Wächter der Macht 01 - Intrigen
auf diesem Asteroiden. Er hat tödliche Illusionen gegen uns eingesetzt.«
»Ich erinnere mich. Ich habe gegen Mom gekämpft. Sie hat mir echt eine Lektion erteilt.«
»Genau wie sie es im wahren Leben täte. Nelani hat gegen die Phantome ihrer eigenen Unzulänglichkeit gekämpft, Phantome, von denen ich dachte, ich hätte ihr dabei geholfen, mit ihnen fertig zu werden, als sie noch eine Schülerin war, und sie war zu schwach für sie. Sie haben sie getötet.«
»Oh. Sith-Abschaum.« Ben plumpste zurück. »Was ist mit... mit... Bisha? Birsha?« Der Junge schaute verwirrt drein.
»Brisha«, half Jacen aus. Er wusste sehr gut, warum Ben verwirrt aussah, warum er über Brishas Namen stolperte. Während der Junge schlief, hatte Jacen sein Gedächtnis manipuliert, um Bens Erinnerungen an die Frau, die er als Brisha kannte, beinahe so kunstvoll zu übermalen, wie ein Maler ein klassisches Porträt wiederherstellt. Zweifellos war Ben verwirrt über sein plötzliches Unvermögen, sich an ihre Gesichtszüge zu erinnern. Jacen würde das auf die vielen Schläge und Stöße schieben, die Ben eingesteckt hatte.
»Sie ist ebenfalls gestorben. Sie war ihren Verletzungen erlegen.« Er stieß ein gespieltes Seufzen aus. »Ich habe den Asteroiden mit jeder Menge Sprengstoff, die ich dort fand, in die Luft gejagt.«
Jeder, der den Koordinaten, die sich im Speicher der Raumfähre befanden, zum verzeichneten Standort des Habitats folgte, würde dort lediglich auf felsengroße Gesteinsbrocken stoßen. Jacen hatte die Daten im Speicher des Shuttles gefälscht, hatte eine andere Route von Lorrd zu einem anderen unbewohnten Sternensystem einprogrammiert, zu einem anderen Asteroidenfeld. Fürs Erste war Lumiya sicher vor Entdeckung.
»Gut.« Ben saß ein paar Minuten lang da ohne zu sprechen, während er mit seinen Fingern ruhelos auf die Armlehne des Copilotensessels trommelte. »Das ist nicht fair. Dass sie gestorben sind.«
»Nein, das ist es nicht. Aber so etwas passiert. So ist das Leben. Wir müssen bloß einen Weg finden. dadurch selbst noch stärker zu werden.«
Ben nickte. »Ich schätze, du hast recht.«
CORUSCANT
»Er existiert.« Luke schaute von seiner Computerkonsole auf. Aktualisierte Berichte der Auseinandersetzung auf Tralus rollten über den Bildschirm, doch Mara konnte spüren, dass die Besorgnis auf seinem Gesicht von etwas anderem herrührte. »Jetzt existiert er wirklich.«
»Dein Phantom-Feind.«
»Ja.« Luke erhob sich. »Das muss der Grund sein, warum wir heute Nacht angegriffen wurden - der falsche Jacen. der fälsche Ben. Sie haben unsere Gefühle so vollkommen beherrscht, dass wir die Entstehung von dem. was immer er ist. verpasst haben - wo immer er ist. Vielleicht ist es ganz in der Nähe passiert. Ja, denn andernfalls hätte es keinen Anlass dafür gegeben, uns abzulenken.« Er blickte in alle Richtungen, als wären die glatten Steinwände der Innenkammer der Enklave drauf und dran, transparent zu werden und den Feind zu enthüllen. Doch sie blieben hartnäckig undurchsichtig.
»Wir werden ihn finden«, sagte Mara. »Und wir werden ihn besiegen.« Ihre Aufmerksamkeit kehrte zu ihrer eigenen Konsole zurück, und ein Lächeln glitt über ihre Züge. »Eine
Nachricht von Jacen und Ben. Sie kommen nach Hause.«
Nach seinem Ebenbild
(In His Image)
von Karen Traviss
Es liegt in seiner Natur, mich vernichten zu wollen. Das ist kein unausgegorenes, banales Bestreben, wie es bei einem gewöhnlichen Mann der Fall wäre; es ist Teil seiner Entwicklung. Und selbstverständlich erzürnt mich das nicht -genau aus diesem Grund habe ich ihn ausgewählt. Aber er muss sich noch weiterentwickeln.
- Imperator Palpatine über seinen Schüler Darth Vader
IMPERIALER PALAST, CORUSCANT
Der Truppler war ein Fremder.
Inzwischen hatte Vader lange genug Seite an Seite mit den Überbleibseln dessen gedient, was einst die Große Armee der Republik gewesen war, um genau zu wissen, wie groß ein geklönter Soldat im Verhältnis zu ihm selbst war. Die Scheitel ihrer weißen Helme befanden sich durchweg auf einer Höhe mit dem Mundstück seiner Maske, bei jedem von ihnen, immer, ohne Ausnahme.
Aber dieser hier reichte ihm kaum bis zum Kinn.
»Nehmen Sie Ihren Helm ab«, sagte Vader.
»Sir!«, erwiderte der Truppler automatisch und löste die Verriegelung. Er hob dem Helm, der mit seinem neuen Design mit dem vorstehenden Mundschutz gleichermaßen unvertraut wirkte, und klemmte ihn sich mit einer routinierten
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