Wächter der Macht 01 - Intrigen
die sie ihm gegeben haben, mutterseelenallein fade Jedi-Kantinengerichte zu essen.«
»... während Regen auf sein Haupt fällt, wo immer er auch hingeht, und traurige Synthesizermusik die Flure füllt.« Han warf ihr einen verächtlichen Blick zu.
Leia lächelte ihn bloß an. das aufreizende Lächeln einer Politikerin, die sich nicht von ihrem Standpunkt abbringen ließ. »Han. er ist ihr Partner. Ihr Jedi-Partner. Würdest du ihn auch ablehnen, wenn er ihr, sagen wir, Schmuggelpartner wäre?«
»Hängt davon ab. wie er sie ansieht. Weißt du. genau das ist doch das Problem. Ein Vater hat das Recht, jeden jungen Bantha in Schrecken zu versetzen, der seiner Tochter nachsteigt.«
Leia schüttelte den Kopf. »Jaina sagt, sie sind Freunde. Bloß Freunde.«
Hans Stirnrunzeln vertiefte sich und wurde beinahe komisch. »Jaina will es nur einfach nicht sehen. Das muss mit der Macht zu tun haben - sie sagen, dass di e Macht einen tief greifenden Einfluss auf Leute haben kann, die die Wahrheit nicht sehen wollen.«
Luke schnaubte. »Nein, das sagen sie nicht.«
»Wie auch immer, es ist mein gutes Recht. Zekk so einzuschüchtern, dass er Leine zieht. Nur leider ist Zekk ein Jedi und lässt sich nicht so leicht einschüchtern. Also, was soll ich tun?« Han dachte darüber nach, dann schaute er sich um. In den Ecken des Raums standen - reglos, unauffällig - Leias Leibwächter, Meewalh und Cakhmaim, Angehörige der Noghri-Rasse, grauhäutig, nicht größer als R2-D2, in tarnende
Umhänge gehüllt. Genau wie Miniblastor waren sie klein, schwer zu entdecken und tödlich. »Vielleicht könnten wir Meewalh und Cakhmaim dazu bringen, ihn aufzumischen.«
»Gib's auf, Han«, sagte Mara. »Leia, eure Quartiere gefallen mir.«
»Danke.« Leia nahm neben ihrem mürrischen Ehemann auf dem Sofa Platz. »Es ist wirklich schön, etwas von Dauer zu haben, nicht das Hotel des Monats oder Unterkünfte an Bord irgendeines Diplomatenschiffs oder das Wohnabteil des Falken. Dies ist der erste Ort. den wir seit dem Sturz von Coruscant tatsächlich unser Zuhause nennen können.« Ein Schatten huschte über ihr Gesicht. Coruscant war beinahe zur selben Zeit an die Yuuzhan Vong gefallen, als Anakin. der jüngste Sohn der Solos, gestorben war. Das waren dunkle Zeiten gewesen.
»Wir hätten uns fast für Corellia entschieden«, sagte Han. »Ein Planet, auf dem man mehr als drei Meter gehen kann, ohne gegen eine Wand zu laufen. Aber wir haben hier einfach zu viel Familie und zu viele Freunde.« Wieder ertönte die Türglocke. »Wo wir gerade davon sprechen.«
Diesmal waren es Jaina und Zekk. Auch Jaina trug die übliche Jedi-Robe: ihre bestand aus strapazierfähigem Stoff, war fürs Reisen geeignet und weniger auffällig gehalten als die eines Jedi-Ritters. Sie war etwa genauso groß wie ihre Mutter und von schlankem Wuchs, mit dunklen Augen und feinen Zügen. Zekk, ihr Partner, war Ende zwanzig, etwas jünger als Jaina, und ansonsten in fast jeder Hinsicht das Gegenteil von ihr: Groß genug, dass seine Kopfhaut die Oberseite des Türrahmens streifte, als er eintrat, das lange schwarze Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, stach er ungeachtet des Schnitts und der Farbe seiner Reisegewänder aus jeder Menge heraus, und er gab sich wenig Mühe, seine energiegeladene Erscheinung zu mindern. Doch trotz seiner guten Laune war er fast bis zur Schüchternheit schweigsam, während er und Jaina durch die Quartiere geführt wurden. Sein einziger Kommentar Leia gegenüber war: »Ich nehme an, die Vongformation wurde aus diesem Gebiet mehr oder minder zur Gänze zurückgedrängt?«
Als der Yuuzhan-Vong-Krieg seinen Höhepunkt erreichte, zu der Zeit, als Coruscant gefallen war. hatten die Yuuzhan Vong ihre Technologien dazu benutzt, um die gesamte Natur dieser Welt zu verändern, indem sie ein Weltenhirn installiert hatten, das den Planeten hatte umformen sollen. Unter der Koordination des Hirns entstanden eine überwältigende Flora und Fauna: Pflanzen hatten die Bauwerke überwuchert, die -übersichtlich angeordnet - Coruscants Oberfläche bedeckten, während die einheimische Spezies durch Yuuzhan-Vong-Spezies zurückgedrängt werden sollte, um auf diese Weise sämtliche Hinweise darauf auszulöschen. dass jemals eine andere Rasse als die Yuuzhan Vong auf dieser Welt gelebt hatte.
Dieser Prozess, den man Vongformation nannte, wäre innerhalb von einigen Standarddekaden abgeschlossen gewesen, hätte Jacen Solo sich nicht während seiner Gefangenschaft
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