Wächter der Macht 01 - Intrigen
höchstwahrscheinlich.«
Kein Zögern, kein Wimperzucken. Ein guter Mann, dieser Cuis. »Ein Team würde. «
»Ihr werdet ein Team brauchen, vertraut mir. Lord Vader ist vielleicht nicht so stark, wie ich gehofft hatte, dass er es in diesem Stadium sein würde, aber er ist dennoch ein respektabler Gegner.«
Cuis holte ein Lichtschwert hervor und hielt den Griff mit beiden Händen umfasst. »Ich weiß. Deshalb habe ich mir eine geeignetere Waffe beschafft.« Mit einem Knopfdruck teilte er den Griff in zwei Hälften. Jeder davon entströmte Energie, unverfälscht und strahlend, eine Klinge rot, die andere weiß. Er vollführte mit beiden Waffen langsame, vorsichtige Bogen, die Schäfte berührten sich beinahe, und dann deaktivierte er die Schwerter und drückte die Griffe wieder zu einem zusammen. »Das sollte genügen.«
Palpatine sondierte diskret die Gemütslage des Dunklen Jedi. Ja. besorgt, aber entschlossen. Professioneller Stolz und ein bisschen gesunde Furcht. Für seinesgleichen war der Tod ein Berufsrisiko. »Ich hoffe, nicht.«
»Aber was ist, wenn Lord Vader herausfindet, dass Ihr dahintersteckt?«, fragte Cuis. der die Überlegungen über seine eigenen Überlebenschancen offenbar beiseitegeschoben hatte.
»Das wird er«, sagte Palpatine. O ja, das würde er, und das war es, was Vader brauchte. »Ich hoffe, dass er das tut.«
Ein Sith konnte Hass und Wut zu schnell hinter sich lassen. Vader musste stärker werden, und das rasch. Verrat würde seinen Schüler nicht überraschen, aber es lag ein weltengroßer therapeutischer Unterschied dazwischen, ob man darauf wartete oder ihn erfuhr.
Wäre Palpatine noch imstande gewesen. Reue zu empfinden, hätte sie ihn in diesem Augenblick gequält.
PARMEL-SEKTOR, DAS OUTER-RIM
Unter dem Shuttle der Lambda-Klasse breitete sich Vohai aus, ein Flickenteppich trostloser Industrieanlagen, durchsetzt von Grünland und unpassend ansehnlichen Wohntürmen. Durch das Sichtfenster beobachtete Vader einen einzelnen glänzenden Gütertransport. Er schoss auf der Unibahn dahin, die zwei Kilometer über der Planetenoberfläche schwebte, während reflektiertes Sonnenlicht einen brennenden, stecknadelkopfgroßen Punkt bildete.
»Wir docken in Kürze an, Lord Vader«, sagte sein Adjutant, der seine Kopfbewegungen eindeutig als Ungeduld interpretierte. »Ich entschuldige mich für die Verspätung.«
Verspätung? Die war Vader nicht aufgefallen. Er stellte lediglich einmal mehr seine Konzentration auf die Probe. Es war interessant, wie bedrohlich er wirkte, ohne dies auch nur zu beabsichtigen. Das, hatte er festgestellt, war seiner bloßen Gegenwart zu verdanken: eine Art der Illusion. Und dabei hatte er diesen tristen dunklen Anzug einst abgelehnt und sich danach gesehnt, sein Körper möge wieder vollständig sein.
»Ich gehe jedoch davon aus, dass sich unser Klonmeister bei Arkanian Micro nicht verspätet, Lekauf.«
Der Offizier zuckte zusammen. Er schickte sich an, seine Hand auf seine Brust zu legen - eine Geste, um sich selbst zu beruhigen -. und schien es sich dann anders zu überlegen. »Er erwartet Euch, mein Lord. Er ist in der Fabrik, bereit, mit der Demonstration zu beginnen.«
So einfach: fetzt war Vader mit sich zufrieden. Vollkommen zufrieden.
Das Schiff dockte in einem kühlen, höhlenartigen Hangar an, in dem es roch, als wären darin kürzlich Maschinen geölt worden. Eine kleine Gruppe aus Technikern und Führungskräften - er bemerkte die Unterschiede in ihrer Kleidung - kam vor, um ihren Kunden zu begrüßen.
Vaders sensorverstärkter Geruchssinn registrierte mineralische Komponenten, die kratzende metallische Schärfe gefräster Maschinenteile, ja. sogar Quara- und menschlichen Schweiß: Die alltäglichen Vorgänge, die hier in der letzten Stunde stattgefunden hatten, spielten sich vor seinem inneren Auge ab. Wahrscheinlich war Ausrüstung eingetroffen und von der Wartungsmannschaft fortgeschafft worden.
Und da war noch etwas anderes als die unmittelbaren Eindrücke der Fabrikanlage. Vader konnte Unbehagen spüren, die Spannung eines dicht bevorstehenden Konflikts.
Noch jemand anders wartete auf ihn. Mehrere Personen.
Er überprüfte die gesamte Länge der blauen
Durastahlrippen, aus denen sich die Wände und die Decke des Hangars zusammensetzten, auf der Suche nach einer Tür, nach einem Portal, nach irgendeinem Zugangspunkt für die Bedrohung. Sie war über ihm. Jemand hatte es auf ihn abgesehen.
In die höher gelegenen Wände waren zwei
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