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VT12 - Die Rückkehr

VT12 - Die Rückkehr

Titel: VT12 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dokk
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verbrannt, erschöpft. Sie lagen am Boden und streckten flehentlich die Hände nach ihm aus. Bis er es nicht mehr ertrug.
    »Wir können sie nicht zurücklassen«, sagte der Prinz.
    »Natürlich nicht, Excellenz. Wir fliegen Euch nach Orleans-à-l’Hauteur, dort wird man sicher wissen, was für die Soldaten getan werden kann.«
    »Man muss die Stadt herbringen«, überlegte Akfat. »Und andocken. In den Transportlifts kann man die Verletzten rasch nach oben befördern.«
    »Ja«, sagte Henri lahm.
    Der Prinz sah ihn verwundert an. »Mehr fällt ihm dazu nicht ein?«
    Schon hatten sie die Roziere erreicht. Die beiden Männer von der Bodenmannschaft hatten sie an einer der Ankerböcke für die Wolkenstadt festgemacht. Das Luftschiff schwebte etwas über einen Meter über dem Erdboden. Henri faltete seine Hände zur Räuberleiter, hielt sie Akfat hin. Doch da war etwas im Gesicht des Mannes, das den Prinzen zögern ließ.
    »He! Wir verlangen eine Antwort! Wir fragten: Mehr fällt ihm dazu nicht ein?«
    Henri schaute aus seiner gebückten Haltung auf. »Excellenz.« Er zögerte. Dann platzte er heraus: »Orleans-à-l’Hauteur kann nicht herkommen und die Leute retten.«
    Akfat runzelte die Stirn. »Was sollte sie davon abhalten?«
    »Das da, Excellenz.«
    Akfat folgte Henris Fingerzeig, drehte sich um.
    »Merde!«, flüsterte der Prinz, als er die brennende Versorgungsstation sah. Er hatte sie nicht bemerkt in all dem Rauch und den kleineren Feuern. Wie konnte ich so ein Höllenfeuer übersehen? Mon dieu – und was, wenn das Ding explodiert?
    Tatsächlich hatten sich Risse in der Pyramide gebildet. Akfat wandte den Kopf. Da war die wartende Roziere. Zwei Schritte, dann wäre er in Sicherheit. Er dachte an die Soldaten von Brest-à-l’Hauteur, die kein Geheimnis daraus gemacht hatten, wie sehr sie ihn verachteten. War er ihnen etwas schuldig? Sie hatten ihn nie interessiert, warum sollte er ausgerechnet heute seine Einstellung ändern?
    »Gruuuh!«, sagte jemand hinter ihm.
    Akfat sah den Schrecken in Henris Augen, fühlte sich von ihm gepackt, zur Seite gerissen. Henri zog seinen Degen und schlug zu. Einmal, zweimal. Dann rollte der Kopf des Monsters davon.
    Akfat löste sich aus Yves’ Armen. Der Mann hatte ihn aufgefangen, vor einem Sturz bewahrt. Akfat nickte ihm zu und sagte: »Weil sie es wert sind.«
    Deshalb sollte er ausgerechnet heute seine Einstellung ändern, das hatte er jetzt begriffen. Er wandte sich an Henri und Yves. »Wir müssen das Feuer der Versorgungsstation löschen, damit Orleans hier anlegen kann. Ihr sagtet, ihr seid vom Bodenpersonal. Dann wisst ihr also, wie man das macht.«
    »Äääh.« Henri kratzte sich am Kopf. Er wirkte nicht erfreut. »Na ja, man müsste die Gaszufuhr unterbrechen. Da gibt es ein Schwungrad, das man…«
    »Gut. Gehen wir«, sagte der Prinz und humpelte los.
    Er sah die Blicke der beiden Soldaten nicht, aber er konnte sie spüren, und es trieb ein Lächeln auf sein Gesicht. Irgendwie fühlte er sich gut, trotz der Schmerzen, denn zum ersten Mal hatte er sich zu einer Tat entschieden, die keine Verachtung hervorrufen würde. Sie mochte in einem Fiasko enden, ja. Doch man würde ihn auch dann nicht belächeln.
    Unterwegs kam Akfat erneut an den Verwundeten vorbei. Er sah den Hoffnungsschimmer in ihren Augen, das Erstaunen. Er lächelte und sprach ihnen Mut zu. Orleans-à-l’Hauteur würde kommen und sie retten, versprach er. Sie sollten nur noch ein wenig durchhalten.
    Dann schickte der Prinz Yves los, um nach Verletzten zu suchen, die noch laufen konnten. Es war wichtig, dass alle Soldaten zusammenrückten und sich gegenseitig vor den Gruh beschützten, die noch immer sporadisch aus dem Rauch getaumelt kamen.
    Bis Akfat die Versorgungsstation erreicht hatte, waren seine Worte wie ein Lauffeuer durch die zerstörte Stadt gegangen. Aus den Ruinen tauchten überall rußverschmierte Männer auf. Sie trugen ihre schwer verwundeten Kameraden weiter aufs Feld hinaus, Richtung Wolkenstadt, und bildeten einen Schutzring um die Wehrlosen.
    »So weit, so gut«, sagte der Prinz. »Aber was machen wir jetzt?«
    Er stand ein Stück neben der Pyramide, unterhalb der gigantischen Gasflamme. Von hier aus betrachtet hatte das vierzehn Meter hohe Feuerzeichen eine ganz andere Qualität. Unbezwingbar, stand in jedem Auflodern. Hitze umwaberte die Station, ließ Akfat ahnen, was ihn oben auf der Plattform erwartete. Er trat näher heran, legte seine Hand an die Steine.
    »Sie sind

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