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Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Titel: Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leipert Sabine
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bedrohliche Züge an.
    »Das müssen Sie mit Ihrem Vormieter ausmachen. Mich interessiert nur die Miete. Das macht achtzehn zwanzig. Mit Schleife neunzehn.«
    Was? Ich verstand überhaupt nichts mehr. Ganz abgesehen davon, dass der Wein absolut überteuert war und Ecki sich seine Schleife an den Hut stecken konnte, war hier offensichtlich eine wichtige Information an mir vorübergegangen.
    »Heißt das, Chris kommt zurück?«
    »Kann sein, dass das sein Name war«, grummelte Ecki, während er eine zerknitterte Schleife aus einer Schublade in seinem Tresen hervorholte.
    »Wann?«
    »Nächstes Jahr. Hat er Sie nicht angerufen?«
    Angerufen? Angerufen? Ich überlegte, ob ich Nachrichten auf meinem AB gelöscht hatte, bis mir einfiel, dass mein Telefon schon seit über einem halben Jahr nicht mehr klingelte, weil ich in meinen finanzschwachen Zeiten die Rechnung nicht bezahlt hatte. Damals dachte ich, dass ich auch gleich ganz auf das Telefon verzichten konnte, weil mich sowieso jeder auf dem Handy anrief. Davon war ich jetzt nicht mehr so überzeugt.
    »Wann nächstes Jahr?«, fragte ich ahnungsvoll.
    »Im Januar.« Ecki wickelte seelenruhig die Schleife um den Flaschenhals
    »Im Januar. JANUAR? Waaaas? Heißt das etwa nächste Woche?«
    »Richtig, soweit ich weiß, beginnt der Januar nach dem 31. Dezember.«
    »Und das sagen Sie mir erst jetzt?!«
    »Ich bin davon ausgegangen, dass Sie die Reihenfolge der Monate im Jahr kennen.«
    Ecki ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Mein Gehirn arbeitete dagegen auf Hochtouren. Ich durchforstete meine Zellen nach potentiellen Umzugskandidaten im Freundeskreis, die eine Nachmieterin suchen könnten. Ohne Ergebnis. Dann suchte ich nach möglichen Übergangslösungen im Bekanntenkreis. Auch ohne Erfolg. Ich konnte unmöglich durch meine Anwesenheit das junge Eheglück von Tina oder Özlem auf die Probe stellen, und ich war definitiv zu alt, um nochmal bei meinen Eltern einzuziehen. Mein derzeitiger Kontostand wurde im Schnelldurchlauf mit den aktuellen Hotelpreisen abgeglichen und geriet schneller ins Minus, als ich den Wohnungsmarkt der Zeitung durchblättern konnte. Es war wirklich zum Verrücktwerden. Allmählich hatte ich die Hiobsbotschaften zum Jahresende so dermaßen satt. Ich hatte gerade mal eine Woche Zeit, eine neue Unterkunft zu finden. Und dieses Mal war ich an meiner misslichen Lage sogar völlig unschuldig. Irgendwo im Kommunikationskanal zwischen Amerika und Köln musste diese nicht ganz unwichtige Neuigkeit hängen geblieben sein. Und ich ahnte auch, wo.
    »Kann es vielleicht sein, dass Chris Sie darum gebeten hat, diese durchaus wichtige Information bezüglich seiner Wohnung an mich weiterzuleiten?«
    Einen Moment lang brachte ich Ecki tatsächlich zum Nachdenken.
    »Nein«, sagte er schließlich ziemlich überzeugt.
    »Sind Sie sich da ganz sicher? In Ihrem Alter arbeiten die grauen Zellen ja bekanntermaßen nicht mehr so gut, aber wenn Sie mir helfen, irgendwie aus diesem Schlamassel herauszukommen, würde ich Ihnen vielleicht noch einmal verzeihen.«
    »Ihnen helfen?«, sagte er, und zum allerersten Mal, seit ich ihn kannte, breitete sich auf seinem Gesicht so etwas wie ein Grinsen aus. So eine Unverschämtheit. Erst ließ er mich völlig absichtlich gegen die Wand rennen, und dann machte er sich auch noch über mich lustig.
    »Ja, allerdings. Schon mal von dem alten Sprichwort gehört, einen Fehler wiedergutzumachen? Eine neue Wohnung wäre zum Beispiel für den Anfang nicht schlecht.«
    »Das ist kein Sprichwort, und Sie glauben doch nicht ernsthaft, ich würde mir jemanden wie Sie auch noch freiwillig ins eigene Nest setzen.«
    Es hatte keinen Zweck. Ecki hatte nicht nur kein Unrechtsbewusstsein, er war auch nicht bereit, aus selbstlosem Mitleid einer zukünftigen Starjournalistin unter die Arme zu greifen, und Schleifen binden konnte er schon mal gar nicht. Ich schmiss ihm wortlos einen Zwanziger auf den Tresen, schnappte mir die Flasche und wollte aus dem Kiosk rennen, als er mir hinterherrief: »Halt. Sie haben Glück, und das haben Sie nur meinem wirklich ausgezeichneten Weihnachts-Horoskop zu verdanken.«
    Ich drehte mich erleichtert um: »Tja, sehen Sie. Und dabei wusste ich da noch gar nicht, dass ich eine neue Wohnung brauche.«
    Ecki überhörte diese Bemerkung geflissentlich: »Also, Sie können die Wohnung von Herrn Norlinger haben, die Miete muss ich allerdings erhöhen.«
    Ich starrte ihn entsetzt an. »Wie bitte?«
    »Die Wohnung von Herrn

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