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Vulkans Hammer

Vulkans Hammer

Titel: Vulkans Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sprach mit hoher, vor Nervosität schriller Stimme; langsam wandte sich die Klasse ihr zu. Gewohnheit brachte sie dazu, ihr ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden – das jahrelange Training. »Alle siebzig Nationen der Welt sandten Vertreter nach Lissabon. Die weltweite Eintracht-Organisation kam zu der förmlichen Übereinkunft, daß die großen von Europa, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten entwickelten und bis dahin nur beratend eingesetzten Computeranlagen zukünftig bei der Entscheidung zentraler und übergreifender politischer Fragen absolute Macht über die nationalen Regierungen bekommen sollten ...«
    Aber in diesem Augenblick betrat Generaldirektor Jason Dill das Klassenzimmer, und Mrs. Baker verfiel in respektvolles Schweigen.
    Es war nicht das erste Mal, daß sie ihn als Menschen sah, als real existierendes Wesen, im Gegensatz zu den künstlichen Bildern, die über die Massenmedien verbreitet wurden, und wie zuvor war sie überrascht, welch ein Unterschied zwischen dem Menschen und seinem offiziellen Abbild bestand. Im Hinterkopf fragte sie sich, wie die Kinder es aufnahmen. Sie blickte zu ihnen hinüber und sah, daß sie ihn alle, alles andere vergessend, ehrfürchtig anstarrten.
    Eigentlich unterscheidet er sich nicht so sehr von uns, dachte sie. Der Mensch mit dem höchsten Rang ... und er ist ein ganz gewöhnlicher Mann mittleren Alters mit einem gescheiten Gesicht, funkelnden Augen und einem warmen zuversichtlichen Lächeln. Er ist klein, dachte sie. Kleiner als einige der Männer, die ihn umgeben.
    Sein Stab war mit ihm eingetreten, drei Männer und zwei Frauen, alle im Grau der T-Klasse. Keine besonderen Abzeichen. Kein herrschaftlicher Prunk. Wenn ich es nicht wüßte, dachte sie, ich würde es nicht vermuten. Er ist so anspruchslos.
    »Das ist Generaldirektor Dill«, sagte sie. »Der Koordinierende Direktor des Eintracht-Systems.« Ihre Stimme kippte unter der Anspannung um. »Generaldirektor Dill ist nur V ulkan 3 verantwortlich. Keinem Menschen außer Direktor Dill ist der Zugang zu den Computer-Bänken gestattet.«
    Direktor Dill nickte Mrs. Parker und der Klasse gütig zu. »Was lernt ihr, Kinder?« fragte er mit freundlicher Stimme eines kompetenten Führers der T-Klasse.
    Die Kinder scharrten verlegen mit den Füßen. »Wir lernen die Lissabonner Gesetze«, sagte ein Junge.
    »Das ist schön«, lobte Direktor Dill herzlich und blinzelte ihm mit seinen wachen Augen zu. Er winkte seinem Stab mit dem Kopf und ging mit zur Tür. »Seid schön fleißig und tut, was eure Lehrerin euch sagt.«
    »Das war so liebenswürdig von Ihnen«, brachte Mrs. Parker heraus, »vorbeizuschauen, so daß sie Sie einen Augenblick sehen können. So eine Ehre.« Sie folgte der Gruppe mit flatterndem Herzen zur Tür. »Sie werden diesen Augenblick nie vergessen und ihn hüten wie einen Schatz.«
    »Mr. Dill«, sagte eine Mädchenstimme. »Kann ich Sie etwas fragen?«
    Es wurde schlagartig still. Mrs. Parker fröstelte. Die Stimme. Wieder das Mädchen. Wer war es? Sie reckte sich, um besser sehen zu können, während ihr Herz angstvoll schlug. Guter Gott, wollte der kleine Teufel etwas im Angesicht von Direktor Dill sagen?
    »Natürlich«, sagte Dill, der kurz an der Tür stehenblieb. »Was möchtest du fragen?« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr und lächelte ein wenig starr.
    »Direktor Dill hat es eilig«, brachte Mrs. Parker heraus. »Er hat so viel zu tun, so viele Aufgaben. Ich glaube, wir lassen ihn lieber gehen, nicht wahr?«
    Aber die feste, kleine Kinderstimme fuhr mit stählerner Unbeugsamkeit fort: »Direktor Dill, schämen Sie sich nicht vor sich selbst, wenn Sie sich von einer Maschine sagen lassen, was Sie tun sollen?«
    Direktor Dills starres Lächeln blieb. Er drehte sich langsam von der Tür weg und der Klasse zu. Sein funkelnder Blick durchstreifte den Raum und versuchte, die Fragestellerin auszumachen. »Wer hat das gefragt?« erkundigte er sich freundlich.
    Schweigen.
    Direktor Dill ging langsam durch die Klasse, die Hände in den Hosentaschen. Er rieb sich das Kinn, zupfte abwesend daran herum. Niemand rührte sich, niemand sagte etwas; Mrs. Parker und der Stab waren vor Entsetzen erstarrt.
    Damit bin ich meinen Job los, dachte Mrs. Parker. Vielleicht lassen sie mich einen Antrag auf Therapie unterschreiben – vielleicht muß ich mich der freiwilligen Rehabilitation unterziehen. Nein, dachte sie verzweifelt. Bitte nicht.
    Direktor Dill schien jedoch unerschüttert. Er blieb vor der

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