Wächter der Macht 01 - Intrigen
Thrackans Fluchtgefährt. Wenn wir es vermeiden können, verfolgt zu werden, können wir meinen Ehemann einsammeln und nach Hause fliegen. Gelingt uns das, können wir das Schiff drüben im Ozean versenken und Corellia auf dem Weg verlassen, den wir ursprünglich geplant hatten.«
»Der Plan gefällt mir.«
Eine halbe Stunde nachdem Premierminister Teppler gegangen war traten Politiker und Militäroffiziere in den Raum unter Tepplers Zuschauerkammer. Sie trafen in Gruppen ein. Ein wichtiger Würdenträger wurde von drei bis fünf Mitgliedern seines Mitarbeiterstabes begleitet, wobei der Würdenträger und ein Referent an dem großen, dreieckigen Tisch Platz nahmen, der den Raum beherrschte. Die anderen wurden zu Nebentischen oder in die hinteren Ecken verbannt, um dort zu verharren, bis man sie rief.
Während sich diese Leute im Rahmen ihrer jeweiligen kleinen Gruppen unterhielten, konnten Han und Leia gelegentlich ihre Worte aufschnappen, wann immer sie über den Tisch oder den Raum hinausgetragen wurden. Schon bald wurde Han klar, dass sie von einer Reihe von Lautsprechern verstärkt wurden, die unter dem langen Sichtfenster in die Wand eingelassen waren.
Schließlich trat die bislang höchstrangige Offizierin, Admiralin Vara Karathas, Stabschefin des Kriegsministeriums und Operationsleiterin des corellianischen Militärs, mit ihrem Gefolge ein. Alle anderen Offiziere nahmen Haltung an, gaben sich geschäftiger und tüchtiger, und die Oberlichter in der großen Kammer flammten mit voller Stärke auf.
»Worauf warten die noch?« Han blickte stirnrunzelnd auf die Militäroffiziere weiter unten hinab. »Die fangen immer noch nicht an. Damals, in den Tagen der Rebellenallianz, waren wir da pünktlicher.«
»Du nicht - ganz besonders nicht du.«
»Nein, aber wir schon. Wenn ihr mal wieder nicht auf mich gewartet habt.«
Selbst aus Höhe der Sessel neben dem Sichtfenster in Premierminister Tepplers Kabuff wirkte Admiralin Karathas um Jahre älter als beim letzten Mal. als Han sie gesehen hatte, in einer Holonachrichtenübertragung am Tage ihres ersten Treffens mit Aidel Saxan. Karathas' Gesicht wies nicht mehr Falten auf, ihr Haar kein weiteres Grau, doch die stocksteife militärische Härte. die sie stets zu prägen schien, war offenbar verflogen. Jetzt war ihre Haltung die einer erschöpften Frau, und ihr Gesicht wirkte weicher, nicht länger von unnachgiebigen Muskeln zu straffen Ebenen und scharfen Kanten angespannt.
Sie sah nicht besiegt aus. Aber sie sah aus, als könne man sie besiegen. Han zog eine Grimasse - diese Veränderung gefiel ihm nicht.
An einer abgerundeten Ecke des dreieckigen Tisches stehend, zog Karathas demonstrativ eine f Ihr aus einer Jackentasche und warf einen Blick darauf. Als sie das tat, blickten mehrere der anderen Offiziere in Richtung von Tepplers Kabuff - darunter, um genau zu sein, und eine Winzigkeit weiter links - und wechselten als Reaktion auf einen Neuankömmling Blicke und Worte miteinander, ein Hinweis darauf, dass die Angelegenheit nun endlich voranging.
Aus der Richtung, in die sie sahen, betrat Wedge Antilles den Raum, wieder in einer corellianischen Uniform, ohne Gefolge.
Admiralin Karathas schenkte Wedge ein mattes Lächeln. »Sie halten nicht viel von Formalitäten, nicht wahr. Antilles?« Sie hob ihre Stimme so. dass sie in Tepplers Kabuff deutlich hörbar war - wohl nicht zuletzt auch dank der Mikrofone, die Tepplers Lautsprecher speisten und offenbar mehr in Richtung des Haupttisches ausgerichtet waren als auf andere Bereiche der Kammer.
Wedge nickte und ging vor zu dem Tisch neben Karathas. »Admiralin. hätte ich jedes Mal einen Credit bekommen, wenn jemand das zu mir gesagt hat.«
»Ja, dann könnten Sie uns den Weg aus dieser Lage vermutlich freikaufen.« Karathas schaute auf. in eine Richtung, die der Stelle, wo Han und Leia saßen, beunruhigend nahe kam. doch ihre Augen schienen auf einen Punkt links von ihnen konzentriert - auf einen Punkt, der jenseits der Wand lag, die sie vom nächsten Raum trennte. »Sind wir alle so weit? Ja? Dann lassen Sie uns anfangen. Bitte, nehmen Sie Platz.« Sie ging mit gutem Beispiel voran, und es folgte eine vorübergehende Verzögerung, als einige Offiziere vom Haupttisch flohen und andere nach vorn trotteten, um sich zu setzen.
»In Ordnung«, sagte Karathas. »Wir befinden uns in der wenig beneidenswerten - unakzeptablen, aber unvermeidlichen - Lage, gegen feindliche Streitkräfte in die Schlacht ziehen zu müssen,
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