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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Panik versetzt hatte; Teichläufer konnte seinen schnellen Herzschlag spüren. Jetzt hatte der Sturm ein ohrenbetäubendes Ausmaß gewonnen. Grelle Blitze zogen gewaltige Donnerschläge nach sich.
    Was war mit der anderen Seele von Riedgras geschehen?
    … Denk nach, hirnloser Gesell, selbst du bist schlau genug, um dahinter zu kommen.
    Und aus dem verborgenen Mittelpunkt des Donners drangen geflüsterte Worte, Gesangsfetzen, die vom warmen Schlaf in dahintreibenden Wolkentürmen handelten, vom reinen weißen Licht, das in tiefster Finsternis leuchtet, vom furchtbaren Schwindelgefühl beim tiefen Fall durch die weiten blauen Himmel. Es war so wunderbar, so ergreifend, dass Teichläufer am liebsten geweint hätte.
    Erinnerungen des Blitzvogels. Genau das war es. Könnte er doch nur-Die Fragen von Muschelweiß rissen Teichläufer wieder auf die Erde. »Warum sollten dir die Seelentänzer so etwas sagen?«
    Die Maske der Wut war von Kupferkopf abgefallen, und nun sah er plötzlich unsagbar verletzlich aus.
    Er schüttelte den Kopf. Eine scharfe Windbö stieß ihn wie mit harter Hand. Er ging um das windgepeitschte Feuer herum und kniete sich auf der anderen Seite neben Muschelweiß.
    »Ich hatte gehofft«, sagte er, »dass du mir das sagen kannst.«
    »Wie soll ich das denn wissen?«
    Teichläufer betrachtete die beiden neugierig. Während der Sturm tobte, veränderten sich Kupferkopf und Muschelweiß; ihre Gesichter entspannten sich, ihre Stimmen wurden weicher. Sie sprachen nun in inniger Vertrautheit miteinander.
    Kupferkopf spreizte die Hände, die Geste drückte eine Bitte aus. »Du bist der einzige Mensch, der es sagen könnte. Seit zweimal zehn und sechs Sommern habe ich darüber gegrübelt, was mit Riedgras geschehen ist. Wohin seine Seelen verschwanden. Schreckliche Alpträume haben mich nachts gequält, mit Erscheinungen, die zu scheußlich waren, um sie zu glauben.«
    Teichläufer setzte sich ganz gerade hin, und es drängte ihn, Kupferkopf zu erklären, dass eine der Seelen von Riedgras lebte und wie durch ein Wunder in einem gleißend hellen Leib über das Antlitz der Erde schoss - Jetzt war die Stimme von Muschelweiß eiskalt. »Sag mir was in der Nacht geschehen ist, als du nicht da warst. Als Riedgras so krank war. Bist du zu Federweiß gegangen?«
    Das Haar flatterte ihm um das angespannte Gesicht. »Ja.« Er nickte. »Er hat mir die Ahle geschenkt.
    Die könnte Riedgras retten, hat er gemeint, die Ahle würde ihn wieder ins Leben zurückbringen.«
    »Wie denn?«
    »Sie wirkt wie ein Saugheber, hat er gesagt, sie saugt die Seelen aus einem lebenden Menschen …«
    »Stattdessen aber«, argwöhnte sie mit abgemilderter Brutalität, »hat dieses Geschenk unseren Sohn seiner Seelen beraubt. Willst du das andeuten? Dass die Ahle ihm in irgendeiner Weise seine Jenseits-Seelen genommen hat?«
    Kupferkopf sank auf die Bodenmatte und fuhr sich mit der Hand durch das nasse Haar. »Ich weiß es nicht, Muschelweiß. Ich bin noch einmal zurückgegangen - nachdem ich Riedgras bestattet hatte .-, um Federweiß zu treffen, aber der alte Mann konnte mir nichts sagen. Er hat es sicher auch nicht verstanden.«
    Ihr Gesicht entspannte sich wieder. »Du hast Riedgras trotz der Einwände der Seelentänzer bestattet?«
    »Hast du vielleicht gedacht, ich überließe meinen Sohn den Raubtieren? Nein, Muschelweiß. Nicht meinen kleinen Sohn. Der durfte mehr von mir erwarten. Ich habe Riedgras sehr geliebt. Genauso geliebt… wie ich …«
    Leise sagte sie: »Ich weiß.«
    Teichläufer hörte den zärtlichen Nachhall in ihrer Stimme und sah, wie sie mit ihren gebundenen Händen Kupferkopfs geballte Faust berührte.
    »Wo hast du Riedgras bestattet?«
    »Im kleinen Teich hinterm Dorf.«
    »Kupferkopf, verzeih mir. Ich hätte an diesem Tag bei dir sein müssen, um dir zu helfen.«
    Kupferkopf sah lange auf ihre Hände hinab und strich dann sanft über ihre Finger. Darauf kam er mit einer schnellen, ruckartigen Bewegung auf die Beine und holte einen kleinen Korb vom Fuß seines Lagers. Daraus zog er eine Hirschhornahle hervor - und die Schildpattpuppe! Beides steckte er sich in den Gürtel.
    Mit offenem Mund sah Teichläufer zu. Die ganze Zeit war sie also hier gewesen! Ohne ihm etwas zu sagen! Sie hatte nur gesagt, dass sie Kupferkopf kenne, ohne ein Wort darüber, dass sie hier in seiner Hütte wohnte.
    Heiliger Bruder Himmel! Die Gedanken schössen ihm durch den Kopf und fügten eins zum anderen.
    War sie es vielleicht, die

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