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VT11 - Flammender Himmel

VT11 - Flammender Himmel

Titel: VT11 - Flammender Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern und Stephanie Seidel
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Pflichtvergessenheit! Hoffentlich machen sie ihre Arbeit heute besser als die von gestern Abend! Der Kaiser wäre wohl sehr ungehalten, wenn die Dampfdruckkanonen nicht ordentlich funktionieren! Also vite, vite, und lassen sie es sich nicht zweimal sagen! Immerhin wollen wir das Reich retten vor diesen grauhäutigen Ungeheuern!«
    Mit diesen Worten drehte der Prinz sich um und ließ die beiden Rekruten wieder allein.
    Henri ließ den Deckel des Korbes, an dem er gerade gearbeitet hatte, mit einem vernehmlichen Geräusch zuklappen. »Beinahe hätte ich geglaubt, dass Seine Doofheit uns gestern doch noch gehört hat«.
    Yves hatte einige Mühe, sich wieder aus seinem Munitionskorb heraus zu arbeiten, so tief war er hineingekrochen, um nur ja nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Henri reckte den Hals, um Akfat nachzusehen. Doch der leuchtende lila Fleck, der er war, verschwand bereits in Richtung des nächsten Plattformabschnitts, wahrscheinlich um dem dortigen Personal auf die Nerven zu fallen.
    »Hoffentlich meldet er uns nicht«, klang es dumpf aus den Tiefen des Korbes neben Henri. Verwirrt sah der zur Seite und konnte gerade noch miterleben, wie sich sein Kumpel mit den Beinen voran aus dem überdimensionalen Korb schob.
    Er grinste. »Ach was. Wir wissen doch alle, dass er unfähig ist. Los, hilf mir mal.« Yves war mit zwei Schritten bei seinem Freund und trug den fertig gezählten Korb mit ihm in den Schuppen zurück. Dem Leutnant würde es auffallen, wenn die Munitionskörbe nicht genau dort standen, wo er sie ursprünglich vorgefunden hatte.
    ***
    Ein Waldstück nahe Kilmalie
    »Bayete, Nkosi[1]!«, grüßte der Erste Jäger, die Hände L-förmig aneinander gelegt. Heller Schrecken stand in seinen Augen.
    Dingiswayo hatte sich dem am Waldboden ausgestreckten Banzulu-Fürst vorsichtig genähert, weil neben Ngomane noch jemand lag – eingebettet in Farne, weshalb man nicht gleich erkennen konnte, dass es nur ein Kind war. Dingiswayo kannte seinen Anführer seit vielen Sommern, hatte ihn schon oft in die Wälder begleitet. Dennoch überraschte ihn Ngomanes Reaktionsfähigkeit immer wieder. Kein Gepaad Afras kam schneller vom Boden hoch als er.
    »Erkennst du mich, Nkosi?« Dingiswayo war verunsichert.
    Ngomane sah zum Fürchten aus mit den grauen Aschestreifen am Körper und seinem von Erschöpfung gezeichneten Gesicht. Er hielt ein Messer in der Hand, hart umklammert, zum Angriff bereit. Die Art, wie er sein Gegenüber anstarrte, entlockte dem Ersten Jäger ein hastiges: »Ich bin es! Dingiswayo!«
    »Hmm-m. Wo ist Tenga?«, fragte der Banzulu-Fürst übergangslos, schob das Messer weg und bückte sich nach dem Mädchen.
    »Ich habe ihn auf die Jagd geschickt. Wir dachten, du wirst hungrig sein, wenn du aus Kilmalie zurückkommst. Allerdings hatten wir dich früher erwartet.« Dingiswayo zögerte. »Tenga brauchte auch ein bisschen Ablenkung.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Na ja. Er hat schon bessere Monde erlebt.«
    Ngomane nickte. Auf der gestrigen Ulungu-Jagd waren Tenga die Nerven durchgegangen, und er hatte die Beute des Fürsten gespeert. Es war ein so atemberaubend respektloser Verstoß gewesen, dass Ngomane nicht einmal eine passende Strafe dafür eingefallen war. Tengas Bruder Mbisi hatte heute Morgen versucht, das Fehlverhalten des Jüngeren durch eine besonders mutige Tat abzugleichen. Unglücklicherweise war er dabei im Wald auf die halb erkaltete Kruste unterirdischer Magmaströme getreten. Mbisi konnte nicht mehr fliehen und verbrannte vor den Augen seines Bruders in kochender Lava.
    »Ich werde mit Issa Maganga sprechen«, sagte der Banzulu-Fürst. »Die Geisterfrau soll einen Trank für Tenga zubereiten, der seine Erinnerung schwächt.«
    »Mach das.« Dingiswayo zeigte auf Nandi. »Wer ist das Mädchen?«
    »Warte hier einen Moment! Ich erzähle es dir gleich.« Ngomane schob das ängstlich dreinblickende Kind dem Ersten Jäger zu, dann wandte er sich um und ging mit festen Schritten an den Waldrand zurück. Vor den beiden Umlahbas machte er Halt und zog sein Messer.
    Ngomane behielt die hitzeflirrende Ebene im Blick, während er ein paar Triebe von den Büschen schnitt. Noch immer flatterten Hunderte von Krähen auf den Feldern herum und pickten unermüdlich nach Beute. Der Frakkenschwarm war dezimiert, das alles übertönende Flügelknistern hatte nachgelassen. Trotzdem kehrte Ngomane in den Wald zurück, ehe er sich mit dem abgetrennten Grün befasste.
    Umlahbas waren

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