Voyager 018 - Seven of Nine
Borg-Kollektiv nicht hinzugefügt
worden, denn sie galten als wertlos – eine derartige Erweiterung
hätte das Kollektiv geschwächt. Solche Geschöpfe passten sich
nicht schnell genug dem harten Leben von Drohnen an und
starben schnell.
»Diese Schlange scheint sich kaum zu bewegen«, sagte Tuvok.
»Sie bewegt sich überhaupt nicht«, meinte Paris. »Und
offenbar ist es nicht einmal eine Schlange. Captain, ich finde
dies alles absurd. Es könnte Stunden dauern, bis wir Gelegenheit
erhalten, mit jemandem zu reden.«
»Neun Komma sieben Stunden, wenn man die bisherigen
Bewegungen der Warteschlange berücksichtigt«, stellte Tuvok
fest.
Janeway seufzte tief und rieb sich die Schläfen. »Irgendwelche
Vorschläge? Ich warte lieber neun Komma sieben Stunden lang,
als ein Jahr damit zu verbringen, das Lhiaarianische Reich zu
umfliegen.«
Seichtes Geplauder und Klagen. Daraus bestand ein großer
Teil der menschlichen Konversation, wie Seven inzwischen
wusste. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Menge zu.
Eine Analyse der hier anwesenden vielfältigen Lebensformen
war interessanter als der Wortwechsel ihrer Begleiter.
Sie kniff die Augen zusammen. Eine Gruppe aus Angehörigen
der Spezies 4774 hatte sie bemerkt und bahnte sich einen Weg
durch die Menge.
»Captain«, sagte Seven. »Uns nähern sich… «
»Ich weiß, Seven«, kam ihr Janeway zuvor. Es fiel den
Fremden nicht leicht, in dem Gedränge voranzukommen, aber
an ihrem Ziel konnte kein Zweifel bestehen: die Besucher von
der Voyager. Schließlich trat eine Gestalt näher, bei der es sich um das Oberhaupt der Gruppe zu handeln schien.
Spezies 4774. Eigenbezeichnung: Skedaner. Ein Volk von
Telepathen, ausgestattet mit einem schützenden Knochenwulst,
der sich über den Schädel erstreckt und am Rückgrat
entlangreicht. Nicht aggressiv. Leisteten minimalen Widerstand.
Die jungen Exemplare wachsen auf ineffiziente Weise in
Bauchbeuteln heran. In körperlicher Hinsicht gaben sie keine
guten Drohnen ab, doch ihre telepathischen Fähigkeiten wurden
analysiert und den technisch-biologischen Merkmalen der Borg
hinzugefügt.
Die Fremden richteten erwartungsvolle Blicke auf Janeway
und ihre Begleiter, gaben dann pfeifende und klickende
Geräusche von sich. Zu spät erinnerte sich die Kommandantin
daran, dass sie ihre Insignienkommunikatoren deaktiviert hatten,
und rasch schaltete sie ihr Kom-Gerät wieder ein. Sie wandte
sich den Skedanern zu und lächelte freundlich, doch dann ließ
irgendetwas ihr Lächeln verblassen. Überrascht schnupperte
Janeway. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen,
dass hier jemand Kaffee kocht.«
Nicht zum ersten Mal staunte Seven darüber, wie leicht sich
Menschen ablenken ließen.
»Es tut mir leid, unsere Translatoren waren deaktiviert«, sagte
Janeway – offenbar gelang es ihr, den Gedanken an Kaffee zu
verdrängen. »Könnten Sie bitte wiederholen, was Sie gerade
gesagt haben?«
»Natürlich. Bitte entschuldigen Sie die Störung. Sind Sie
Captain Janeway von der aus dem Alpha-Quadranten
stammenden Voyager?«
Janeway nickte. »Ja. Und Sie sind… «
Der Fremde verneigte sich tief. »Ich bin Tamaak Vriis. Ich
möchte Sie um einen Gefallen bitten und Ihnen auch einen
anbieten.«
»Ich höre.«
»Meine Leute und ich … «, bei diesen Worten deutete Tamaak auf seine Begleiter: mehr als dreißig großäugige Geschöpfe, die
respektvoll hinter ihm standen. »… sind ohne Heimat. Wir
Skedaner halten uns für gute Bürger des Lhiaarianischen
Reiches und möchten den Imperator um Repatriierung bitten.
Ihnen geht es ebenfalls um eine Passage durch das Raumgebiet
des Reiches; andernfalls wären Sie nicht hier. Wenn ich dafür
sorge, dass Sie alle Kontrollpunkte schnell passieren können –
nehmen Sie uns dann an Bord Ihres Schiffes bis nach Lhiaari
mit?«
»Tamaak, wenn Sie es uns ermöglichen, dies alles schnell
hinter uns zu bringen… « Hoffnung leuchtete in Janeways
Gesicht. »Dann dürfen Sie selbst mein Schiff fliegen. Aber ich
weiß nicht, wie… «
Tamaak drehte den Kopf und schloss halb die Augen. Einige
Sekunden später näherte sich eins der vierarmigen, schwer
gepanzerten Geschöpfe, die im Saal als Wächter fungierten.
»Captain Janeway?«
»Ja?«
»Ihr Gesuch wird nun geprüft. Bitte folgen Sie mir.«
Janeway und ihre Begleiter starrten Tamaak verblüfft an und
beeilten sich dann, dem Wächter zu folgen, bevor er in der
Menge
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