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Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht

Titel: Wackelkontakte - Kein Sex geht gar nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leipert Sabine
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Neuanfang gründlich in die Hose gegangen, mit dem Ergebnis, dass ich mit Tina nun nicht mehr nur privat, sondern auch beruflich zerstritten war. Aber Tina hätte wissen müssen, dass mich meckernde Frauen mit überlangen Fingernägeln schnell zur Weißglut treiben können.
    Meine Überlegungen wurden durch die Türklingel unterbrochen. Ich wickelte mir ein Handtuch um und öffnete die Badezimmertür, als ich aus meinem Schlafzimmer ein deutliches Stöhnen vernahm. Ich schlich leise den Flur entlang. Das Stöhnen wurde immer lauter, und jetzt gab es keine Zweifel mehr, es kam aus meinem Schlafzimmer. Es gab nur eine Erklärung dafür. Irgendein Perverser, der es bevorzugt in fremden Betten trieb, war in meine Wohnung eingedrungen. Ich musste so schnell wie möglich fliehen. Es klingelte wieder an der Tür, und gleichzeitig kam der Perverse laut hörbar zu seinem Höhepunkt. Dann war es plötzlich beunruhigend still in meinem Schlafzimmer. Der Fremde konnte jeden Moment herauskommen.
    Ich riss die Wohnungstür auf. Vor mir stand Tim. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal so freuen würde, ihn zu sehen, denn im selben Moment wurde die Schlafzimmertür geöffnet.
    »Tim, du musst mir helfen! O Gott, was ist denn?«
    Tim starrte erschrocken über meine Schulter, und ich befürchtete, dass der fremde Perversling mir gleich eine Pistole an die Schläfe drücken würde. Aber nichts dergleichen geschah. Schließlich wagte ich, mich langsam umzudrehen, und erschrak ebenfalls. Allerdings nicht über einen bis an die Zähne bewaffneten Verbrecher, sondern über einen bis auf die Haut nackten Mann, der uns irritiert anschaute und seine Blöße mit seinen Händen bedeckte. Ich drehte mich wieder zu Tim: »Ähm, ja also, Tim, darf ich vorstellen, das ist Matthias, Özlems Freund. Matthias, das ist Tim, mein Nachbar.«
    Matthias reichte Tim höflich die Hand, als stände er nicht gerade völlig nackt vor ihm, und ging dann weiter ins Bad. Erleichtert lächelte ich Tim an: »Entschuldigung, aber ich dachte … «
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich wollte euch nicht stören.«
    »Aber du störst doch gar nicht.« Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ja selbst nur spärlich mit einem Handtuch bekleidet war. »Oh, aber es ist wirklich nicht so, wie du denkst. Ich war gerade duschen, und Matthias … «
    »Ich denke überhaupt nichts. Aber an deiner Stelle würde ich langsam mal darüber nachdenken, ob es so klug ist, immer noch mit den Freunden deiner Freundinnen ins Bett zu gehen. Hier.«
    Er drückte mir einen Umschlag in die Hand und ließ mich völlig perplex zwischen Tür und Angel stehen.
    »Özlem!!!«
    Ich stürmte ins Schlafzimmer, wo Özlem sich erschrocken die Bettdecke bis zum Kinn hochzog. »Karina. Was machst du denn hier?«
    »Wohnen.«
    »Aber du arbeitest doch bei Tina?«
    »Ich habe gekündigt. Aber in der Regel tue ich beides. Arbeiten und hier wohnen.«
    Matthias kam wieder dazu und war immer noch genauso nackt wie vorher. »Sorry. Ich hoffe, ich habe deinem Nachbarn eben keinen Schrecken eingejagt.«
    »Nein, aber mir.«
    »Tut mir leid. Wir dachten, du kommst erst später zurück. Und … «
    Matthias hatte offenbar keine Probleme damit, sich splitterfasernackt in ein ernsthaftes Gespräch zu vertiefen, während mich seine Freizügigkeit doch ein wenig irritierte. Zum Glück war Özlem die Angelegenheit wesentlich peinlicher. Irgendwann unterbrach sie Matthias’ Monolog über schlechtes Timing, nervige WG-Mitbewohner und mein letztes Kondom, das er verbraucht hatte, und fragte: »Was sollen wir denn jetzt machen?«
    »Uns anziehen«, erwiderte ich schnell, bevor Matthias weiterreden konnte, und flüchtete zurück ins Badezimmer.
    Ein paar Minuten später war Matthias endlich angezogen und gegangen und Özlem saß mir in Tränen aufgelöst gegenüber. »Es ist ja nur … Irgendwann muss ich es ihm doch erzählen, und dafür brauche ich halt ein ruhiges Plätzchen«, rechtfertigte sie sich.
    Ich wusste wie gewöhnlich nicht, wovon sie sprach, wollte Özlem aber nicht durch überflüssige Fragen noch mehr verstören.
    »Ja, natürlich«, beruhigte ich sie. »Und was hat er gesagt?« Das war schwammig genug, um ihr zu zeigen, dass ich verstand und absolut mit ihr mitfühlte.
    »Gar nichts, ich bin ja nicht mehr dazu gekommen.«
    Bei ihrer räumlichen Notlage konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie das Gespräch verlaufen war. Über ein Hallo sind sie wahrscheinlich nicht hinausgekommen, was die

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