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VT04 - Zwischen Leben und Sterben

VT04 - Zwischen Leben und Sterben

Titel: VT04 - Zwischen Leben und Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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dass sein Experiment gescheitert war. Er musste es abbrechen.
    Grübelnd beugte er sich über den armen Lupo und fragte sich, was er falsch gemacht hatte. Lupo knirschte mit den Zähnen, warf den Kopf hin und her und versuchte seine Hände und Knöchel aus den Gurten zu winden. Die Liege bebte.
    »Kommen Sie her, Doc!« Knox stand am Fenster zur Straße. Durch ein Fernglas beobachtete er parkende Wagen, Passanten und Yachten, die an den Anlegestellen festmachten. »Schauen Sie sich diesen Kerl an!«
    Van der Groot eilte zum Fenster, ließ sich den Feldstecher geben und richtete ihn auf den Kiosk auf der anderen Straßenseite. Ein großer, kräftig gebauter Mann in einem hellen Sommeranzug stand davor und kaufte eine Zeitung. »Wer ist das?«
    »Tom Percival. Er hat ziemlich abgespeckt.«
    »Verdammt…!« Der Pressegeier klemmte seine Zeitung unter den Arm und blickte zur Lagerhalle herüber. »Er hat uns gefunden…! Wie konnte das geschehen…?« Jetzt überquerte Percival die Straße und ging auf das Gelände vor der Halle zu. Ein silbergrauer Bentley stoppte vor dem Tor. Percival stieß das Tor auf, der Wagen fuhr hinein. Eine blonde Frau saß am Steuer.
    Ein Schrei ließ den Professor herumfahren. Lupo bäumte sich auf seiner Liege auf, wieder und wieder. Van der Groot lief zu seinem Testpatienten, packte ihn an den Schultern und versuchte ihn zurück auf die Liege zu drücken.
    »Es ist seine Freundin!« Knox, am Fenster, drückte wieder das Fernglas an die Augen. »Was zum Teufel wollen die hier?!«
    »Schnüffeln, was denn sonst?!« Nur mit Mühe konnte van der Groot den tobenden Lupo noch festhalten. »Wo bleibt denn Eusebia?«
    »Der Scheißkerl hat sich an unsere Fährte gehängt!« Knox fluchte.
    »Du täuscht dich!« Van der Groot nahm eine Spritze und zog bereits aufgelöstes Serum aus einer Stechampulle auf. Wenn er Lupo nicht schnell in ein noch tieferes Wachkoma beförderte, würde der Bursche sich losreißen und Amok laufen. »Hinter mir ist der verdammte Geier her!« Die Spritze in der Hand, beugte er sich über Lupo. »Er hat rausgefunden, woran ich arbeite!«
    »Wie denn?!«
    »Du glaubst nicht, wie schlau diese Pressegeier sind…!« Lupo brüllte und bäumte sich ein paar Mal so heftig auf, dass die Liege umzustürzen drohte. Plötzlich riss er sich los und schlug zu. Die Wucht des Schlages schleuderte van der Groot auf den Labortisch. Lupo riss sich die Fußriemen ab und sprang von der Liege.
    »Verdammt, Lupo!« Knox eilte zu ihm. »Was machst du denn da!« Lupo holte einmal kurz aus und traf Knox unter der Nase. Der kippte nach hinten weg und schlug rücklings auf die Fliesen. Lupo sprang von der Liege, beugte sich über den Labortisch und packte den Professor am Hals.
    Van der Groot spürte, wie ein Eiszapfen sich vom Steißbein aus in sein Rückenmark bohrte. Er versuchte die Handgelenke Lupos festzuhalten. Wie lähmendes Gift kroch ihm die Todesangst durch die Knochen. »Tu es nicht«, keuchte er. Seine Hände zitterten, Lupos krallenartig verkrampften Finger kamen seinem Hals immer näher. Van der Groot hatte der unheimlichen Kraft des Komatösen nichts entgegenzusetzen.
    Hinter der Liege stemmte sich Knox vom Boden hoch. »Es ist der Doc, Lupo! Hörst du?« Er zog sich an der Liege hoch. Lupo rollte mit den Augäpfeln, jeder Muskel in seinem fahlen Gesicht zuckte. »Lass ihn in Ruhe«, stöhnte Knox. »Geh raus und mach Percival und seine Braut fertig…«
    »Hörst du, was er sagt?« Van der Groot flüsterte atemlos. Zeit. Er musste Zeit gewinnen. »Geh nach draußen.« Schaumiger Schleim tropfte von Lupos fahlen Lippen auf seine Wangen. »Schnapp dir Percival und die Frau. Schnapp dir jeden Polizisten, den du siehst…!« Er zischte. »Los, mach schon!«
    Lupo richtete sich auf. Sein Unterkiefer schob sich hin und her, er knirschte mit den Zähnen. An dem stöhnenden Knox vorbei ging er zur Tür.
    ***
    Hagen knurrte erst, als der zierliche Mann aus der Halle trat. Und je näher der Mann kam, desto jämmerlicher winselte er, und desto hartnäckiger versuchte er zurückzuweichen. An der Leine zog er Leila mit sich.
    Percival stand wie festgewachsen. Es war Patrick Schmitt alias Lupo, der da auf sie zukam. Oder genauer: Der Mann hatte Lupos Gestalt – sein Gesicht erinnerte nur noch dunkel an ihn. Es sah aus wie das eines Mannes, der schon vor einer Woche an einer Pilzvergiftung gestorben war. Seine Bewegungen erinnerten an den Pudel von Wassenberg. Percival begriff sofort, was mit dem

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