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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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verlangt, dass sie sich völlig änderte. Sie sagte: »Bevor wir uns hinreißen lassen und einen Krieg beginnen, beende doch bitte erst deinen Bericht, Kriegshäuptling.«
    Neuntöter blickte mit großem Unbehagen auf Muschelkamm. »Als Amselflügel gegangen war, schickte ich ihm ein paar Pfadfinder nach, um mich zu vergewissern, dass er tatsächlich seiner Wege ging. Anschließend nahmen wir die Suche wieder auf. Der junge Weidenstumpf fand die Leiche.«
    »Weidenstumpf?« Jagender Falke hielt nach dem jungen Mann Ausschau, der bei den anderen stand.
    Er löste sich zögernd aus der Gruppe und blickte sich unruhig um. Eingeschüchtert trat er von einem Bein auf das andere und senkte den Kopf.
    »Du hast sie gefunden, Weidenstumpf?«
    »Ja, Weroansqua. Ich war bei der Jagd. Ich wäre nie auf den Hügelkamm gegangen, wenn Wilder Fuchs nicht gewesen wäre. Seinetwegen habe ich daneben geschossen … einen Pfeil verloren … und der Hirsch sprang davon … und …«
    »Wilder Fuchs?«, rief Schwarzer Dorn und trat aus der Menge hervor. »Du sprichst von meinem Sohn?«
    Weidenstumpf warf dem Weroanzi von Drei Myrten einen flammenden Blick zu. »Du sagst es … dein Sohn!«
    Schwarzer Dorn wollte sich auf ihn stürzen und wurde mit Mühe von einem seiner Krieger zurückgehalten.
    »Langsam, Schwarzer Dorn!«, sagte Jagender Falke. »Wir werden der Sache auf den Grund gehen.
    Niemand ist beschuldigt worden.« Sie trat vor und legte Weidenstumpf eine Hand auf die Schulter.
    »Ruhig jetzt, mein Junge. Lass dir Zeit. Erzähl uns, was du gesehen hast.«
    Jagender Falke sah, wie der junge Mann sich mit der Zunge über die Lippen fuhr. Beunruhigt starrte er sie an. Er nahm sich zusammen und berichtete von seiner morgendlichen Pirsch, von dem aufgeschreckten Hirsch und von Wilder Fuchs, der den Pfad hinuntergerannt war. Er wiederholte dessen sonderbare Worte. Dann erzählte er, wie er die Suche nach dem verlorenen Pfeil aufgegeben hatte und Wilder Fuchs bis auf den Hügelkamm gefolgt war.
    »Aber ich glaube nicht, dass Wilder Fuchs sie getötet hat.« Weidenstumpf warf schnell einen forschenden Blick auf Schwarzer Dorn. »Das ist unmöglich. Er hat sie doch geliebt!«
    Die überraschte Menge stieß hörbar den Atem aus. In den Augen von Muschelkamm tanzte ein Feuer.
    Schwarzer Dorn riss sich los und trat einen Schritt vor. »Was sagst du da, Jäger?«
    Kupferdonner stand mit gekreuzten Armen da. Sein Gesicht war ausdruckslos, aber die verschlagen blickenden schwarzen Augen ließen seine bösen Gedanken ahnen.
    »Es waren die Krieger von Weißer Pfahl!« Muschelkamm stellte sich zwischen Weidenstumpf und Schwarzer Dorn. »Diese verlogenen Ratten haben tatsächlich die Heirat verhindert. Sie haben sie umgebracht und anschließend wollten sie uns in die Irre führen! Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen. Je eher wir zurückschlagen, desto besser. Wir müssen uns eilen, ehe sie darauf vorbereitet sind.«
    Kupferdonner zog erstaunt eine Augenbraue in die Höhe.
    Jagender Falke humpelte auf ihren Stock gestützt umher. »Und was denkst du, Großer Tayac?«
    Kupferdonner sah Muschelkamm ungerührt an und sagte: »Im Augenblick möchte ich meine Meinung noch für mich behalten. Wir haben erst zwei Seiten dieser unglücklichen Angelegenheit betrachtet.
    Doch ich frage mich, ob nicht noch viel mehr dahinter steckt. Vielleicht sind wir in einen Ameisenhaufen getreten.«
    Schwarzer Dorn trat mit geballten Fäusten vor. »Und was ist mit meinem Sohn?«
    »Wir wissen es noch nicht.« Jagender Falke betrachtete sein angespanntes Gesicht, auf dem sich Entsetzen und Wut zugleich spiegelten. Dann blickte sie wieder auf die schwankende Leiche von Rote Schlinge und fragte: »Wie ist sie gestorben?«
    »Durch einen Schlag auf den Kopf, Weroansqua.« Neuntöter beugte sich nieder und schob das blutverschmierte Haar auf dem Kopf des Mädchens zur Seite. »Hier wurde sie getroffen. Der Schlag war so stark, dass er ihren Schädel zertrümmert hat. Man kann spüren, dass der Knochen nach innen, ins Gehirn, gedrungen ist. Sie war sofort tot.«
    »Hat man in der Nähe irgendetwas gefunden?«
    Neuntöter hielt die Halskette aus Perlen mit einem Haifischzahn in die Höhe. »Dies hier, Weroansqua.
    Weidenstumpf entdeckte die Kette in ihrer rechten Hand.«
    Schwarzer Dorn gab einen erstickten Laut von sich und wandte sich schnell ab, während er rief: »Ich habe genug! Ich gehe!« Mit funkelnden Augen deutete er auf Jagender Falke. »Wenn du mehr von mir

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