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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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könnten versuchen, einen zu kidnappen. Ich kenne einen Museumswächter. Er leiht uns über Nacht sicher eine Daumenschraube.«
    Darzek lächelte. »Sie haben wirklich nichts anderes getan, als viel Zeit und Geld darauf verschwendet, um mir nachzuschnüffeln. Vielleicht sollte ich mich geehrt fühlen.« Er ging ans Fenster und sah verträumt die sturmgepeitschten Schneeflocken an. »Gibt es eine Transmitterstation in Tahiti?«
    Miß Schlupe zog die Nase kraus. »Sie machen wohl nur noch Ferien?«
    »Sie nehmen mir ja die meiste Arbeit ab.«
    »Mrs. Arnold hat angerufen. Sie möchte, daß Sie sonntags zum Abendessen kommen.«
    »Da habe ich bereits eine Verpflichtung.«
    »Ach, du liebe Güte! Habe ich da wieder etwas vermasselt? Auf dem Kalender stand nichts.«
    »Es fiel mir eben erst ein. Ein Freund in Samarkand hat sein Toupet verlegt. Er möchte, daß ich ihm beim Suchen helfe.«
    Miß Schlupe kicherte. »Möchte Mrs. Arnold Sie schon wieder unter die Haube bringen?«
    »Ihre Kusine ist zu Besuch da«, erklärte Darzek mit düsterer Miene. »Die Arnolds ließen mich kommen und stellten mir die Kleine vor, noch bevor sie die Koffer ausgepackt hatten. Ohne Warnung! Die Art und Weise, wie verheiratete Leute ihre unverheirateten Freunde anketten wollen, ist der unumstößliche Beweis dafür, daß Elend Gesellschaft braucht.«
    »Es ist nicht Mrs. Arnolds Schuld. Ein Mann, der so gut aussieht wie Sie, hat kein Recht dazu, Junggeselle zu bleiben. Sie verdanken das Ihren blauen Augen, Ihren blonden Locken und Ihren breiten Schultern. Jede Frau, die nicht versucht, Sie zu verheiraten, wäre eine Verräterin an ihrem Geschlecht. Außerdem sollten Sie nicht so spotten. Ich kenne eine Menge Leute, die glücklich verheiratet sind.«
    »Falsch. Sie kennen eine Menge Leute, die glücklich verheiratet scheinen, aber selbst diese Schauspielerei kann nicht verbergen, daß die Ehe zwei große Haken hat: Ehemänner und Ehefrauen. Jeder Mann hat das angeborene Talent, ein bedauernswerter Ehemann zu sein. Frauen gleichen das mit der erstaunlichen Fähigkeit aus, unglückliche Ehefrauen zu sein. Was die menschliche Rasse braucht, ist ein drittes Geschlecht, ein Neutrum, das grenzenlose Fähigkeiten zur Häuslichkeit aufweist. Dann könnte jedes der beiden anderen Geschlechter ein Neutrum heiraten und wäre glücklich. Überhaupt – wenn Sie so hoch von der Ehe denken, weshalb haben Sie dann nie geheiratet?«
    »Ein Mister Smith hat angerufen und wollte hierherkommen. Er sagte nicht, was er auf dem Herzen hatte.«
    »Nicht das Thema wechseln! Weshalb haben Sie nicht geheiratet?«
    »Weil mir keiner einen Antrag machte«, sagte Miß Schlupe traurig. »Mister Smith ist jetzt unterwegs.«
    »Woher kommt er?«
    »Das sagte er nicht.«
    Darzek lächelte. »John Smith?«
    »Nach seinem Vornamen habe ich nicht gefragt.«
    »Wenn er bei diesem Wetter seine Wohnung verläßt, muß es dringend sein. Klang seine Stimme dringend?«
    »Sie klang, als sei ein toter Fisch am Apparat.«
    »Vielleicht empfange ich ihn nicht. Wenn er sich einen originellen Namen ausgedacht hätte, Rzeczywistosc zum Beispiel ...«
    »Vielleicht heißt er wirklich Smith.«
    »Mmmm – möglich wäre es natürlich. Es muß ja irgend jemand geben, der wirklich Smith heißt, aber die Smiths, mit denen ich bisher beruflich zusammenkam, hießen hinterher meistens Jones. Gibt es in Tahiti eine Transmitterstation? Ich glaube, das habe ich Sie schon einmal gefragt.«
    »Ich werde nachsehen.«
    »Bitte, tun Sie das.«
    Miß Schlupe schloß ruhig die Tür und überließ Darzek seinen Schneesturmbetrachtungen.
    Er sah seine laufenden Aufträge durch. Die Sache mit dem anonymen Briefschreiber dauerte mindestens noch eine Woche. Der Angestellte, der sich an den Buchhaltungsmaschinen der Arnado-Company zu schaffen gemacht hatte, war identifiziert. Man würde ihn schnappen, wenn er es noch einmal versuchte. Die Automatenknacker von Murray Hill waren eigentlich eine Sache für einen Ingenieur, aber ein lästiger Millionär hatte darauf bestanden, daß Darzek den Job übernahm. Also übernahm er ihn und gab ihn an einen Ingenieur weiter, der ihm versprach, in Kürze die Lösung zu liefern.
    Die anderen Sachen waren primitiv. Wenn ihm Ed Rucks half, konnte er in vierzehn Tagen ohne weiteres freinehmen. Er starrte auf den Schnee und dachte an Tahiti.
    Miß Schlupe klopfte einmal an, trat schnell ein und schloß die Tür hinter sich. »Auf den Südsee-Inseln gibt es keine

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