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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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regneten aus den Bäumen und setzten sich glitzernd auf sein weißes Haar und seinen Umhang. Er unternahm nur einen halbherzigen Versuch, sie abzuschütteln. »Du kannst meinem früheren Eheweib ausrichten, dass ich ins Dorf zurückkehren werde, sobald ich meine Suche beendet habe. Und nicht einen Herzschlag eher.«
    Großer Blauer nickte niedergeschlagen. »Ich werde natürlich tun, was du sagst, Ältester. Hoffentlich macht sie sich dann nicht selbst auf die Suche nach dir.«
    Blauer schüttelte sein Lederbündel ab und legte es zwischen sich und dem alten Mann auf den Baumstamm. Als er die Bänder aufknotete und in dem Beutel herumkramte, duftete es plötzlich süß nach geröstetem Mais. »Verzeih mir, Ältester. Ich breche sofort auf, nachdem ich etwas gegessen habe. Ich bin nämlich schon seit dem gestrigen frühen Morgen auf der Suche nach dir.« Sperlings Magen begann vernehmlich zu knurren, als ihm das süße Aroma von mit Hickorynüssen durchsetztem Maiskuchen in die Nase stieg. Der Duft kam ihm sehr vertraut vor. Er hob eine Braue. »Aschenmond hat diese Kuchen für dich gebacken, stimmt's?«
    »Hm, ja, Ältester«, nuschelte Großer Blauer mit vollem Mund. »Woher weißt du das?« »Weil es meine Lieblingskuchen sind, deshalb«, erklärte Sperling und zischte durch zusammengebissene Zähne: »Ich schwöre, diese Frau stammt aus der Brut einer Hexe.« Großer Blauer stopfte sich den Rest des Kuchens in den Mund und griff nach dem nächsten. Krümel gesellten sich zu den Schneeflocken auf seinem Umhang. Sperling hätte wissen müssen, dass Aschenmond so etwas tun würde.
    Erst vor fünf Nächten war sie zu seiner Hütte gekommen, um ihn wissen zu lassen, dass sie gerade mit einem Späher gesprochen habe, der ihr berichtete, dass sich die Krieger des Bärenvolkes versammelten - als planten sie einen großen Überfall. Aschenmond hatte ihm erklärt, dass er in diesen unsicheren Zeiten unbedingt bestrebt sein müsse, sich nützlich zu machen. »Geh und such nach einer Vision. Dein Volk benötigt diesmal einen weisen Rat. Nicht dieses erbärmliche Geschwätz, das du sonst so von dir gibst.«
    Sperling musterte Großer Blauer aus zusammengekniffenen Augen. »Sie versucht mich in den Wahnsinn zu treiben, Blauer. Erst befiehlt sie mir, nach einer Vision zu suchen, und dann schickt sie dich mit der Aufforderung zu mir, meine Suche abzubrechen. Womit muss ich als nächstes rechnen? Dass sie mir Wasserschierling unter mein Essen mischt?«
    »Es tut mir Leid, Ältester«, erwiderte Großer Blauer und kaute an seinem Maiskuchen. »Ich ahnte schon, dass du nicht sehr begeistert sein würdest, mich zu sehen. Ich habe dich so oft von den Beschwerlichkeiten dieser Suche erzählen hören - dem Hunger, dem Durst und der Einsamkeit. Bist du einsam?«
    Sperling zuckte nichts sagend die Schultern. Natürlich war er einsam. Schrecklich einsam. Großer Blauer schluckte den letzten Bissen hinunter, ließ einen zufriedenen Seufzer hören und zog die Bänder seines Lederbündels wieder zu. »Ich gehe jetzt, Ältester. Bist du sicher, dass du nicht mitkommen willst?«
    Sperling schob die Fäuste in die Taschen seines kunstvoll bemalten Elchledermantels. Die roten und dunkelgrünen Spiralen leuchteten in dem von dem Astwerk gebrochenen Sonnenlicht. »Wenn ich der Versuchung nachgebe, wird mein Helfer böse werden. Vielleicht erscheint er mir dann nie wieder.« Großer Blauer streifte die Trageriemen über die Schultern und schüttelte den Lederbeutel in die richtige Position.
    »Vielleicht ist er deshalb noch nicht erschienen, um zu dir zu sprechen, weil er schon böse auf dich ist.«
    »Ach? Und wie kommst du darauf?«
    »Nun, ich … genau weiß ich es natürlich nicht«, stammelte Großer Blauer. »Aber Aschenmond hat gesagt…«
    »Ehrwürdige Geister! Wenn du etwas von mir wissen willst, dann frag gefälligst mich« Großer Blauer wischte sich die Krümel von den Händen und sah zu, wie sie auf den Waldboden rieselten. »Ja, das hätte ich tun sollen. Du hast Recht.«
    Sperling drehte sich zur Seite, um Großer Blauer anzusehen. »Was hat sie gesagt?« Großer Blauer musterte ihn misstrauisch. »Nun, Ältester, du… du weißt doch, dass du das Dorf während des letzten Mondes mehrmals aufgeweckt hast, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Deine Schreie haben die Leute erschreckt. Es klang immer so, als littest du große Qualen. Aschenmond meinte, dass dein verfluchter Seelenhelfer dich wohl wieder peinigte.« Sperling kniff die Augen zu. Er

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