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VT09 - Die tödliche Woge

VT09 - Die tödliche Woge

Titel: VT09 - Die tödliche Woge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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entwerfen, mit dem vollständig für die Sicherheit der Dörfer gesorgt ist, Eure Excellenz«, vollendete Kanzler Goodefroot endlich seine Einleitungsrede.
    Erleichterte Blicke ringsum.
    »Neue Erkenntnisse!«, blaffte Pierre de Fouché ungehalten.
    »Was sollen denn zum Beispiel diese neuen Erkenntnisse sein?«
    Kanzler Goodefroot blieb ruhig, obwohl ihn de Fouchés Zurechtweisung ärgerte. »Wir haben Hinweise darauf erhalten, dass die Rettungsmissionen ins Innere des Berges gescheitert sind.«
    »Das ist für mich keine Neuigkeit«, behauptete Pierre de Fouché. Er hatte von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass er die Missionen – vor allem die erste, die von Zivilisten ausgeführt worden war! – für einen glatten Selbstmordversuch gehalten hatte.
    »Bisher hat niemand die Leiche meiner Schwester Lourdes gesehen«, widersprach Antoinette empört. »Ich verlange, dass die Suche so lange fortgesetzt wird, bis…«
    Marie fasste ihre Halbschwester ins Auge. Mit aller Bestimmtheit, zu der sie nach dieser langen Nacht noch fähig war, erwiderte sie: »Der Gruh, der uns in dem Dorf Vilam überfallen hat, war ein ehemaliger Woormreiter namens Kinga. Nooga kannte ihn. Offenbar war Kinga der Mann, der die erste Expedition zur Rettung von Prinzessin Lourdes angeführt hat. Dass er scheiterte, ist für mich der Beweis, dass unsere Schwester verloren ist.«
    »Wie kannst du so etwas sagen!«, keifte Antoinette. »Ich bestehe darauf, dass sämtliche Kräfte darauf verwendet werden…«
    »Prinzessin Lourdes ist seit Wochen verschwunden!«, unterbrach Marie bestimmt. »Selbst wenn sie den Gruh entkommen konnte, ist sie im Innern des Berges verhungert oder verdurstet!«
    Antoinettes und de Fouchés Blicke kreuzten sich.
    Marie erwartete eine scharfe Erwiderung ihrer Schwester, doch Antoinette überraschte sie, indem sie de Fouché einen eisigen Blick zuwarf und schwieg. So zurückhaltend kannte Marie ihre Halbschwester überhaupt nicht. Misstrauisch beobachtete sie de Fouché, um dessen Mundwinkel für einen kurzen Moment ein triumphierendes Lächeln aufblitzte.
    Die beiden haben irgendein Geheimnis, schoss es Marie durch den Kopf.
    Hatte de Fouché irgendetwas gegen Antoinette in der Hand…?
    Sie erinnerte sich, dass Pierre de Fouché vor vielen Jahren, als er noch Kommandant der Garde gewesen war, unter Antoinette und Lourdes in Avignon gedient hatte. Dann, vor etwa fünfzehn Jahren, war sein steiler Aufstieg erfolgt, der ihn schließlich, auf Empfehlung des Kaisers persönlich, zum Sonderbeauftragten für Militärisches in Orleans werden ließ, als Marie die Regentschaft über die Wolkenstadt übernahm. Es gab jedoch nicht wenige Stimmen, die munkelten, de Fouché hätte sich lieber als Kriegsminister an der Seite Pilatre de Roziers gesehen. Doch im letzten Moment war ihm der alte Wabo Ngaaba, ein Vertrauter des Kaisers, vorgezogen worden.
    Marie wischte den Gedanken beiseite. Sie hatte sich jetzt um wichtigere Dinge zu kümmern. »Wie weit sind die Schutzmaßnahmen gediehen, Kanzler?«, wandte sie sich an Goodefroot.
    »Die Dampfdruckkanonen sind in Position. Außerdem sind die Palisadenringe um Muhnzipal und Ribe vollständig durch unsere Soldaten gesichert.«
    Pierre de Fouché ließ ein verzweifeltes Lachen hören.
    »Vollständig?«, wiederholte Marie stirnrunzelnd. »Wenn ich mich nicht täusche, waren der Herr Sonderbeauftragte und ich uns einig, dass es für die Dörfer rund um die Grube keinen vollständigen Schutz gibt.«
    »Nun, vielleicht nicht vollständig vollständig«, presste Goodefroot verlegen hervor, »aber wie Ihr selbst vor Eurer Abreise bemerkt habt, Eure Excellenz – der Plan spiegelt nun einmal unsere Möglichkeiten wider, und die sind zum jetzigen Zeitpunkt bescheiden.«
    »Ausgesprochen bescheiden«, setzte de Fouché hinzu.
    »Wie weit sind die Gruh bereits vorgedrungen?«, fragte Marie.
    Der Kanzler spähte auf ein Papier mit den neuesten Informationen, die ihm von den Spähern, die sich auf Rozieren im Umkreis der Großen Grube aufhielten, zugetragen worden waren. »Einige versprengte Gruh sind bereits seit den Nachtstunden unterwegs und werden in Kürze in den Dörfern eintreffen. Der größte Teil hat die Große Grube erst vor einigen Stunden in der Morgendämmerung verlassen. Wir erwarten sie gegen Nachmittag vor den Toren von Muhnzipal.«
    Also nicht einmal mehr sechs Stunden! Das schränkte die Möglichkeiten zur Verstärkung der Verteidigung drastisch ein.
    Marie richtete ihren

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