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VT12 - Die Rückkehr

VT12 - Die Rückkehr

Titel: VT12 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dokk
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Flammenstoß herunter fahren, den sicheren Tod bringen, und dieses Ding drehte sich langsam wie eine Schnecke! Akfat schlug das Herz bis zum Hals.
    Sein Körper schmerzte, die Schultern schienen zu glühen vom Feuer über ihm. Doch er ließ nicht los.
    Plötzlich griff jemand an ihm vorbei. Zwei starke Hände, behelfsmäßig mit Lappen umwickelt, packten zu und begannen zu schieben.
    »Bambooto!«, keuchte Akfat.
    Der Hauptmann nickte nur flüchtig, während er sich nach vorn stemmte. Jetzt war nicht die Zeit zum Reden!
    Gemeinsam kämpften die Männer gegen den Widerstand des Schwungrads an – und besiegten ihn. Die Flammensäule über ihnen begann zu schrumpfen, erschlankte mit jeder Drehung, wurde kleiner. Eine letzte Anstrengung noch, dann verlosch sie ganz. Das furchtbare Fanal war besiegt. Orleans-à-l’Hauteur konnte ihre Rettungsaktion starten.
    ***
    In der Tiefe
    Charles Grandier schnappte nach Luft. Es war grauenvoll, er glaubte ersticken zu müssen. Seine Lungen zogen verzweifelt die Luft ein, doch er hatte das Gefühl, nur körnigen Staub zu atmen. Seine Kehle schmerzte, und er glaubte, seine Lungen würden in sich zusammenfallen wie brüchiges Pergament. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich alles beruhigt hatte.
    Er hatte sich vor dem plötzlichen Steinschlag in eine Felsnische geflüchtet, um nicht von den riesigen Felsbrocken, die mit einem Mal rund um die Gruppe eingeschlagen waren, getötet zu werden. Als er nun langsam wieder zu Atem kam, rief er nach seinen drei Kameraden. Langsam und hustend antworteten sie der Reihe nach.
    Charles war erleichtert. Immerhin lebten alle noch.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte einer. Es war Ngoma, der Jüngste von ihnen. Er war aufgeweckt und draufgängerisch, der Einzige, der vor diesem Selbstmordkommando keine Angst gehabt hatte. Doch jetzt hörte Charles die Panik in seiner Stimme. Sie saßen hier fest und konnten noch nicht einmal ihren Auftrag erfüllen, denn die Leibwächterin des Kaisers hatte auf seine Rufe nicht geantwortet.
    Charles holte röchelnd Luft. »Hat noch einer eine Fackel? Oder sind die alle verschüttet?«
    »Nein, ich habe noch eine hier in meinem Rucksack«, antwortete Ngoma.
    »Ich auch, noch zwei. Wir sollten hier weg«, krächzte Michel. »Wer weiß schon, wie viele Gruh hier unten lauern und sich nach unseren Gehirnen sehnen.« Er lachte nervös.
    »Ich finde, wir sollten erstmal nach Leibwächterin Tala suchen. Immerhin sind wir hier, um sie zu beschützen!«
    »Ach was, die kann auf sich selbst aufpassen«, murrte Michel.
    Charles wurde wütend. »Das geht nicht, und das weißt du genau. Wir können hier unten keinen zurücklassen und ihn damit den Gruh zum Fraß überlassen! Wir sind gut genug bewaffnet, um das zu verhindern.«
    »Wo willst du sie denn suchen?«, warf jetzt Mogama ein. Bisher hatte der ruhige Soldat noch nichts gesagt. Aber jetzt hatte er seine Fackel neu entzündet und sah Charles im flackernden Schein der Flamme ins Gesicht. »Ich war gerade weiter vorn, der Gang ist vollkommen verschüttet. Die Leibwächterin ist nach vorn gelaufen, als es losging. Wenn sie nicht verschüttet und mit ihrem Gruh-Freund unter den Steinen begraben wurde, dann ist sie jetzt von uns getrennt. Oder willst du hier vielleicht das Geröll abtragen und riskieren, dass es wieder einen Einsturz gibt?«
    Charles biss sich auf die Lippen. Mogama hatte Recht, es war unmöglich, den Schutt zu überwinden. Ein Blick darauf genügte, um das zu erkennen. Diesen Teil der Mission musste er für gescheitert erklären… aber es gab noch einen zweiten. Einen, an den er so wenig wie möglich hatte denken wollen, der ihn mit Furcht erfüllte. Solange Tala bei ihnen gewesen war, hatte er sich davon ablenken können, aber jetzt?
    Jetzt war die Leibwächterin auf sich gestellt, die Situation, die Charles hatte vermeiden wollen, war eingetreten. Er war nicht freiwillig mitgekommen, aber er wünschte weder ihr noch dem Beinahe-Gruh etwas Böses. Doch es gab für die Gardisten im Grunde nur noch eins zu tun: Das alles hier in die Luft sprengen, damit sämtliche Höhlen in sich zusammenstürzten oder die Gruh ohne eine Möglichkeit zu entkommen eingeschlossen waren. Da hatte sich Kriegsminister de Fouché sehr deutlich ausgedrückt: Die Bedrohung musste ein für alle Mal beseitigt werden. Egal, was es kostete. Oder wen.
    Für die Wolkenstädte und die Bevölkerung gab es keine andere Rettung.
    »Also gut«, sagte Charles nach einer Weile. »Es bleibt uns nichts

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