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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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zischten sirrend durch den Nebel, Mokassins trampelten hin und her.
    Sperling vernahm Aschenmonds heiseren Schrei, noch ehe er sie quer über den Dorfplatz rennen sah, gefolgt von zwei Kriegern, die sich auf sie stürzten und sie zu Boden warfen.
    Er stieß einen gellenden Schrei aus und zwang alle seine Kraft in diesen Zweikampf. Aschenmond hatte Recht gehabt mit seinem Alter. Springender Dachs war es gelungen, sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn zu werfen, und er schaffte es nicht, die Hebelwirkung so zu nutzen, um ihn abzuschütteln. Seine Muskeln ermüdeten zunehmend, sein Griff um das Heft des Dolchs wurde schwächer.
    Springender Dachs warf Aschenmond einen raschen Seitenblick zu, bevor er in Sperlings Gesicht herabstarrte, mit funkelnden Augen und einem gemeinen Lächeln auf den Lippen. »Ich werde deine Frau töten, während du dabei zusiehst!«
    Er rammte einen Daumen in Sperlings Handgelenk, worauf sich dessen Finger zu öffnen begannen. Der Dolch zitterte. Springender Dachs schlug Sperlings Hand auf den Boden, der Dolch entglitt seinem Griff und blieb sechs Hand neben ihnen liegen.
    Sofort hechtete Springender Dachs danach, was Sperling Gelegenheit gab, sich blitzschnell aufzurichten und sich auf seinen Gegner zu stürzen. Er schlang einen Arm um seinen Nacken, packte mit der anderen Hand sein Kinn und riss den Kopf des Kriegsführers mit einem kraftvollen Ruck herum, bis er die Wirbel krachen hörte.
    Springender Dachs schrie auf, rollte mit einer geschickten Drehung unter Sperling weg und kam mit dem Dolch in der erhobenen Hand hoch.
    Der erste Stoß traf Sperling in den Hals, der zweite knapp oberhalb des Brustbeins. Warmes Blut spritzte Springender Dachs ins Gesicht und in die Augen.
    Sperling versuchte auf die Beine zu kommen, um wegzurennen, doch plötzlich stürzten sich drei Krieger gleichzeitig auf ihn und rissen ihn wieder zu Boden. Zwei packten ihn an den Armen, während der dritte versuchte, seine um sich tretenden Beine festzuhalten.
    Ausgestreckt lag Sperling auf dem Rücken; er keuchte, und das Blut lief ihm über den Hals und die Brust.
    Irgendwo in der Nähe hörte er Aschenmonds Stimme wimmern. »Sperling …«
    Springender Dachs rappelte sich hoch und stellte sich mit gespreizten Beinen über seinen Erzfeind. Über und über befleckt mit dessen Blut und seinem eigenen, das ihm aus der Nase und dem linken Auge troff, sah er beinahe genauso entsetzlich aus, wie Sperling sich fühlte. Immerhin, flog es ihm durch den Kopf, wenn der Dolch meine Halsschlagader getroffen hätte, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon tot.
    Die Augen von Springender Dachs verengten sich, als hätte er Sperlings Gedanken gehört. Heftig schnaufend wedelte er mit dem Dolch herum. »Der auf dem Bären reitet…verbinde seinen Hals… ich will ihn lebend.«
    »Wenn du willst, dass er am Leben bleibt, dann lass mich das tun!«, rief Aschenmond. »Ich bin Heilerin. Ich weiß, was zu tun ist!«
    Springender Dachs maß sie erst mit einem zornigen Blick, gab dann aber dem Mann, der sie festhielt, mit einer unwirschen Geste zu verstehen, sie loszulassen.
    Damit drehte er sich um, stapfte den Pfad zum Ufer hinunter und war schon bald im Nebel verschwunden.
    Aschenmond ließ sich neben Sperling auf die Knie fallen und presste die Handballen auf die Wunde über seinem Mantelkragen. Als sie den Kopf hob, um ihn anzusehen, stand Angst in ihren Augen, doch sie wisperte tröstend: »Die Wunden sind tief, aber nicht tödlich. Halt still.«
    Sie nahm die Handballen von der Wunde und drückte sie gleichzeitig gegen die Außenseiten seines Halses. Das Blut von ihren Fingern sprenkelte sein Gesicht.
    Sperling schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung. Er hörte jemanden würgen und dann ein tiefes Stöhnen. Kurze Zeit später erhob sich eine Vielzahl von Stimmen, die sich dem Dorfplatz näherten.
    Sperling schlug die Augen wieder auf und sah, wie Möwe, Hungrige Eule und sechs andere Mitglieder des Nebelschleier-Klans ins Dorf getrieben wurden. Hungrige Eule hatte stolz das Kinn erhoben, während Möwe dahinschlich wie ein Mann, der zu seiner eigenen Exekution schreitet - was dem Anschein nach gar nicht so weit hergeholt schien. Die Gruppe wurde von Wanderer-Kriegern bewacht, die sie mit gespannten Bögen auf den Dorfplatz dirigierten.
    Schnell zählte Sperling die Zahl der Feinde. Es waren zwölf Krieger, Springender Dachs mit eingerechnet. Wo waren die anderen? Tot? Verwundet? Oder versteckten sie sich noch in den

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