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Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Titel: Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leipert Sabine
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sprach, und drehte mich entrüstet zu ihm um: »Aber ich habe dich doch nicht weggeschickt. Du bist nicht mehr zurückgekommen!«
    Er runzelte die Stirn: »Natürlich bin ich zurückgekommen, aber du hattest deine Tür zugemacht.«
    »Nachdem ich eine Ewigkeit umsonst auf dich gewartet hatte!«
    »Aber du hast doch selbst gesagt, ich sollte Kondome holen gehen.«
    »Aus deiner Wohnung, oder bist du dafür etwa erst zur Notapotheke gefahren?«
    Er wurde rot, und mir wurde klar, dass er zumindest so etwas Ähnliches getan hatte. Ich starrte ihn fassungslos an. Er wich meinem Blick aus und schaute auf den Boden. Eine Weile sagte keiner von uns ein Wort, aber ich wusste, dass sich in seinem Kopf dasselbe Was-wäre-wenn-Szenario abspulte wie in meinem. Was wäre aus uns geworden, wenn meine Tür damals offen gewesen wäre? Mit einem Mal bekam dieser Abend eine viel ernstere Note.
    Plötzlich sah Tim mich eindringlich an und fragte: »Also, bereust du es?«
    Ich schluckte: »Was meinst du damit? Ich meine, was ist mit Sabrina?«
    »Sabrina würde von dieser Nacht doch gar nichts mitbekommen.«
    Und damit war der magische Moment zwischen uns zerstört. Es war ihm also doch immer nur um diese eine Nacht gegangen. Um einen One-Night-Stand, vielleicht eine kurze Affäre. Die Art, wie er es gesagt hatte, hatte mir einen Stich versetzt. Ich hatte ihm kühl in die Augen geschaut und die Antwort regelrecht vor die Füße gerotzt: »Nein, ich bereue es nicht. Gute Nacht.«
    Dann hatte ich die Tür hinter mir zugeknallt, mich, so wie ich war, ins Bett gelegt und geheult. Nur noch geheult, bis ich eingeschlafen war.
    Auch jetzt merkte ich, wie mir schon wieder Tränen in die Augen stiegen, und ich versuchte, an etwas anderes zu denken.
    Es funktionierte. Denn plötzlich fiel mir siedendheiß ein, dass Weihnachten vor der Tür stand. Oder vielmehr, die Türschwelle schon längst überschritten hatte. Heiligabend fiel nämlich ziemlich genau mit dem heutigen Abend zusammen. Das bedeutete, dass meine Mutter zum großen Entenessen einlud. Und das wiederum bedeutete, dass ich es auch dieses Jahr versäumt hatte, rechtzeitig Geschenke für meine Eltern zu besorgen. Über diese wesentlich dringenderen Gedanken musste ich dann wohl eingeschlafen sein. Denn als ich das nächste Mal wieder aufwachte, war es halb sechs, und ich hatte noch genau eine halbe Stunde, um zu duschen, mich anzuziehen und Weihnachtsgeschenke zu besorgen.

FRÖHLICHE
WEIHNACHTEN
    Zwanzig Minuten später stürzte ich in Eckis Kiosk.
    »Hören Sie, Ecki. Sie können heute das Geschäft Ihres langen, ereignislosen Lebens machen, wenn Sie sich ausnahmsweise aus Ihrem Sessel bequemen würden und mir helfen, einen würdigen Ersatz für liebevoll ausgesuchte Weihnachtsgeschenke zu finden.«
    »Aha, Sie gehören also auch zu den zehn Prozent der Deutschen, die Ihre Weihnachtsgeschenke auf den letzten Drücker kaufen«, brummelte er hinter seiner Zeitung.
    Er hatte wirklich ein Talent dafür, meine Geduld bis aufs äußerste zu strapazieren. Aber zu meiner Überraschung stand er tatsächlich von seinem Sessel auf.
    »Na gut, weil es hoffentlich das letzte Mal ist, dass Sie mich mit Ihrer Anwesenheit beglücken, will ich mal nicht so sein.« Er stapfte zum Weinregal.
    »Ach, haben Sie endlich beschlossen, diesen unrentablen Laden zu verkaufen und Ihr wohlverdientes Rentnerdasein auf Mallorca zu verbringen?«
    Er hielt mir einen Rotwein entgegen: »Nein, ich hatte nicht vor wegzuziehen. Diesen Chardonnay kann ich empfehlen.«
    »Also ich auch nicht, obwohl die Idee verlockend ist, Sie nicht mehr sehen zu müssen.« Ich sah mir den Rotwein genauer an.
    »Aha«, sagte Ecki nur, und irgendwie kam mir das merkwürdig vor.
    »Wieso sollte ich denn umziehen?«, fragte ich schließlich.
    Ecki beachtete meine Frage nicht, sondern zählte monoton die Vorzüge des Weins auf. »Aus Kalifornien. Ausgezeichnetes Anbaugebiet. 2003. Guter Jahrgang.« Wenn er so immer seine Verkaufsgespräche führte, war es wirklich fraglich, ob sein Laden überhaupt etwas abwarf.
    »Oder drohen Sie mir jetzt schon wieder mit der Kündigung?«, bohrte ich weiter nach.
    »Nein, meinetwegen können Sie da auch zusammenwohnen. Hauptsache ich bekomme pünktlich meine Miete. Also, nehmen Sie den Wein nun, oder nicht?«
    »Zusammen? Wie zusammen? Mit wem zusammen? Haben Sie nicht die Pflicht, mir vorher Bescheid zu sagen, bevor Sie mir einen Mitbewohner ins Nest setzen?« Langsam nahm das Gespräch ja regelrecht

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