Wächter der Dunkelheit
schüttelte den Kopf. »Mir fehlt mein Schaukelstuhl. Und mein echtes Rhabarberbier und meine Zeitschriften – aber das können Sie nicht verstehen. Ich kann hier nicht einmal ordentliche Wolle bekommen.«
»Wir könnten uns etwas einfallen lassen. Smith will mich beispielsweise mit Zigaretten versorgen.«
»Nein. Ich möchte meine Zeitschriften nicht mit einer halbjährigen Verspätung. Ich möchte mich mit anderen Leuten in einem Raum aufhalten können, ohne die Luft anzuhalten. Ich weiß, Sie haben sich an den Gestank gewöhnt – aber ich nicht. Es hat Spaß gemacht, aber allmählich merke ich, daß ich alt werde. Mich stört alles mögliche – wie dieses Ding, das mich anfaßte, als ich ihm Bier gab. Ich habe schon ein Dutzendmal gebadet, und ich fühle mich immer noch schleimig. Außerdem hat Smith schon alles für meine Heimreise organisiert. Er will mich in der Sicherungsgruppe der Erde beschäftigen, so daß wir in Verbindung bleiben. Ich bin froh, daß ich die Galaxis gesehen habe, aber sterben möchte ich in Brooklyn.«
»Also, dann müssen wir uns wohl verabschieden. Ich schulde Ihnen mehr, als ich sagen kann, und deshalb sage ich es lieber nicht. Sie werden mir fehlen, Schluppy.«
»Sie mir auch.« Ihre Stimme zitterte. Dann fügte sie fröhlich hinzu: »Aber ich werde nie vergessen, was für eine hübsche Statue Sie waren.«
*
Darzeks erstes Gefühl in der Wohnung von Nummer EINS war eine überwältigende Einsamkeit. Er wußte auch, daß er wahrscheinlich für den Rest seines Lebens hierbleiben mußte und daß die Einsamkeit mit jeder Periode stärker werden würde.
Er konnte natürlich zur Erde zurückkehren, sobald das Dringlichste getan war. Aber die Erde würde nie wieder der gleiche Planet für ihn sein.
Er seufzte und trat durch den Transmitter in die Beratungshalle. Langsam und aufrecht ging er durch den rötlichen Tunnel.
Und dann stand er in einem schwach erleuchteten Korridor. Hinter einer offenen Tür hörte er Stimmen und E-Wusks dröhnendes Gelächter. Er holte tief Atem und trat dem Rat des Höchsten entgegen.
ENDE
Im nächsten »TERRA-Taschenbuch« erscheint:
IM BANN DER TRÄUME
von ANDRE NORTON
Aufrührerische und abergläubische Sektierer verstoßen die junge Charis Nordholm nach dem Tod ihrer Eltern aus der Gemeinschaft. Das Mädchen ist gezwungen, ihren Heimatplaneten zu verlassen und auf das Angebot eines interstellaren Händlers einzugehen. Er bringt sie nach Warlock, dem Planeten der Hexen.
Auf dem Planeten werden Männer nicht als Verhandlungspartner anerkannt. Deshalb soll Charis versuchen, Handelskontakte zu den Herrscherinnen herzustellen.
Doch die Wyverns wollen nicht. Sie setzen ihre geheimnisvollen Geisteskräfte gegen alle Fremden ein und übersehen dabei die Gefahr, die ihrem Planeten droht – eine Gefahr, die nur Charis allein erkennt.
TERRA-TASCHENBUCH Nr. 174 erhalten Sie in Kürze im Buch- und Bahnhofsbuchhandel und im Zeitschriftenhandel. Preis DM 2,40.
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