte Muschelweiß misstrauisch.
    »Teichläufers

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